Was haltet ihr von der fat tax, die in den USA eingeführt wird?

GilbMLRS schrieb:Naja...der Öffentlichkeit in jedem Aspekt des Lebens ne Bringschuld zu unterstellen, das finde ich weit übers Ziel hinausgeschossen. Es sagt einem schon der gesunde Menschenverstand, dass Obst und Gemüse mit mäßigem Fleischkonsum gesund ist und in handelsüblichen Mengen auch nicht zur Fettsucht treibt.

Ich mein, ich ernähr mich anders aber ich kanns mir leisten. Man kann sich in Zeiten von Internet und überquellenden Bibliotheken, die zu jedem Pups ne Enzyklopädie haben auch ganz prima von alleine bilden. Da brauchts keine Lehrgäng, Sport und gesunde Ernährung sind die Generalschlüssel zum Abnehmen, das kann dir auch jeder promovierte Dr. Dr. Paprika so bestätigen.

ich red nicht von ner Bringschuld, aber ich finde, das das Lehren von Menschen, in einer Gesellschaft in der kaum noch eine gesunde Ernährungsweise vorhanden ist, durchaus eine sinnvollere Idee wäre, als eine Steuer einzuführen die praktisch kaum umsetzbar ist, da Übergewicht nicht einfach mit "du wiegst mehr als der Durchschnitt" gleichzusetzen ist.

Achja, wenn es eine Fat-Tax geben sollte wäre ich auch noch für eine Slim-Tax, für alle die "zu wenig" wiegen und damit ebenso das Geld verbrauchen, ist doch ebenso mutwillig herbeigeführt belastet gleichermaßen das Gesundheitssystem ^^

@onuba

Naja...Grenzen zieh ich schon, Unfälle sind Unfälle, ich bezahl lieber einem Fahrradfahrer seinen Unfall als nem Raucher seine Krebsbehandlung oder einem stark Übergewichtigen seine Behandlung, wenn derjenige noch nicht mal selber bereit ist, was dagegen zu tun.

Das is der Unterschied, ich setz mich nicht aufs Fahrrad mit dem festen Vorsatz, einen Unfall bauen zu wollen. Ich zahl auch lieber jedem Jogger seine Reha, wenn er sich beim Laufen das Bein umdreht. Das sind Unfälle, die können passieren. Aber Unfälle zeichnen sich dadurch aus, dass man sie nicht voraussehen kann.

Und ausgiebig essen kann doch jeder gerne. Hab ich nichts dagegen, wenn man einmal richtig zulangt, ist man hinterher keine 50kg schwerer aber ich schlag mir doch auch nicht jeden Tag den Bauch mit nem halben Schwein voll. Und wenn die Leute das Geld haben und sich wirklich so rundfuttern können und sich ohne Reue in die Fettleibigkeit befördern, dann haben sie auch noch die paar Cent für zusätzliche Abgaben übrig, man kann ein über Jahre andauerndes "Dran Arbeiten" fett zu werden wohl schlecht mit einem Verkehrsunfall vergleichen.

Dummer Unsinn! Und nicht zu realisieren. Soll man da vielleicht "von Amts wegen" gewogen werden oder der Leibarzt des Vertrauens entsprechende Meldungen machen? Man kann es auch übertreiben mit der Volksgesundheit. Der "Schnüffel- und Schraubstock-Staat" a la Orwell´s "1984" läßt grüßen...

"Kommt gar nicht gut an wenn man mir sagt, was richtig und was falsch ist."
Karl Lagerfeld (geb. 10. September 1938 in Hamburg), Modeschöpfer und Fotograf

@GilbMLRS
Du zahlst einem Jogger oder Radfahrer lieber, weil du eben auch solche Hobbys hast.
Ein "Fetter" würde sich benachteiligt fühlen.

ich frage die fürs mehr zahlen sind bei einer gewissen lebensweise.

wisst ihr eigentlich was ein selbstbestimmtes leben ist?

dieses mehr zahlen ist ein eingriff ins selbstbestimmte leben.

@onuba

Wohl kaum. Ich würde auch einem Bergsteiger lieber die Reha zahlen oder einem Skifahrer, Skateboarder (und ich hasse Skateboarder :D), einem Xtreme Ultra Uber Leet H4xX0r usw. usf.

