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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

25 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Freiheit, Demokratie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 10:18
Immer wenn vom 13. August die Rede ist, werden viele von uns, insbesondere die 50+ Generation, an ein Ereignis erinnert, welches viele Schicksale direkt oder indirekt beeinflusst hat. Die Berliner Mauer teilte auf dem ersten Blick zwar "nur" eine Stadt, darüber hinaus steht sie aber auch symbolhaft für die Trennung eines ganzen Landes, eines Kontinents und zweier Gesellschaftssysteme.

Noch vor kurzem schien die Welt zweigeteilt zu sein, Demokratie vs Diktatur, Gut vs Böse, West vs. Ost, Freiheit vs Unterdrückung, Arm vs Reich, ...

All diese Gegensätze sind aber letztlich nur Begleitumstände, die uns von außen aufgezwungen werden. In erster Linie ist der Mensch aber ein soziales Wesen, welches fähig ist, komplexe Bindungen einzugehen. Zu diesen Bindungen zählen Familie, Freundschaften, Beziehungen, aber auch die Verbundenheit zur Heimat. Man ist mit dem Ort, an dem man aufgewachsen ist, wo die Familie lebt, wo man soziale Bindungen hat, mehr oder weniger fest verwurzelt.

Und an Tagen wie dem 13. August frage ich mich immer wieder, was wiegt schwerer? Welche äußeren Umstände können einen Menschen dazu bewegen, sich sozial zu entwurzeln?

So eine Umfrage ist natürlich nicht geeignet, diese Fragen auch nur ansatzweise anzugehen, aber es wäre zumindest schon mal interessant zu wissen, wieviele sich vorstellen könnten, einen solchen Schritt zu gehen.

Mal angenommen (rein fiktiv), die DDR hätte jedem Bürger ein einmaliges und zeitlich begrenztes Angebot gemacht, das Land gefahrlos verlassen zu können, ohne jegliche Repressalien für zurückbleibende Angehörige, und ohne Aussicht, jemals wieder einreisen zu dürfen.

Wer hätte sich dafür entschieden?

Zudem möchte ich hier auch noch etwas differenzieren (Ossi<->Wessi), da nicht jeder von uns mit beiden Systemen Erfahrungen sammeln konnte. Optimal wäre es ja (nur in Hinsicht auf die Umfrage :D), wenn jeder nur eine Seite kennt, aber das geht ja nicht mehr.


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Nix wie weg von hier (Ossi)
4 Stimmen (18%)
Och nö, ich denke ich bleib hier (Ossi)
2 Stimmen (9%)
Nix wie weg von hier (Wessi)
6 Stimmen (27%)
Och nö, ich denke ich bleib hier (Wessi)
4 Stimmen (18%)
Häääh? Watt will der Typ wissen? (U40)
6 Stimmen (27%)
Doors ehemaliges Mitglied

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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 14:54
Heimatkunde aus meinem Munde (und dem anderer):

Ach ja, die liebe Heimat - ohne die es keine Heimatmusik, keine Heimatfilme und keine Heimatromane gäbe.

Wie schrieb Wiglaf Droste noch:

Schön ist die Heimat
So man sie hat
Schön auch der Hering
Besonders der Brat-.

Für Dialektiker:

wensd niad fuaddgäisd
halzdas
dahoim
niad lang as.

(Eugen Oker, Oberpfälzer Schriftsteller.)



Ich halte es da eher mit dem Spruch: Any place I hang my hat is home.

"Home is where you hang yourself", sagt meine Frau. Heimat ist da, wo man sich aufhängt, vermutlich aus Langeweile. Manchmal ist Heimat aber auch da, wo einen andere aufhängen (wollen) - dazu genügt es, Asylbewerber, Kriegsflüchtlinge oder -vertriebene zu befragen.

Heimat ist mir persönlich so etwas von egal. Ich habe mich frühzeitig von meinem Elternhaus entfernt, bin durch die BRD gezogen, im Ausland gewesen - so etwas wie "Heimat" war mir immer zu schwammig, um mir wichtig zu sein. Es gibt Orte, an denen ich mich lieber aufhalte, als an anderen, wo ich mich wohler fühle - aber mit "Heimat" hat das nichts zu tun. Heimat kann überall sein - oder muss auch nirgends sein.

