Seid ihr stolz darauf Deutsch zu sein?

Ich bin kein stolzer Deutscher, nur ein Deutscher mit Stolz.

@DerFremde

DerFremde schrieb:Ich bin Stolz auf meine Heimat

Würdest du dich außerhalb der Erde befinden, wäre allein sie deine Heimat. \_(ツ)_/¯

Bin keiner, daher betrifft mich die Frage nicht...kann aber nachvollziehen wenn einer es nicht oder nicht mehr ist.
In diesen Zeiten der allgemeinen Verblödung und Selbstzerstörung wäre ich es auch nicht gern.

@Abahatschi
Das betrifft nicht nur die Deutschen. Das ist ein globales Phänomen.
In Deutschland fällt es evtl. stärker auf, weil von einem komfortablen Niveau herabgestiegen wird.
Dieses Wort "stolz" ist wirklich nicht das Richtige mehr.
Es könnte funktionieren, aber es ist wie mit Klopapier. Einmal benutzt, nicht mehr so ohne weiteres benutzbar...

Ich bin nicht stolz, weil stolz sein auf ein Zufall. Ich bin froh hier zu leben, aber stolz bin ich nicht.

Nein. Ich kann nicht auf einen Umstand stolz sein, der aus reinem Zufall so gekommen ist.

Ich bin froh, hier zu leben, aber auch das wird sich möglicherweise irgendwann ändern, wenn man sich gewisse derzeitige Trends anschaut.

kann ich stolz auf ein hole-in-one sein ?

Auchganznett schrieb:kann ich stolz auf ein hole-in-one sein ?

Ja, das ist auch Sinn der Sache.

Ist mir eigentlich egal. War eh nur Zufall.

Bin trotzdem darüber froh, in einem zivilisierten Land wie Deutschland geboren worden zu sein und in ihm leben zu können. Gibt schon vieles, was man an Deutschland schätzen kann. Die ganzen Gesetze, die strengen Kontrollen, den Sozialstaat, welcher im Vergleich mit anderen Ländern immer noch hervorragend und menschenwürdig ist usw....


Aber ich könnte niemals ein Land abgöttisch lieben oder irgendwie ganz besonderen Stolz deswegen empfinden.
Wie gesagt, letztendlich war es eh nur Zufall und über diesen Zufall bin ich dankbar. Mehr nicht.

Was unsere Landschaft und Architektur und das Design vieler Dinge zb. angeht, kann ich Deutschland nicht viel abgewinnen. Von Film und Musik ganz zu schweigen. Aber bleiben wir nur mal bei den ersten drei Punkten.


Kennt ihr das auch, das sieht ja so typisch deutsch aus, gefällt mir nicht?



Klar haben wir schöne Ecken bei uns. Nichtsdestotrotz beneide ich die US-Amerikaner zb. um ihre vielfältigen Landschaften. Mir gefallen sie durchgehend alle. Von Nord bis Süd. Mittlerer Westen, West bis Ost.

Das gilt ebenso für deren Architektur und Design. Häuser, Wolkenkratzer, Brücken etc.. Die Autos sehen, insbesondere die alten Klassiker, gefallen mir optisch besser als unsere.

Ich mein, in den USA sehen selbst die Verkehrsschilder und Mülleimer etc. irgendwie geil aus. Dort drüben kann man irgendwie überall seine Kamera draufhalten, es sieht alles geil und irgendwie besonders aus. Auch viele Inneneinrichtungen.


Wir dagegen haben wieder andere Vorteile:
Keine Hurrikans und Tornados in diesem Ausmaß. Keine Erdbeben. Obwohl unsere Wetterextreme ja auch Jahr für Jahr zunehmen (Unwettersommer mit Gewitter-Superzellen). Das beobachte ich seit 19 Jahren.

Dann weiter haben wir den deutlich besseren und gerechteren/menschenwürdigeren Sozialstaat. In den Staaten wird dahingehend ja Freiheit, Kapitalismus und Eigenverantwortlichkeit ganz groß geschrieben, mit all den Nachteilen für sehr sehr viele Menschen und selbst Nachteile für die Obrigkeit, die durch mehr Kriminalität gefährdet ist.

