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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sozialhilfe, Langzeitarbeitslos. ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

31.07.2010 um 15:06
@Gorgarius
naja, finds auch nich prickelnd, dass ich in 3 monaten zusammen etwa soviel verdiene wie andere azubis in einem monat.
finde auch nicht das ich weniger arbeite als andere azubis, hab auch eine teils 6 tage woche, inklusive berufsschule.
arbeitszeit geht von 9 bis 18 uhr täglich und am samstag je nach auftragslage.
lächerlich was ein fotografen azubi so verdient.


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31.07.2010 um 15:11
@Tygo

Beschwer dich mal nich...ich stand als Fußbodenlegerlehrling 8h am Tag (oder halt 13h und mehr auf Montage) auffer Baustelle und bekam im ersten Lehrjahr 210 und im letzten satte 225 Euronen.

Und ich bilde mir ein, da einen höheren Energieumsatz gehabt zu haben als ein Fotograf.


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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

31.07.2010 um 15:14
JA! WIR SIND BETROFFEN!
Mein Freund hat einen "richtigen Job" wo er nicht so viele Stunden im moment hat, weil keine Aufträge da sind, er hat ZUSÄTZLICH einen 400 euro Job und wir bekommen Hartz IV!
Ich sehe ihn so gut wie nie, weil er halt ständig irgendwo arbeiten ist, aber am schluss kommt nichts bei rum! -.-


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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

31.07.2010 um 15:20
@Addy @GilbMLRS

Lehrjahre sind keine Herrenjahre, ihr verdient ja später mehr Geld wennihr gut in eurem Fach seid könnt ihr sogar als Meister selbständig sein und was eine Meisterstunde kostet muss ich euch ja nicht sagen.


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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

31.07.2010 um 15:21
- @Addy
+ @Tygo

sry


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31.07.2010 um 15:31
@Puschelhasi

Ach was du nich sagst, ich hab seit 2005 ausgelernt und weiß, dass es fü Facharbeiter mehr Geld gibt als für Lehrlinge. Und diesen Herrenjahrespruch konnte ich schon 2002 nicht mehr hören.


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31.07.2010 um 15:35
Aber es ist nunmal so, das wirst du doch einsehen, oder sollte jeder Lehrling gleich soviel verdienen wie sein Meister?@GilbMLRS


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31.07.2010 um 15:43
@Puschelhasi

Hab ich was von Meisterlohn gesagt? Ich hab nur tygo drauf hingewiesen, dasses Leute gibt die noch weniger als 250 in der Lehre bekamen, nicht mehr und nicht weniger. Desweiteren bin ich der Meinung, dass Lehrlinge (zumindest diejenigen, die schwere körperliche Arbeit verrichten) wenigstens 500 Euro auf die Kralle bekommen sollten. Denn die Handwerker usw. rechnen ihre Lehrlinge auf der Baustelle auch nicht selten als volle Arbeitskräfte ab.

Das gibt vielleicht auch wieder ne Motivation, solche "niederen" Jobs verrichten zu wollen. Es gibt Lehrlinge die hocken den ganzen Tag im Büro eines namhaften Unternehmens und kriegen mehr als ich, der jeden Tag bei Wind und Wetter seinen Hals auffer Straße riskiert. Stellt sich die Frage, mit welcher Berechtigung...denn die kriegen das, was woanders nen Meister bekommt, der sogar seinen eigenen Lohn dumpen muss um noch Aufträge zu bekommen.

Wenn die Lehrjahre schon keine Herrenjahre sind und die Berufsjahre erst recht nicht, wo fangen dann die Herrenjahre an? Wenn man das Geld investiert hat, was man sich wegen miesem Verdienst niemals ansparen konnte?


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31.07.2010 um 16:12
@GilbMLRS

Warum hast du dann keinen Bürojob gewählt? Es hätee dir doch freigestanden auch einer von "denen" zu werden, oder? Ich verstehe jetzt deinen Punkt nicht.


