Prof.nixblick schrieb:Bei ausreichender bzw. überzeugender Quali ist es doch egal ob der Bewerber (Achtung, geschlechtsungebundene Bezeichnung) einem bestimmten Geschlecht, einer Religion oder anderer Herkunft ist.
Leider nein! Tut mir leid, aber da ich Soziologie studiere, muss ich jetzt mit ein wenig Fachsprache ran. Es gibt sozialstrukturelle Merkmale, die Menschen nach bestimmten Kategorien ordnet, wie z.B. Geschlecht, Herkunft, Einkommen, u.s.w.. Die Ausprägung dieser Merkmale nennt man dann sozialstrukurelle Positionen, wie z.B. Mann/Frau bei dem Merkmal Geschlecht.
So, dieses Beispiel Geschlecht mit Ausprägung Mann/Frau gehört zu den Klassifikationsmerkmalen. Sie drücken an sich noch kein mehr oder weniger aus. Man kann nicht mehr oder weniger Mann/Frau sein, man kann auch nicht mehr oder weniger einer Religion angehören.
Für die Dimensionen sozialer Ungleichheit sind aber die Klassifikationsmerkmale die Determinaten sozialer Ungleichheit. Sie drücken wie gesagt noch kein mehr oder weniger aus, sie beeinflussen aber deine Chancen eine bestimmte Position in einer Dimension sozialer Ungleichheit, wie z.B die des Berufes zu erlangen.
Da zählt eben alles mit rein, sowohl das Geschlecht, als auch die Herkunft oder eben auch die Religion u.s.w.
Das was du geschrieben hast, wäre der optimale Fall, welcher aber bis heute nicht erreicht ist, leider.