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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

54 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Armut, Arme Menschen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 00:41
Manche fühlen sich aber auch verantwortlich für "niedere" Arbeiten
...weil wenn sies nich machen..wer dann ? Manche sind sich bewußt, daß es eine wichtige Aufgabe ist und daß sie jemand erledigen muß...und genau aus diesm Grund tun sie es..nicht weil sie keine andere Wahl hatten.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 07:10
@GrandOldParty


Aus dem Allmy Wiki:
Schreibt eure Meinung und achtet auf eine Diskussionsgrundlage, stellt Fragen.


Allmystery-Wiki: Diskussion erstellen

Was soll dann dieser Spruch?
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb: Meine Ansicht ist wie immer nicht von Bedeutung.
Das übliche, menschenverachtende Getrolle von dir? Oder hast ne Wette laufen ala "wer erstellt die sinnlosesten Umfragen?"

Schreib deine eigene Meinung dazu, oder das Ding ist spätestens am Abend dicht.
Für die profilierende Alleinunterhaltung steht dir dein Blog zur Verfügung.


Zumal schon der Text von dir, deine geläufige Meinung impliziert. Frei nach dem Motto: "alles was weiter unten ist, ist scheiße"
Möglicherweise verdient der Müllmann wie du ihn nennst, oder der Klempner, der in der Kacke wühlt, sogar mehr Kohle, als du Möchtegern jemals verdienen wirst.
UND auch möglicherweise, haben sich diese Herrschaften freiwillig jenen Beruf ausgesucht.
Das kannst du dir natürlich nicht vorstellen, klar.

Mal noch ne andere Frage: welchen Dr. genau hast du nun eigentlich und wie hoch liegt dein Einkommen?

Eigene Meinung bis zum Abend, sonst closed.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 09:59
@Merlina Aber sonst geht es dir gut? Wenn du, von was auch immer, genervt bist, dann lass das nicht an mir aus. Du magst zwar Moderatorin sein, aber so spricht mit mir trotzdem keiner.

Zu deinen "Fragen":

1. Wenn du schon meinst, ich hätte meine Meinung subtil im Eingangspost geschrieben, wieso sollte ich sie dann nochmal ausschreiben?

2. Für dich schreibe ich aber gerne nochmal ausführlich meine Meinung.

Ich glaube nicht, dass eine Gesellschaft "arme Menschen" braucht, im Sinne der absoluten Armut bzw. im Sinne von extremsten Einkommensunterschieden, also Ghetto auf der einen Straßenseite und Villa auf der anderen.

Was ich aber schon glaube, ist, dass es keine gleiche Gesellschaft geben kann und eine Gesellschaft schon Einkommensunterschiede braucht. Oder kurz: relative Armut, ja. Absolute Armut mit Armenghettos, nein.

3. Der Müllmann verdient gut, ja, das weiße ich auch selbst. Der Klempner oft auch. Aber keiner kann mir erzählen, dass diese Arbeiten gemacht werden, weil diejenigen eine Passion dafür hatten oder entwickelt haben. Sie, wie Millionen andere, machen den Job nur des Geldes wegen.

Ich hätte statt Müllmann und Klempner auch andere Berufe nehmen können, die in der Tat schlecht bezahlt sind. Aber ich wollte krasse Beispiele. Kein Kind hat den Wunsch, Müllmann oder Klempner zu werden. Man wird es, aus verschiedenen Gründen. Aber es ist kein Traumberuf und mit Sicherheit entwickelt man keine Passion dafür.

Und meinetwegen kannst du die Umfrage nun schließen, löschen oder sonst was. Mir egal. ;)


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 12:53
@GrandOldParty
es gibt so viele verschiedene Menschen, mit so vielen verschiedenen Berufswünschen. Denkst Du wirklich, jemand wird Müllmann, weil er sonst keine einzige andere Wahl hat? Es spielen so viele Umstände eine Rolle, bis man das ist, was man ist, beruflich gesehen, die kann man nicht einfach so ignorieren. Und Traumberufe? Was genau ist denn ein Traumberuf und bleibt er es ein leben lang? Oder kann auch das sich ändern? Weil Umstände sich ändern?