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31.07.2010 um 16:21
@Puschelhasi

Ja nee is klar, kommst auch so einfach in die Konzerne rein erst recht, wennde 15 Jahre alt und noch unreif bist und den Fehler, den du mit nem schlechten Schulabschluss machst, erst Jahre später realisierst, wenn es zu spät ist. Egal, ich hab meine Lektion gelernt und auf "sie" ins IT-Gewerbe umgeschult allerdings findeste hier in der Region damit auch keinen Job, weils immer noch studierte Bewerber gibt, die natürlich 10000mal gerner genommen werden als einer, der ne reguläre Berusausbildung da rein gemacht hat.

Außerdem macht mir mein derzeitiger Job ne ganze Menge Spaß, dass ich finanzielle Einbußen halbwegs gefasst hinnehmen kann. Immernoch besser als wenn man jeden Tag mit Bauchschmerzen auf Arbeit geht.


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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

31.07.2010 um 16:28
Dann ist doch alles gut, freut mich für dich. Und Respekt für die Weiterbildung, das schafft längst nicht jeder.

@GilbMLRS


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31.07.2010 um 16:30
@Puschelhasi

Man muss den Nutzen sehen....wenn hier wieder Jobs frei werden, werde ich zu lange da raus sein um noch was zu finden.


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31.07.2010 um 18:02
@GilbMLRS
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Beschwer dich mal nich...ich stand als Fußbodenlegerlehrling 8h am Tag (oder halt 13h und mehr auf Montage) auffer Baustelle und bekam im ersten Lehrjahr 210 und im letzten satte 225 Euronen.

Und ich bilde mir ein, da einen höheren Energieumsatz gehabt zu haben als ein Fotograf.
dann hast du auch grund dich zu beschweren und nicht ich keinen grund dazu.
schau dir die flexografen an, die bekommen im 1. lehrjahr über 800euro bei einer lockeren 5 tage woche.
nur weißt du selbst, wenn man nicht grad mit 16 zuhause wohnt ohne miete zu zahlen, kommt man nunmal weder mit 210, noch 225 noch meinen 250 sehr weit..

@Puschelhasi
selbstständigkeit ist auch nicht günstig.. war ja schonmal selbstständig und hab da im monat allein 300euro krankenversicherung gezahlt. da war noch keine miete drin, keine werbung und gegessen hab ich auch noch nix.
grad als fotograf hast du da nämlich die arschkarte. dank saturn/media markt 0% finanzierung und kamera preisdumping kauft sich jeder onkel horst ne schicke kamera. da überlegt man sich halt 2x ob einem die hochzeitsfotos dann 800-3000? wert sind oder ob lieber der horst die bilder macht für lau...
zum glück gibts auch leute denen das was wert ist wenn es ein profi macht, aber wenn ich an allen ecken und enden sparen muss, ist sowas wie ein fotograf eher luxus als zwang.


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31.07.2010 um 18:05
@Tygo

Das sind eben Neigungsberufe, die im Prinzip bis auf wenige Spezialisten überflüssig geworden sind, da muss man eben eine Nische finden oder extrem gut sein, am besten beides, sonst ist es eher brotlos.


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31.07.2010 um 18:07
@GilbMLRS
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Desweiteren bin ich der Meinung, dass Lehrlinge (zumindest diejenigen, die schwere körperliche Arbeit verrichten) wenigstens 500 Euro auf die Kralle bekommen sollten. Denn die Handwerker usw. rechnen ihre Lehrlinge auf der Baustelle auch nicht selten als volle Arbeitskräfte ab.
wie ich schon sagte, nur weil du körperlich schwerer arbeitest, ist die geleistete arbeit nicht mehr wert.
bis 18 uhr ist die kernarbeitszeit, wenn bis dahin der auftrag nicht durch ist, pech gehabt.
vor weihnachten wird auch gern mal 2-3 wochen durchgearbeitet, ist ja weihnachtsmarkt und man muss bis abends 23uhr glühwein ausschenken.