Ganz einfach deshalb, weil es bei denen Unfälle sind, die ihnen passieren, bei stark übergewichtigen Menschen ist die Krankheit aber billigend in Kauf genommen und herbeigeführt....weigert sich dann noch einer, seinen Lebenswandel zu ändern und findet sich mit der Krankheit und der permanenten Behandlung ab, dann sinkt mein Verständnis für sowas noch weiter, der Radfahrer, der Bergsteiger, der Boarder, die tun aber alles um wieder gesund zu werden. Beim Großteil der stark Übergewichtigen hab ich da so meine Zweifel. Und ich rede hier nicht von denen, die zwar dick aber fit sind sondern von denen, die man wirklich zu nix mehr gebrauchen kann, die nach 200m Gehen schlapp machen, die keinen Tag ohne eine komplette Rinderhälfte überstehen usw.

Ich kenn selber beleibte Menschen, die aber fit sind, wenn der Willen, gewichtsbedingte Krankheiten und "Behinderungen" loszuwerden vorhanden sind und aktiv dran gearbeitet wird, dann ist das ne andere Sache, wenn aber einer seine Tabletten einnimmt und dann völlig unbeirrt eine Rinderhaxe nachschiebt....nunja, da darf man wohl am Willen, gesund zu werden zweifeln. Ich weiß nicht, ob man "Essen" wirklich als Hobby bezeichnen kann. Jeder wird sicher gerne essen aber aktive Selbstverfettung is für mich kein Hobby mehr, das die Gesellschaft schuldig ist, zu bezahlen.

Und ich sags nochmal...Unfälle können immer passieren, gibt sicher mehr Nichtextremsportler, die irgendwelche Körperteile im Straßenverkehr verloren haben als Hobbyradfahrer, die sich selber um den Lenker wickelten, von daher halte ich diese Gleichsetzung mit solchen Leuten für scheinheilig und unverhältnismäßig.

@dasewige

Selbstbestimmtes Leben heißt aber auch Verantwortung übernehmen. Warum andere für eigene mutwillige oder billigend in Kauf genommene Verfehlungen zahlen lassen? Wenn durch diese Leute die allgemeinen Beiträge steigen, ist Horsts progressive Selbstverfettung ein Eingriff in MEIN selbstbestimmtes Leben, weil ich dann mehr zahlen muss um SEINE Lebensweise zu finanzieren.

Damit hat sich dein Argument in den Schwanz gebissen.

@dasewige
Ich stimme Dir zu - in jedem Falle. Aber mal ganz ehrlich gefragt; wo hat denn der "kleine Steuersklave" in Deutschland noch ein "selbstbestimmtes Leben"...? :(

Als Kind wird uns Sprechen und Laufen beigebracht.
Als Erwachsener hat man ruhig zu sein und still zu sitzen... ;)

@GilbMLRS
den wills du also vorschreiben wie sie zu leben haben bzw was sie zu essen haben.

bis ja ein kleiner verkannter diktator ;-)

Um Himmels Willen, das ist der falsche Ansatz. Wie will man denn kontrollieren, wer wie stark raucht oder sich falsch ernährt? Das zu kontrollieren wäre das Ende der Freiheit. Zumal es ja noch 1000 andere Verhaltensweisen gibt, die die Gesundheit beeinflussen.

Was man eher machen könnte und ja teilweise auch schon macht: Steuern auf Tabak, Alkohol, ungesunde Lebensmittel wie Zucker etc. Und diese Steuern müßten im Grunde die Krankenversicherungen kassieren und im Gegenzug die Beiträge senken.

Grundsätzlich bin ich aber skeptisch bei allen Versuchen des Staates, seine Bürger zu erziehen. Das Schuld- und Verursacherprinzip hat im Sozialversicherungswesen meines Erachtens nichts zu suchen. Wenn jemand in selbstmörderischer Absicht aus dem 5. Stock springt und sich alle Gräten bricht, wird er auch auf unser aller Kosten wieder zusammengeflickt, obwohl er ganz offensichtlich selber schuld war. Und das ist auch gut so.

@GilbMLRS
dafür gibt es die solidar gemeinschaft.

@schtabea
das wäre ein vertrettbarer ansatz.

@GilbMLRS

GilbMLRS schrieb:Naja...Grenzen zieh ich schon, Unfälle sind Unfälle, ich bezahl lieber einem Fahrradfahrer seinen Unfall als nem Raucher seine Krebsbehandlung oder einem stark Übergewichtigen seine Behandlung, wenn derjenige noch nicht mal selber bereit ist, was dagegen zu tun.