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 13:18
Bei solchen Themen empfehle ich sich vorher genauer zu informieren. Es gibt nämlich diverse wissenschaftliche Definitionen von Armut, das mit dem im Verhältnis zum Durchschnitt des Einkommens stimmt so nicht ganz.

Wir können aber gerne bei der realtiven Armut bleiben und die absolute und bekämpfte beiseite lassen.

Also relative Armut: Arm ist, dessen Nettoäquivalenzeinkommen einen bestimmten Anteil des durchschnittlichen Nettoäquivalenzeinkommens in der Bevölkerung unterschreitet. Meistens nimmt man die Grenze bei weniger als 60% des Medians der Verteilung des Nettäquivalenzeinkommens. Man verwendet auch durchaus gerne noch weitere Abstufungen.

Aber gerade wenn man sich z.B. die maslowsche Bedürfnispyramide vor Augen hält, ist solch eine Definition von Armut sinnvoll.

Soviel zum Eingangspost


Wenn unterschiedliche Löhne bezahlt werden ist es also nur logisch, dass es immer per Definition arme Menschen gibt. Das hat aber so erstmal noch nichts mit der jeweiligen Arbeit zu tun und das benachteiligte Menschen die "Drecksarbeit" machen müssen.

Wenn man jetzt die Frage im Eingangspost mit ja beantwortet, dann würde man wohl der funktionalistischen Theorie von sozialer Ungleichheit (von bspw. Kingsley Davis) zustimmen. Die besagt eben, dass soziale Ungleichheit für die Stabilität der Sozialstruktur notwendig ist. Sie schafft eine Anreizstruktur, die sicherstellt, dass alle Positionen mit den dafür geeigneten Personen besetzt werden u.s.w.
Ich persönlich würde dieser Theorie nicht zustimmen, zumal sie insofern nicht zutreffend ist, da in unserer Gesellschaft gerechte Bezahlung praktisch nicht stattfindet.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 17:05
allgemein nicht, UNSERE braucht sie definitiv


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 18:56
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Ich hätte statt Müllmann und Klempner auch andere Berufe nehmen können, die in der Tat schlecht bezahlt sind. Aber ich wollte krasse Beispiele.
Ich mache meinen Job aus Überzeugung. Und mein Job wird mit Sicherheit nicht "überbezahlt".
Der Müllmann nach BAT- Tabelle verdient wesentlich mehr.
Deine Einstellung macht mir Angst.
Ob es noch mehr mit diesem Denken gibt?


@sodawasser
Beinhaltet deine Rechnung auch die Altersarmut?


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 19:49
21 Stimmen (46%)
@conner


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 20:20
@GrandOldParty
Darauf gebe ich nichts.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 20:21
@GrandOldParty
Zitat von GrandOldPartyGrandOldParty schrieb:Was ich aber schon glaube, ist, dass es keine gleiche Gesellschaft geben kann und eine Gesellschaft schon Einkommensunterschiede braucht.
Armut ist aber genau definiert (als Mangel an lebenswichtigen Guetern), es kann auch theoretisch Staaten mit Einkommensunterschieden ohne Armut geben. Ich sage je geringer die Einkommensunterschiede (je flacher die Lorenz-Kurve und je geringer der Gini-Koeffizient) in einem Staat, desto hoeher ist die Lebensqualitaet, dafuer gibt es genuegend empirische Beweise: http://www.equalitytrust.org.uk/why/evidence

Dann habe ich noch zwei Probleme mit deiner Umfrage: 1. es ist nicht definiert was fuer eine Art Gesellschaft arme Menschen braucht (radikale Einkommensunterschiede auf globaler Ebene braucht zum Beispiel der gegenwaertige Turbokapitalismus, allerdings ist auch durchaus eine globale soziale Marktwirtschaft denkbar, wo das nicht der Fall sein muss) 2. welche Antwortmoeglichkeit soll ich waehlen, wenn ich nicht zustimme, aber auch nicht denke, dass deine Argumente zynisch sind?