Ich als Exil-Hanseat halte es da lieber mit Albert Ballin:
"Mein Feld ist die Welt"

"Heimat" klingt mir zu sehr nach Ganghofer, Sepp-Depp und Wildecker Herzbuben.

Wer zu tief verwurzelt ist, übersteht einen Ortswechsel nicht.

Ich bin ein ebenso heimatloser wie vaterlandsloser Gesell.

Es gibt Orte, an denen ich mich aufhalte und Orte, an denen ich lebe.

Ich hänge jedoch an keinem dieser auswechselbaren Orte.

Damit komme ich seit mehr als einem halben Jahrhundert ganz prima zurecht.

"Home is a grave", wie meine Liebste sagt. Was durchaus doppeldeutig sein kann: Ich kann mich in der Heimat wie begraben fühlen - oder erst im Grab heimisch werden. Letzteres wohl zwangsläufig.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 15:18
Zitat von DoorsDoors schrieb:Heimat ist mir persönlich so etwas von egal.
Das tut mir ehrlich leid für dich, auch wenn du gleich sagen wirst: "Muss es nicht."

Heimatverbundenheit kann etwas sehr Schönes sein. Heimat vermittelt mir ein Gefühl von Geborgenheit, man kennt Land und Leute und man fühlt sich Zuhause. Jede Gegend hat einen für sie typischen Charakter, hier bei mir in Brandenburg sind es die Sandböden, die Kiefernwälder, die Felder und vor allem die vielen Flüsse und Seen ... das findet man nirgendswo anders in der Welt.

Kaum ist man mal aus Brandenburg raus, verändert sich alles. Andere Landschaften, andere Menschen, ... und automatisch fühlt man sich fremd. Neulich auf der Autobahn bei Darmstadt, da hatte ich für ein paar Kilometer das Gefühl, wieder in Brandenburg zu sein, nur weil es da ein Waldgebiet gibt, was den brandenburger Wäldern sehr ähnelt.

Aber solche Gefühle sind dir offenbar vollkommen fremd, daher wirst du es wohl auch nicht nachempfinden können. Schade eigentlich.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 15:22
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich als Exil-Hanseat halte es da lieber mit Albert Ballin:
"Mein Feld ist die Welt"
Da bin ich das Gegenteil, früher mal viel unterwegs, heute bin ich froh, wenn ich daheim bin und will da auch nicht weg. Ich brauch und will keine Ortswechsel und langen Reisen mehr, wenn es nicht sein muss. Alle paar Jahre mal zwei Wochen Urlaub an der Nordsee reicht mir.
Was die DDR angeht, da war ich nur einmal für ein paar Tage, daher kann ich da nichts zu sagen. Aber alles hinter mir lassen, hätte ich keine Lust, wenn es nicht notgedrungen ist. Dann lieber gemütlich Freunde und Familie um sich herum und fertig


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Doors ehemaliges Mitglied

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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 16:31
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:man kennt Land und Leute
Vermutlich ist genau das der Grund für meine Auslandsaufenthalte. Hier kenn' ich ja schon jede/n. :D



Ich lebe hier am Rand der BRD, wohne und arbeite da recht gern, weil das Land platt ist, die Leute schweigsam sind und das Wetter depressiv macht.

Ich kenne hier mittlerweile nahezu jede/n BewohnerIn (gibt ja nicht so viele), jede Strasse, jeden Baum und jeden Strauch. Ich fühle mich verankert und akzeptiert, wenngleich nicht von allen. Aber ich will ja auch nicht jedermanns Freund sein.

Ist das schon Heimat oder noch Zuhause? Ist Heimat immer nur dort, wo man herkommt? (Na, dahin sehne ich mich nicht zurück!) Oder ist Heimat vielleicht ein imaginärer Sehnsuchtsort, dort, wo man gerade nicht ist? Heimat als Fata Morgana?

Brauchen Menschen Heimat? Bietet ihre Heimat auch Platz für Menschen, die auf der Suche nach einer neuen Heimat sind? Schliesst die vertraute Heimat das "Fremde" aus?

Ist man ohne Heimat heimatlos und entwurzelt? Ist Heimat immer nur dort, wo man gern ist?