bin absolut nicht der meinung das ich deshalb quasi nur die 250€ verdiene.
dazu kommt, du hast kaum zeit sportmässig was zu machen, du sitzt fast 70% der zeit vor dem pc und musst konzentriert bearbeiten.

glaube auch nicht, dass es ausbildungsplätze gibt wo man sich, auf gut deutsch die eier kraullt von morgens bis abends.
daher versteh ich im allgemeinen absolut nicht wieso sich die gehälter so drastisch unterscheiden können.

die spanne reicht von 210€ im monat bis zu 920€ im monat im 1. lehrjahr...


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31.07.2010 um 18:54
nur weil du körperlich schwerer arbeitest, ist die geleistete arbeit nicht mehr wert.

Man muss aber schauen...weil irgendwann isses einfach nur noch Ausbeutung. Im Gegensatz zu nem Büromensch hat der auf der Baustelle nämlich massiven körperlichen Verschleiß und höhere Risiken in Sachen Unfälle, Krankheiten, usw. Und wenn einer diese zu leistende Arbeit nich angemessen bezahlen kann, warum sollte dann diese "wertlose" Arbeit gemacht werden?

Ich bring mal das Beispiel von Volker Pispers. Wenn auf einmal alle Investmentbanker, Unternehmensberater und Versicherungsvertreter stürben. Oder alle Krankenschwestern, Pflegekräfte, Polizisten und Müllfahrer. Wen würde man mehr vermissen?

Soviel zur Wertigkeit der Arbeit. Die Krankenschwester mag keine 5000 Euronen pro "Auftrag" umsetzen allerdings ist ihre Arbeit eine Million mal wertvoller als die eines Unternehmensberaters, der zum Preis einer Personalentlassung den Profit eines Unternehmens hochschraubt.


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31.07.2010 um 19:15
@GilbMLRS
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Im Gegensatz zu nem Büromensch hat der auf der Baustelle nämlich massiven körperlichen Verschleiß und höhere Risiken in Sachen Unfälle, Krankheiten, usw.
als hätten buroarbeiter keine körperlichen risiken.. meine mutter leidet massiv am burnout syndrom, der druck wächst ins unermessliche auf der arbeit. die abteilung hatte vor einem jahr noch 15 mitarbeiter, nun wurde 13 leuten die stelle gestrichen, nun arbeiten 2 leute dort und erledigen die arbeit von 15 leuten, bzw. der betrieb fordert es, obs klappt steht auf einem anderen blatt.
auch ein bandscheibenvorfall, generell probleme mit den knochen (man kommt halt kaum an die sonne) und grad durch die klimaanlage verteilen sich alle krankheiten schön gleichmässig im gebäude.
und wäre man böse, könnte man nun unterstellen das dort eben mehr mit dem kopf gearbeitet wird, ist denn arbeit mit dem kopf weniger wert als arbeit mit den muskeln?
was macht den unterschied?
aber selbst dort ist es nunmal so das bei ausbildungsgehältern eben nicht nach "körperlich" / "geistig" unterschieden wird, sondern willkürlich festgelegt wurde.
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Und wenn einer diese zu leistende Arbeit nich angemessen bezahlen kann, warum sollte dann diese "wertlose" Arbeit gemacht werden?
tja das ist die frage, in meinem fall ist fotografieren die leidenschaft, das wusste ich schon immer und wenn ich einen job hätte haben wollen wo es mir in der ausbildung finanziell schon super geht, hätte ich wohl flexograf, mechatroniker oder ähliches als berufsziel auserkoren.
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Ich bring mal das Beispiel von Volker Pispers. Wenn auf einmal alle Investmentbanker, Unternehmensberater und Versicherungsvertreter stürben. Oder alle Krankenschwestern, Pflegekräfte, Polizisten und Müllfahrer. Wen würde man mehr vermissen?
das wäre keine große frage, wobei ich denke versicherungsvertreter gehören nicht mit zu der aufreihung von berufen die man nicht vermissen würde. spätestens nach einem brand in deiner wohnung siehst du das zumindest so..