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 20:25
@kulam
Was ist ein Turbokapitalismus?


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 20:26
@kulam
Zitat von kulamkulam schrieb:es kann auch theoretisch Staaten mit Einkommensunterschieden ohne Armut geben
USA 50er Jahre :troll:
Wobei da die Einkommensunterschiede in der Regel auch recht marginal waren.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 20:45
@conner

Wirtschaftssystem in dem die Akkumulation von fiktivem Kapital Vorrang vor realer Produktion hat, bzw wo Wachstum von Finanzkapital realwirtschaftliches Wachstum uebersteigt. Darueber hinaus die ungleichen terms of trade zwischen Industriestaaten und Entwicklungslaender bezueglich der Tendenz des Preisverfalls von primaeren Produkten (aus einseitig auf den Export dieser Waren getrimmten Entwicklungslaendern) und der Tendenz des Preisanstiegs von finalen Konsumguetern (auf die sich die Industrienationan spezialisiert haben). Die terms of trade verschlechtern sich zwischen Industrienationen und Entwicklungslaendern aufgrund von niedriger Elastizitaet der Nachfrage nach Primaerguetern (z. B. Nahrungsmittel, Rohstoffe; steigt das Einkommen, steigt nicht gleichermaßen die Nachfrage) und der hohen Elastizitaet der Nachfrage nach Industrieguetern (steigt das Einkommen, dann steigt die Nachfrage nach diesen ueberproportional). Darueber hinaus bei all dem Geschwafel von freiem Handel gibt es noch immer zu viele unfaire Handelsbeschraenkungen der Industrienationen gegenueber den Entwicklungslaendern (nicht aber zwischen den Industrielaendern untereinander).

Naja also im Prinzip habe ich damit zwei Dinge beschrieben: 1. wie ich Turbokapitalismus definieren wuerde (Diskrepanz zwischen Finanzkapital und Realwirtschaft) und 2. warum es auf globaler Ebene eine ungerechte Einkommensverteilung und die daraus resultierende Armut gibt.


@krijgsdans

Oder BRD zu Hochzeiten der sozialen Marktwirtschaft oder einige skandinavische Staaten. Man gilt ja mittlerweile schon als links wenn man sich fuer die soziale Marktwirtschaft ausspricht.


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11.10.2012 um 20:53
@kulam
Ich hab kein Wort verstanden aber es liest sich interessant.


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11.10.2012 um 20:55
@conner

Ja tut mir leid, vereinfachen kann ich's nicht, es steckt halt viel mehr dahinter als bloss der boese Kapitalist der dem Proletarier Mehrwert ausbeutet.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 20:59
@conner

GOP kann's sicher besser vereinfachen (oder verstumpfen) mit dem Arzt und dem Muellman und dem Klempner der durch die Kacke anderer wuehlt.


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 21:00
@kulam
Zitat von kulamkulam schrieb:der boese Kapitalist der dem Proletarier Mehrwert ausbeutet.
Der Boese Kapitalist, der das Proletariat der Welt ausbeutet, den Dienstleistungssektor aufblaeht und unrealistische Mengen von Digitalgeld durch die Welt verschiebt um so seinen vermeindlichen Reichtum noch weiter zu mehren?


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Braucht eine Gesellschaft nicht arme Menschen?

11.10.2012 um 21:01
@krijgsdans

Jo das waer so ein Beispiel von grober Vereinfachung.


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11.10.2012 um 21:02
@kulam
Heil den Hedgefonds.


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11.10.2012 um 21:10
@kulam
Das Grundgerüst hab ich schon verstanden :)
auch ohne Müllmann. Danke dir für deine Erläuterung


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