Ebenso sind wir technisch in vielen Belangen besser, was schon mit der Bauweise von Häusern anfängt. Ebenso bauen wir nach wie vor die besseren Autos. Die Japaner waren teilweise trotzdem besser also wir oder uns zumindest ebenbürtig. Übrigens Japan, auch traumhaftes Land von den Landschaften her. Aber auf jeden Fall bauen wir bessere Autos als die Amerikaner.

Ja, von den inneren Werten mögen wir den USA in vielen Bereichen überlegen sein, was auf viele andere Länder ebenso zutrifft.
Optisch und oberflächlich gefällt mir Deutschland in vielen Bereichen nicht.

Der Ein oder Andere wird bestimmt wissen, was ich damit genau meine. Kann das schwer in Worte fassen. Habs aber versucht.

Ich darf das Resümee des zwei - drei weiter oben geposteten Zeit - Artikel hier mal rein-zitieren.

ZitatAnfang:

Was lehrt uns das? Unsere Gesellschaft ist nur aufs Misslingen oder Halbgelingen wirklich eingestellt. Das reine, unverdiente Glück des Zufalls schafft nichts als Schwierigkeiten.

ZitatEnde:

Ist das nicht witzig ?

@rhapsody3004

Oft sind die Dinge, die einer kennt für ihn nicht mehr so spannend, wie die Dinge die er so oder noch gar nicht kennt. Gehirnforscher können das übrigens sogar erklären. Und alte Männer können auch ein Lied davon singen.... einige jedenfalls, aber das ist jetzt wirklich OT.

neonbible schrieb am 15.09.2019:Nein. Ich kann nicht auf einen Umstand stolz sein, der aus reinem Zufall so gekommen ist.

Hab ich öfter gelesen, finde aber, ist kein Argument eigentlich.
Ich z. B. bin auf meinen Bruder stolz aus vielerlei Gründen u. war an dessen Existenz nicht beteiligt, reiner Zufall.. ^^

@borabora
Wenn das kein Argument ist, was dann? Das, was du und deine "Ich-bin-Stolz-auf-Dinge-die-mit-mir-nichts-zu-tun-haben"- Kollegen vorbringen, sind jedenfalls keine, zumindest keine in dieser Welt logischen.

Weiß nicht ob ich als vollwertiger Deutscher zähle, im Bezug auf die Staatsangehörigkeit darf ich mich seit knapp 2 Jahren "deutsch" schimpfen :)

Und Joa, darauf bin ich schon irgendwie ein bisschen stolz.

Da ich selbst nichts dazu beigetragen habe und es mir sozusagen in die Wiege gelegt wurde, gibt es keinen Grund für mich darauf stolz zu sein. Ich bin halt zufällig in Deutschland, als Kind deutscher Eltern, geboren worden.

@satansschuh

Ich mein, es ist mehr eine Art rationale Erklärung, weil wohl die Ansicht vertreten wird, ich hab damit nichts zu tun, also brauch ich auch nicht stolz auf irgwas zu sein. Ist auch einleuchtend.

Stolz tritt mMn einfach auf, ohne, das man was dafür kann u. warum sich dagegen wehren, kann man doch einfach zulassen.
Steht natürlich jedem frei.

Genauso kann es wieder durch etwaige Ereignisse verschwinden^^

Mit dem "Stolz" ist das in meinen Augen so eine Sache...

Stolz kann ich sein auf eigene Leistungen.
Nicht auf die anderer, den zu denen habe ich nichts beigetragen.
Ich kann mich freuen, über eine Eins in Mathe, die mein Kind nach Hause bringt, über einen Erfolg eines Fussballvereins oder über die Bilanzgewinne der Deutschen Bank. Aber das sind eben deren Leistungen - nicht meine, folglich kann ich nicht stolz darauf sein.
Ich kann auch Leistungen bewundern, die der Erbauer der Pyramiden, der Forscher, Entdecker und Philosophen. Aber auch das waren deren Leistungen - nicht meine, folglich kann ich ebenfalls nicht stolz darauf sein.

Natürlich nicht, immerhin haben wir beide Weltkriege verk***t :kot:

Simplizissimus schrieb:Natürlich nicht, immerhin haben wir beide Weltkriege verk***t :kot:

:häufchen: :)