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01.08.2010 um 12:01
@Tygo


ist denn arbeit mit dem kopf weniger wert als arbeit mit den muskeln?

Ich besitze als einer von sicher nicht allzu vielen hier die Erfahrung, Ausbildungen in beiden Berufsfeldern gemacht zu haben und bin selber der Meinung, dass man mir 8h auf der Baustelle besser bezahlen sollte als 8h in irgendeinem Büro.

In beiden Fällen hat man es gelernt und kann es, es entspricht den Fähigkeiten die man hat und man ist fachlich fit, schon allein dafür sollte es gleichen Lohn geben allerdings heißt es nicht, dass man auf der Baustelle geistesabwesend rotiert. Und ich wage arg zu bezweifeln, dass die durchschnittliche Tippse vor hochkomplizierte geistige Probleme gestellt wird. Ob ich nun ne routinemäßige Lohnberechnung für den Mitarbeiterstamm durchführe (sogar das machen Computer) oder aufm Bau steh und ein routinemäßiges Aufmaß mach, wo sollte nun die Kopfarbeit mehr wert sein?

Wo ich fürstliche Bezahlung verstehe, das sind Programmierer, Callcenter Agenten oder Leute mit extrem viel Verantwortung, die bei ihrer Arbeit permanent mit einem Bein im Knast stehen. Wo ichs nicht verstehen kann ist, wenn hinter nem Großteil vom Lohn schon der Name des Unternehmens steht. Das ist ja eigentlich nich allzu verwerflich, wenn nicht eben diese Unternehmen nichtadministrative Aufgaben grundsätzlich dahin outsurcen würden, wos eben Dumpinglöhne gibt.

und grad durch die klimaanlage verteilen sich alle krankheiten schön gleichmässig im gebäude.

Dass man auf Arbeit auch mal krank wird, ist ja wohl logisch. Aber ne Klimaanlage kann man ausschalten. Da kann der Chef auch mal nen paar Scheine investieren und grad im Winter für nen gesunden Weg zum Heizen sorgen, dann stellt man halt mal Grünzeug ins Büro, dasses zum Dschungel wird, das sind so Sachen, die sich vermeiden lassen.

Trotzdem machts noch gewaltige Unterschiede, wo man sich befindet. Ob man nun "nich so oft" an die Sonne kommt...naja...komm, das war jetzt nicht dein Ernst. Wenn man im Sommer 16 Uhr Feierabend hat, hat man immernoch genug Sonne, die man tanken kann, wenn man annem Nordfenster sitzt, hat man eben Pech gehabt. Desweiteren müssen Büromenschen auch nich bei jedem noch so sackigen Wetter min. 8h draußen rumwuseln und sich den Niesel bei 4° irgendwann im November auf die Platte plätschern lassen, schon dafür müsstes eigentlich ne Scheißwetterpauschale geben....wir zum Beispiel bekommen bei solchem Wetter 10% mehr Gehalt. Allerdings sind 10% von wenig immernoch verdammt wenig und wann hat man schonmal nen ganzen Monat Scheißwetter? Noch nen Punkt ist die Verletzungsgefahr. Bei denen, die ich kenne, die aufm Bau oder in der Industrie arbeiten, die haben ständig irgendwas. Einer hat sich schon diverse Fingerkuppen angesägt und abgesägt, der Nächste kam neulich mit Verband ums Bein, weils ihm ne Fächerscheibe von der Flex zerhauen hat und das Teil sich in sein Bein reinbohrte, ich hab in meiner Lehre auch nich selten die Hakenklinge vom Teppichmesser tief im Gewebe gehabt oder auch eben mal ne Rolle PVC auf die Füße geknallt bekommen.

Dagegen kann man bei Bandscheibenvorfällen sagen, dass diese wohl auf eigene Prädisposition zurückgeführt werden können, die können jedem passieren, mit den Bürostühlen isses auch nich mehr so schlimm, mittlerweile gibts hochergonomische Exemplare, wo man sich wohler fühlt als im heimischen Bett.