So viele Fragen, die sich sicherlich nur individuell beantworten lassen.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 20:42
Heimat ist dort, wo es Bier gibt.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 20:43
Zitat von DoorsDoors schrieb:Heimat ist mir persönlich so etwas von egal. Ich habe mich frühzeitig von meinem Elternhaus entfernt, bin durch die BRD gezogen, im Ausland gewesen - so etwas wie "Heimat" war mir immer zu schwammig, um mir wichtig zu sein. Es gibt Orte, an denen ich mich lieber aufhalte, als an anderen, wo ich mich wohler fühle - aber mit "Heimat" hat das nichts zu tun. Heimat kann überall sein - oder muss auch nirgends sein.
Unterschreib ich. Geboren in Düsseldorf, wohne ich nun bereits seit über 20 Jahren in der Pfalz. Düsseldorfer werde ich zwar immer bleiben, ich liebe die Stadt auch immer noch, aber Heimat ist für mich da, wo ich mich wohlfühle. Und das kann fast überall sein. Ansonsten ist mir der Begriff herzlich egal. Es gibt einen Ort, an dem ich geboren wurde und aufgewachsen bin und eben mein Zuhause, wo ich lebe. Und würde ich jetzt wieder umziehen, hätte ich damit auch kein Problem. Freunde würde ich natürlich vermissen, aber um Freundschaften aufrecht zu erhalten, gäbe es Mittel und Wege, sonst hätte ich heute auch keine alten Freunde mehr im Rheinland. "Heimat" mache ich nicht an einem Ort fest.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

13.08.2021 um 22:57
Schwierige Frage. Als Jungspund hätte ich wohl aus Prinzip rübergemacht (die Erde ist eine Kugel; 40.000 km in die falsche Richtung kommt man auch ans Ziel); da hätten der Wunsch nach Freiheit und der großen, weiten Welt ganz klar gesiegt. Aber je älter man wird, desto wichtiger werden die Heimat, familiäre und freundschaftliche Bindungen. Gute Gründe zu bleiben; aber ob man so wirklich glücklich werden kann, wenn das Bleiben keine freie Entscheidung war und man halb eingesperrt ist?

Jetzt, wo wir beim Thema sind, bekomme ich ein bisschen den Blues, denn im Osten Berlins lebt eine Prinzessin, die ich vor langen Jahren einmal kannte.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 08:10
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Noch vor kurzem schien die Welt zweigeteilt zu sein, Demokratie vs Diktatur, Gut vs Böse, West vs. Ost, Freiheit vs Unterdrückung, Arm vs Reich, ...
Jo. Und der Traum, dass man im kapitalistischen Westen reich werden würde, ist schon lange ausgeträumt. Die Masse hatte mal gute Jahre, aber die sind lange vorbei. Trotz hervorragender Wirtschaftslage wächst Reichtum nur noch für die Oberen und die Ärmen werden immer ärmer und die Mittelschicht bröckelt auch immer mehr bzw. wird kleiner und kann sich gerade so noch über Wasser halten.
Wir nähern uns trotz Sozialstaatsprinzip, welches es uns Gott sei Dank immer noch vor menschenunwürdiger Armut schützt, immer mehr amerikanischen Verhältnissen an.

Kurz: Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter und weiter und vom Kapitalismus profitieren nur noch sehr wenige.

Ich verstehe einige, warum sie sich nach der DDR zurücksehnen oder auch lieber gleich zu Hause bleiben anstatt arbeiten zu gehen.

Zum Eigentlichen:

Das Gefühl von Heimat ist durch nichts zu ersetzen. Heimatverbundenheit, Freunde und Familie ist durch kein Geld der Welt oder eine Karriere zu ersetzen.
Geht es allerdings ums nackte Überleben im wahrsten Sinne des Wortes, geben Menschen, ganze Familien auch schon mal ihre Heimat komplett auf, müssen sie, wenn sie überleben wollen. Da wird vor Zuständen in der Heimat geflohen, dagegen war die DDR ein Zuckerschlecken.
Ich hätte mich, wäre ich ein DDR-Staatsbürger gewesen und hätte ich nur eine Wahl aus entweder oder treffen müssen, für die Heimat und Familie und gegen den freiheitlichen Westen entschieden.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 08:18
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich verstehe einige, warum sie sich nach der DDR zurücksehnen
Als Ergänzung sei gesagt, weil es ihnen in der DDR angeblich besser ging und auch das Zusammenheitsgefühl stärker war.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 08:55
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Ich verstehe einige, warum sie sich nach der DDR zurücksehnen oder auch lieber gleich zu Hause bleiben anstatt arbeiten zu gehen.
Ich werd ja gern mal falsch verstanden, daher versuche ich mich noch mal ganz klar auszudrücken. Ich sehne mich nicht nach der DDR zurück, NIEMALS und unter gar keinen Umständen.

