@salim salim schrieb:Ist es möglich gleichzeitig Wissenschaftler und ein tief gläubiger Mensch zu sein, also an Gott zu glauben?
Ja, das ist möglich, es gibt auch einge Beispiele dafür. Das ist etwa vergleichbar mit vegetarischen Metzgern. Selten, aber gibts.
salim schrieb:Das wohl bekannteste Beispiel für einen solchen Konflikt dürfte hier wohl die Evolution aus dem Bereich der Biologie sein.
Viele Gläubige erkennen die Evolution durchaus an und interpretieren alles was in den jeweiligen Glaubensinhalten gegen wissenschaftliche Erkenntnisse verstößt eben etwas anders.
Durch diesen Schritt wird das Ganze natürlich vollends zur Willkür und hat mit der Wahrheit erst recht nichts mehr zu tun. Aber nicht umsonst heißt es "Glaube", es gibt keine plausiblen, nachvollziehbare, logische Gründe dafür Glaubensinhalte als Wahrheiten hinzunehmen, deswegen muss man sie glauben.
salim schrieb:Aber auch sonst sind viele der Meinung, dass die Existenz eines Gottes wie er in den Religionen beschrieben wird viele weiter Erkenntnisse aus anderen Bereichen der Wissenschaft (z.B. Physik) in Frage stellen würde.
Ähm, was?
Wieso sollte die Existenz eines Gottes die Erkenntnisse der Wissenschaft in Frage stellen?
Sollte es, zu meiner Überaschung, doch einen Gott geben der Schöpferisch tätig war, dann hat er dieses Universum eben so geschaffen wie wir es kennen, mit all seinen Naturgesetzen, mit der Evolution, dem Raum, der Zeit, der Materie. So wir die Wissenschaft es eben beschreibt.
Dass es einen Gott gibt, der die Erde in sechs Tagen erschaffen hat, dass kann man definitiv ausschließen.
salim schrieb:Sind Religion und Wissenschaft miteinander in Einklang zu bringen?
Nein, weder inhaltlich noch methodisch. Die Denkweisen sind einfach grundverschieden.
Während die Wissenschaft alles beobachtet und überprüft baut die Religion darauf auf, dass man ihre Aussagen nicht überprüfen kann sondern blind glauben muss, nichtmal eine seriöse Quelle gibt es.
Die Wissenschaft würde soetwas niemals akzeptieren.
Was man tun kann ist ein sog. "God of the gaps". Das heißt, dass die Religion überall dort Aussagen trifft wo die Wissenschaft noch keine treffen kann.
Dieser "Gott" wird dann eben mit jedem wissenschaftlichen Fortschritt weiter verdrängt.
Allerdings ist das wohl die höchste Form des Selbstbetrugs.