Wie du siehst sag ich nicht, dass Arbeit automatisch mehr wert ist, wenn sie mit den Muskeln gemacht wird, es sind die Begleitumstände. Die Unfallgefahr, die Sache mit dem Wetter und der damit verbundenen Krankheitsrisiken und halt der körperliche Verschleiß, den man auch ohne Unfälle hat. Meinem Chef haben sie schon mit 40 beide Knie operiert und da irgendwas rausgeholt, was ihm wohl das Arbeiten schon schwer machte. Sein Kollege hat ne Allergie entwickelt, die es ihm unmöglich machte mit Sachen wie Spachtelmasse, Kleber, usw. zu arbeiten also mit den Sachen, die essenziell in diesem Beruf waren.

Ich kenn also keinen, der aufm Bau oder in der Industrie arbeitet und noch keine mehr oder weniger schwerwiegenden Gesundheitsschäden davongetragen hat aber ich kenn genug Büroleute, die nach Feierabend noch nich ausgelastet sind und einen quietschfidel noch überall hinschleppen wollen.

nun arbeiten 2 leute dort und erledigen die arbeit von 15 leuten

Das is aber auch nich die Regel, ich kann ebenso mit Sonderfällen argumentieren. Ne Bekannte arbeitet als Malerin und da wurde gefordert, dass innerhalb von 3 Tagen noch 20 Räume einer Schule fertig werden müssten. Und am Samstag standen sie zu ZWEIT auffer Baustelle und sollten das gebacken kriegen und dann steht bei der im Vertrag auch noch drinne, dass sie 5h pro Woche unentgeltlich arbeiten soll (eben der Samstag), ich mein.....rein theoretisch....warum sollte sie die Arbeit machen, wenn der Chef nicht bereit ist, das zu bezahlen? Welche Tippse macht nicht spätestens 16:15 das Licht aus? Ich kenne keinen Büromenschen, der sich samstags noch auf die Arbeit setzt, von DL-Berufen, die 24/7 ausgeführt werden müssen mal abgesehen. Ich war in genug Firmen als IT-Dienstleister zugegen und kann dir sagen, dass 98% der Mitarbeiter einen entspannten Arbeitsalltag hatten und die einzigen Strapazen vielleicht vonnem neurotischen Geschäftsführer kamen. Diejenigen, die wirklich Stress hatten, das waren komischerweise die, die auch nebenbei noch Fahrzeuge und Fahrer zu disponieren hatten und die selber der Kleidung nach noch draußen rumfuhrwerkten aber ich wage zu bezweifeln, dass die auf ihrem Lohnzettel was davon gesehen haben.

Und zu der Sache mit dem Burnoutsyndrom....sie kann die Firma wechseln und eine erwischen, wo sie dieses Syndrom nicht wieder bekommen wird aber sag das mal nem Fliesenleger, der wird sich die Knochen kaputt machen egal, in welchem Betrieb er rumkraucht. Burnoutsyndrom kann man überall bekommen....ob man nun täglich meterhohe Aktenstapel zu bearbeiten hat oder 14h malocht um Termine und Fristen einzuhalten, davon kann jeder irgendwann mal betroffen sein und schön ist sowas sicherlich für keinen. Ne Bekannte arbeitet innem Cafe und schiebt 70 Stunden die Woche und sieht am Ende des Monats den selben Hungerlohn wie ich....dafür kriegt der 40 stündige Bürotyp in der Hierarchie über ihr locker 30 - 50 Prozent mehr Geld, wenn nicht noch mehr, jetzt sag mir mal, was sowas rechtfertigt.