Ich habe auch nichts gegen Arbeit, und ich unterstelle mal, in diesem Forum gibt es wohl kaum jemanden, der mehr arbeitet als ich. Heute bin ich bei einer 55-60h-Woche angelangt, früher waren es mal 70-80h. Das heißt, ich habe jetzt bereits 2 Beamten-Berufsleben hinter mir und ich bin noch weit von der Rente entfernt.

Ich war in den letzten 32 Jahren keinen einzigen Tag krankgeschrieben, nicht einen!

Ich habe quasi nie Urlaub, jedes 4. bis 5. Jahr vielleicht mal einen Tag, meist wenn irgend eine Hochzeit ansteht.

Ich arbeite 6 Tage die Woche und verdiene als Selbstständiger weniger als Harz 4.

Und trotz allem bin ich mit meinem Leben mehr als zufrieden, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und lebe auf dem wohl schönsten Stück Erde, dass man sich vorstellen kann.

Wäre ich hinter dem Geld her, hätte ich einen anderen Weg gewählt, will ich aber nicht. Darum wehre ich mich auch gegen Unterstellungen, dass DDR-Bürger geldgeil wären, und nicht arbeiten wollen. Mag sein, dass es solche Leute gibt, wie überall anders auch, aber es ist kein DDR-typisches Problem.

Und was das "immer ärmer werden" angeht, das sehe ich anders. Aus meiner Perspektive ist zunächst mal jeder reich, ist aber ne andere Geschichte. Fakt ist, die Leute hatten niemals zuvor so viel Geld zur Verfügung. Die Sparkonten sind voll, es werden mehrmals im Jahr Ur
laubsreisen unternommen, jeder kann sich ein Auto leisten, und sogar die Harz 4 Empfänger sitzen morgens vorm Cafe und süffeln ihr 4,50 Euro Käffchen (für mich vollkommen undenkbar!).

Und dennoch hört man von allen Seiten Gemecker, den verarmten Lokführern reichen ihre 4.000 Euro im Monat nicht mehr, die Piloten brauchen inzwischen über 2 Jahre bis zu ihrer ersten Million, ....

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr, ... und trotzdem scheine ich der Einzige zu sein, der zufrieden mit dem ist, wie es ist. :D


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:14
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Ich arbeite 6 Tage die Woche und verdiene als Selbstständiger weniger als Harz 4.
Wie ist das möglich? :ask:


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:34
Zitat von CodexOmegaCodexOmega schrieb:Wie ist das möglich? :ask:
Ganz einfach, man schuftet den ganzen Monat, und am Ende bedienen sich alle bei dir ... zuerst der Vermieter, dann kommt die Krankenkasse, das Finanzamt, das Steuerbüro, die Versicherungen, dann Telefon, Strom, Wasser, Auto, Diesel, Rundfunkgebühren, die Bank, die Fensterputzer und andere Servicefirmen, die Berufsgenossenschaft ... und das sind nur die, die mir gerade einfallen.

Tja, und dann schaust du am Ende des Monats in die Kasse und freust dich, wenn noch was übrig ist (was nicht immer der Fall ist). Im Mittel lebe ich von 250 bis 300 Euro im Monat, und ich würde dennoch nicht mit einem Lokführer tauschen wollen, auch wenn die jedes Jahr mehr an Erhöhung erpressen, als ich insgesamt verdiene.

Nur gut, dass mir Geld nichts bedeutet. Ich führe dennoch ein Leben, dass ich gegen nichts in der Welt tauschen würde.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:37
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr, ... und trotzdem scheine ich der Einzige zu sein, der zufrieden mit dem ist, wie es ist. :D
Die meisten Deutschen sind mit ihrer eigenen finanziellen Lage durchaus zu Frieden. Ergeben Umfragen immer wieder. Es ist eher die schreiend ungerechte Vermögens- und Einkommensverteilung die vielen auf den Keks geht. Mir zum Beispiel auch.