^^bezahlst du lieber einer Magersüchtigen bzw. Bulimiekranken ihre Arzt- und Krankenhausaufenthalte?

@Bernard
sehe ich nicht so.
ich bin seit 37 jahren erwachsen und bin nicht still. wenn mich was juckt,kratze ich mich.

Wie war das nochmal?

GG Abs. 1, Artikel 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."

Artikel 2 des GG - "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt." Der Art. 3, Abs. 3, Satz 2 des Grundgesetzes verbietet auf dem Hintergrund, daß alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind (Art. 3, Abs. 1) eine Benachteiligung oder Bevorzugung eines Menschen wegen seines Geschlechts, seines Aussehens, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen und wegen des Vorliegens einer Behinderung.

Soviel dazu....

@GilbMLRS

GilbMLRS schrieb:Selbstbestimmtes Leben heißt aber auch Verantwortung übernehmen. Warum andere für eigene mutwillige oder billigend in Kauf genommene Verfehlungen zahlen lassen? Wenn durch diese Leute die allgemeinen Beiträge steigen, ist Horsts progressive Selbstverfettung ein Eingriff in MEIN selbstbestimmtes Leben, weil ich dann mehr zahlen muss um SEINE Lebensweise zu finanzieren.

Damit hat sich dein Argument in den Schwanz gebissen.

^^Denn eine Bulimiekranke und Magersüchtige hat das ja wohl auch mutwillig und billigend in Kauf genommen, dass sie krank wird, oder. Ich zb möchte dann diese Lebensweise auch nicht finanzieren.

Da gibt es sicher noch einen Ansatz. Beim Benzin wird es den "Untertanen" doch vorgemacht - da wird vom Markt genommen, was nicht paßt. Ohne Rücksicht auf Verluste...
Also Tabakwaren verbieten und alles was dick und fett macht natürlich auch. Extreme Sportarten und "Wetten dass...?" gleich mit dazu. Übung darin haben die Polit- und Wirtschaftsbonzen ja darin. Seit Jahrhunderten... ;)

@dasewige

Wenn du dir meine Beiträge durchgelesen hättest, hättest du diesen flachen Bullshit ja garnich geschrieben, na eiferbibbsch.

Jeder kann leben, wie er möchte, hab ich doch schon etliche Male geschrieben. Aber die einen leben halt teurer und die anderen nicht so teuer und wer sich entscheidet, sein (Über)Leben von der Medizin abhängig zu machen, der soll gefälligst auch die Kosten dafür tragen.

Ich mein....würdest du mir auch vergoldete 8 Gänge Menüs bezahlen? Möchte schon sein, wenn du von mir verlangst, dass ich jede mutwillige Aushöhlung der Kassenleistungen ohne zu Murren mitbezahle. Darum gehts ganz einfach: Wer nicht vorhat, wieder gesund zu werden, der soll auch nicht erwarten, dass man die Leistungen, die eigentlich zur Genesung gedacht sind, für seinen astronomischen Appetit zur Verfügung stellt. Er ist krank durch seine Fettsucht und ändert es nicht? Prima, wenn er nicht gesund werden will, wofür brauch er dann Geld von der Krankenkasse?

Ums mal auf den Punkt zu bringen.

Die gesetzlichen Krankenkassen sind keine Huren, die dafür geschaffen wurden, ungesunden Lebensstil und torpedierte Behandlungsversuche zu finanzieren!

Sinn und Zweck einer Krankenkasse ist, dass der zu Behandelnde schnellstmöglich wieder gesund wird. Das setzt aber Kooperation voraus. Hat er kein Interesse daran, benötigt er die von Allen bezahlten Leistungen auch nicht und soll sehen, wie er klar kommt.

Auch keinen Bergsteiger, Schifahrer (der auf unwegsamen Pisten unterwegs ist) usw. usf möchte ich deren Hobbys so mitfinanzieren

@dasewige

dafür gibt es die solidar gemeinschaft.

Damit rechtfertigst du dann auch diejenigen, die keine zumutbare (ja ich weiß, da besteht Klärungsbedarf, wir gehen vom Idealfall aus) Arbeit annehmen und sich ihren Lebensstil vom Staat finanzieren lassen?

Ich mein, wenn ich dich jetzt mal als Solidargemeinschaft definier, kannste mir ja auch mal fleißig ne kleine Zusatzrente aufs Konto wachsen lassen, ohne, dass ich was für dich tu.