Ich seh also immernoch keinen Grund dafür, Büroarbeiten den körperlichen Handwerks- und Industrieberufen generell finanziell besser- oder gleichzustellen. Verletzungs- und Krankheitsrisiko ist in Handwerk und Industrie nunmal ein anderes, Verschleiß ebenfalls und in beiden Fällen machen die Arbeiter das, was sie können und in der Regel keine übermenschlichen Aufgaben. Warum nun aber ein Hochzeitsfotograf 1000 Euro haben will dafür, dass er mal ein paar Bilder über den Monitor schubbst, das erschließt sich mir nicht, zigtausende machen sich dieselbe Arbeit und stellen sie als Spaßbilder für lau ins Netz. Und das während andere für 7 Euro die Stunde bei Wind und Wetter täglich Tonnen heben und bewegen und dafür sorgen, dass Häuser aus dem Boden wachsen, die beim Abfackeln nen bisschen mehr Qualm machen als ein Foto hrhrhr

Ich finde einfach, viele bewerten ihren eigenen "Geist" einfach nur über. Gerade diese ganzen neuen Berufe sind alles so Sachen, da bekommt man das, was man will auch irgendwo kostenlos, es hat kaum Bestand. Wenn ich dir früher ein Programm zur Überwachung einer Hardware geschrieben hätte, hätte ich damals noch 3000 Mark dafür verlangen können, heute gibts Universalanwendungen als Freeware.

Genauso mit der Fototechnik...klar, alles wird besser und einfacher zu handhaben aber dadurch kommen auch immer mehr Leute damit klar und die Arbeit verliert nunmal an Wert, egal ob du dich dann als "richtiger" Fotograf bezeichnen tust und Onkel Horst eben sich das zulegt, dass er das selber machen kann. Wenns auch nicht ganz so gut oder professionell oder einfach nur nicht mit so einer hohen Rechnung verbunden ist als käme es von dir, so müssen immernoch diejenigen mit Onkel Horsts Arbeit zufrieden sein und wenn sie deren Ansprüchen genügt, haste eben Pech gehabt.

Anders ist es bei den traditionellen Berufen. Es wird kein Computerprogramm auf den Markt kommen, welches dir vollautomatisch den Estrich in die Wohnung legt. Du wirst kein Zaubermesser zu kaufen kriegen, dass dir vollautomatisch den Teppich bündig schneidet. Für solche Sachen wirst du immer Fachleute brauchen. Ich wüsste auch nicht wie man ein Foto entwickelt und kenn Photoshop auch nicht aus dem FF aber das muss ich auch nicht. Mit ein bisschen Probieren, Geduld und Spucke kann ich mich soweit fitmachen, dass ich die jeweiligen Bilder soweit bearbeite bis sie mir gefallen. Du hast halt eine Branche erwischt, wo es dem Endanwender immer einfacher gemacht wird, bestimmte Resultate zu erreichen und das lässt den Wert deiner Arbeit nunmal effektiv sinken. Wenn jeder nen Porsche fahren würde, hätte es auch keinen Wert mehr, einen zu besitzen.


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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

01.08.2010 um 12:46
@GilbMLRS
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Ich besitze als einer von sicher nicht allzu vielen hier die Erfahrung, Ausbildungen in beiden Berufsfeldern gemacht zu haben und bin selber der Meinung, dass man mir 8h auf der Baustelle besser bezahlen sollte als 8h in irgendeinem Büro.
Das kann man so pauschal nicht sagen denn die Arbeit auf der Baustelle umfasst ein sehr enges Feld von gelernten und ungelernten Tätigkeiten und die Arbeit im Büro umfasst ein wesentlich größeres Spektrum vom ungelernten Bürogehilfen bis zur ersten Managementebene. Du solltest das Feld also ein wenig besser eingrenzen


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Hartz IV - Seid ihr Betroffene?

01.08.2010 um 12:48
Und angekreuzt habe ich dass ich noch nie auf Kosten des Staates gelebt habe. Ich würde es auch nie machen außer in der höchsten Not, wenn ich nichtmal mehr einen minimal bezahlten Job finden würde was ich allerdings für ziemlich unwahrscheinlich bei mir halte


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