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14.08.2021 um 21:43
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es ist eher die schreiend ungerechte Vermögens- und Einkommensverteilung die vielen auf den Keks geht.
Andere bezeichnen das auch als Neid. Ich beneide niemanden der gut verdient, ich habe nur etwas gegen räuberische Erpressung, was hierzulande auch gern mal als Streik bezeichnet wird (sorry Thorsteen, is nunmal so :D).

Aus meiner Sicht hat das Streikrecht seine Daseinsberechtigung verloren. Das mag zu Beginn der Industrialisierung im 18. und 19. Jhd. mal anders gewesen sein, als Arbeiterfamilien von einem Hungerlohn (über)leben mussten. Da war das noch okay, aber heute? Und dann auch noch Piloten? Echt jetzt?


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:48
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Andere bezeichnen das auch als Neid.
Nein, Neid ist mir ziemlich fremd. Mir geht es um Ungerechtigkeit. Wenn Wohlstand sich nur noch oder völlig überproportional bei einigen Wenigen ansammelt, muss man keine Neiddebatte anstoßen um das als ungerecht zu empfinden.
Wenn das für dich so völlig okay ist, auch gut. Dann versteh ich aber nicht, warum du den Eisenbahnern ihre Lohnerhöhung missgönnst.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Aus meiner Sicht hat das Streikrecht seine Daseinsberechtigung verloren. Das mag zu Beginn der Industrialisierung im 18. und 19. Jhd. mal anders gewesen sein, als Arbeiterfamilien von einem Hungerlohn (über)leben mussten. Da war das noch okay, aber heute? Und dann auch noch Piloten? Echt jetzt?
Tja, was erwartest du denn? Den Streik der Pfleger und Haushaltshilfen?


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:53
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann versteh ich aber nicht, warum du den Eisenbahnern ihre Lohnerhöhung missgönnst.
Das hat rein gar nichts mit Missgunst zu tun. Ich kritisiere die Art und Weise, wie die Erhöhung erpresst wird. Wer meint, man bezahle ihn zu wenig, der kann sich doch was neues suchen, wir sind doch ein freies Land, niemand wird gezwungen als Pilot für einen Hungerlohn zu arbeiten.

Wenn genug abwandern, wird der Arbeitgeber sich schon bewegen müssen, nennt sich frei Marktwirtschaft. Aber den Verkehr eines ganzen Landes lahm legen, nur weil man es kann ... das geht gar nicht.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:54
@Peter0167

Aber was ist das für ein Bereich, in dem du dich selbstständig gemacht hast?
Welches "Hobby" hast du zum "Beruf gemacht" wie du es formuliert hast?
Seit über 30 Jahren keinen einzigen Tag krank geschrieben, nie Urlaub, 6 Tage Woche, 55-60h-Woche, früher waren es mal 70-80h:
Bei soviel Arbeitsmoral/Engagement und Fleiß sollte doch etwas mehr drin sein....


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:57
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Das hat rein gar nichts mit Missgunst zu tun. Ich kritisiere die Art und Weise, wie die Erhöhung erpresst wird.
Naja, um wie viele Milliarden ist Jeff Bezos durch die Covid19 Pandemie reicher geworden? Der musste dafür nicht mal streiken und auch niemanden erpressen.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wer meint, man bezahle ihn zu wenig, der kann sich doch was neues suchen, wir sind doch ein freies Land, niemand wird gezwungen als Pilot für einen Hungerlohn zu arbeiten.
Er kann auch einfach mehr fordern und das zur Not mittels Streik durchsetzen. Funktioniert doch. Was ist daran unmoralisch?
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Wenn genug abwandern, wird der Arbeitgeber sich schon bewegen müssen, nennt sich frei Marktwirtschaft. Aber den Verkehr eines ganzen Landes lahm legen, nur weil man es kann ... das geht gar nicht.
Also sollen sie lieber so tun, als könnten sie es nicht, weil das irgendwie moralischer wäre?

Egal @Peter0167 , hier gehts ja weder um Lokführer noch um das Streikrecht, aber etwas seltsam finde ich deine Meinung da schon.


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Freiheit/Demokratie vs Heimat/Familie

14.08.2021 um 21:59
Zitat von paxitopaxito schrieb:aber etwas seltsam finde ich deine Meinung da schon.
Ich muss @Peter0167 da vollkommen zustimmen - da wird von jetzt auf gleich einfach mal durch eine handvoll Leute eine gesamte Infrastruktur lahm gelegt. Und alle finden das in Ordnung? Nah :D Auf keinen Fall.


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