@BefenHab ich nie bestritten, trotzdem war die fachliche Qualifikation wohl doch ne ganz andere als sie heute ist, is ja nich so, dass ich hinterm Mond leben würde, ich hab hier xtausende Leute um mich rum, die es erlebt haben und die bescheinigten mir, dass jemand, der ne 3 schrieb sofort zum Klassenrat beordert wurde und dieser mit demjenigen die Schwachpunkte durchging und denjenigen förderte. Solche Sachen wären auch ohne ideologischen Drill heutzutage möglich aber es wird nicht realisiert, stattdessen wird jeder auf sich allein gestellt, wer ne 6 schreibt, der schreint halt ne Sechs und es kümmert niemanden, ob der sein Leben hinschmeißt oder nicht, alles wird auf die Eltern geschoben, die schieben es auf die Lehrer, im Endeffekt is niemand schuld und gleichzeitig alle, je nach Blickwinkel.
Warum werden die Schüler heute nicht in die Pflicht genommen, die Schwächeren zu unterstützen, wenn es Schwachpunkte gibt, warum lässt man die Schwachen ins offene Messer laufen? Ganz einfach, weil ALLES verteufelt wird, was ausm Osten kam. Es gab halt nichts Gutes, nichmal gutes Wetter gabs. Und wenn, dann war es wahrscheinlich ideologischer Sonnenschein, die Sonne, die über der DDR schien, die gehörte bestimt zur Stasi und diente nur als Stacheldrahtbeleuchtung
Ideologie hin oder her, das Bildungssystem der DDR war nicht umsonst effizienter, frag mal die Finnen, die haben es geschafft, verschiedene Systeme zu kombinieren und das Beste rauszuholen. Und du glaubst garnicht, wieviele es gibt, die zwar in Partei und FDJ und weiß der Teufel alles waren, denen aber die Ideologie am Arsch vorbei ging. Ich hör mir die Leute regelmäßig an, wie sie auch damals schon die Bonzen verarschten usw. denk mal nich, dass jeder Jungpionier ein überzeugter Sozialist war. Ich erinner nur an Dieter Althaus, den ollen "Gebirgsjäger"
:} der war auch der linientreueste Leutnant, den sich die DDR nur vorstellen konnte und heute sitzt der Sack in der CDU (wie auch damals, als der Name nur Farce war) und schießt gegen die, denen er früher zuarbeitete. Na? Hat sich da einer das System zunutze gemacht um hochzukommen? Heute sitzt der ganz weit oben in der Politik und doch warer nur ein kleiner Spielball der Partei.
Kleine Frage nebenbei:
Du gehst anner Kaserne lang, da stehen bewaffnete Wachposten und nen Schild, dass Schusswaffengebrauch gemacht wird.....brichst du ein?
Und nein ich verteidige weder Ideologie noch Methoden der DDR, ich versuche nur, das Ganze etwas differenzierter zu sehen. Aber ich fürchte, ich komme gegen das Heer der "alles scheiße" skandierenden Menge (hätt jetz fast was anderes geschrieben) nicht an.
Schaltet doch mal das Ding zwischen den Ohren ein, dann kapiert ein jeder ganz einfach, dass ein SYSTEM aus vielen einzelnen Komponenten besteht und man kann sehr wohl die ideologische Komponente wegnehmen und die anderen Komponenten dem bestehenden System anpassen und voila, hat man ein getuntes neues Ganzes ohne die schlechten Eigenheiten der Vorgängerversion mit zu übernehmen.
Aber ich versteh schon....das wäre zu sinnvoll und mit Arbeit verbunden und wer will sich schon Arbeit machen? Neiiiiiin dann lieber propagieren wir ein vereinigtes Land, wo in jedem Bundesland was anderes gelehrt wird, na hoffentlich kommt bald mal einer der Schlaumeier drauf, wie sinnlos eine dezentrale Bildungspolitik is.
Solangs nach Förderalismus aussieht, gehts ja, is dann scheißegal, wie sehr die Effizienz dadurch leidet und wie erbärmlich die Quoten sind. Und scheißegal, dass wir mittlerweile nen 3-Klassen Bildungssystem haben, dass sich zusätzlich noch dadurch auszeichnet, dass man in der 3. Klasse zum größten Teil nur Menschen hat, die sowieso unter sozialen Missständen zu leiden haben, dann pferchen wir sie untereinander, dass die zweite Klasse sich nicht mit dem Dreck abgeben muss und die erste Klasse ja sowieso unbehelligt bleibt. Treu nach dem Motto "Kommt aus Erde muss in Erde", was ja eigentlich das Lieblingsmotto illegal Altöl Entsorgender ist.
Kleiner Vorschlag:
aus der DDR:
zentrale Bildungspolitik
zentrale bestimmung der Lehrinhalte
zentrale Bildungsabschlüsse
Förderung der klasseninternen Zusammenhalte, individuelle Förderung
aus der BRD:
dezentral lediglich die Verwaltung der Schulen
Lehrinhalte nach West-Vorbild in politischen Sachen
demokratiebasierende schulinterne Ausschüsse/Räte
Das alles kombinieren und man hat in ganz Deutschland einheitliche Lerninhalte --> umziehende Kinder werden nicht benachteiligt, vorhandenes Lehrmaterial kann behalten werden.
Einheitliche Schulabschlüsse --> ein Abiturient aus Thüringen muss nicht mehr bangen, dass er in Bayern anerkannt wird
Bessere Erfolgsquoten durch individuelle Förderung: Einzelnen wird mehr Gelegenheit gegeben, sich wieder zu integrieren, damit bleiben sie nicht so schnell auf der Strecke, Eigenverantwortung der Schüler wird gefestigt, Entlastung der Lehrer, Solidarität wird gefördert
Verwaltung der Schulen dezentral --> ohne Einfluss auf die Lehrinhalte können Länder ihre Einrichtungen individuell bezuschussen, Bundesmittel werden geschont, förderaler Charakter bleibt erhalten
Das waren allein nur Vorschläge zum Bildungssystem. Gibt sicher noch andere Sachen, die man anbringen kann.