Habt ihr vor Rolltreppen Angst?

nairobi schrieb:IRL habe ich nur im Einkaufscenter Rolltreppen. Wenn ich da drauf gehe, bleibe ich nicht stehen, sondern gehe die hoch. Ich nutze auch selten Aufzüge, da ich mich bewusst möglichst viel bewegen möchte, als Ausgleich zu einer sitzenden Tätigkeit.

Das ist bei mir auch so. Viel Bewegung ist mir auch wichtig, weil ich - bei o.g. Behinderung dürfte das auch klar sein - für mich viele Sportarten nicht möglich sind, sodass ich darauf achte Alltagsbewegungen die ich kann, wie Gehen, auch möglichst viel durchzuführen nebst mir nicht bei Dingen die ich sehr wohl kann helfen zu lassen. Gehen bzw. moderat schnelles Laufen ohne ins Joggen zu verfallen ist für mich auch die verträglichste Art der körperlichen Aktivität.

In bestimmten Situationen bin ich aber doch um Aufzüge und Rolltreppen froh - nicht wegen Laufvermeidung, sondern wegen Schleppvermeidung.

Ich würde nicht z.B. ohne etwas Schweres dabei zu haben den Aufzug oder die Rolltreppe nehmen.
Arbeitsplatz, in die Wohnung und raus ohne deutliche Zuladung, Besuche, Ärztehaus und Grund des Termins schränkt die Gehfähigkeit nicht ein: Klar nehme ich die Treppe.
Wenn aber z.B. ein Koffer oder ein kompletter Einkauf (Trolley 30 kg Zuladung) mehr als ein Stockwerk rauf und runter muss, nehme ich den Aufzug. Oder auch die Rolltreppe, wenn das Gebäude so ausgestattet ist (Bahnhof, Flughafen - bin öfter auf Geschäftsreise). Da geht es mir nicht um die Bewegung oder das Meiden solcher, sondern dass bei Aufzug oder Rolltreppe der schwere Gegenstand abgestellt werden kann anstatt dass er gehoben und getragen oder wenn mit Rollen ausgestattet ist stufenweise langsam hoch- oder runtergeführt werden muss.

SKlikerklaker schrieb am 03.10.2024:Freihändig kann ich Treppen gar nicht laufen,

Ich kann kaum freihändig laufen, erst recht keine Treppen, weil es viel zu gefährlich wäre, weil ich Gleichgewichtsprobleme habe und meistens auch noch Schwindel.

Raspelbeere schrieb am 03.10.2024:Es dauert dann oft etwas länger bis ich auf die Rolltreppe drauf komme.

Ist bei mir beim rauf und runter steigen so, aber wenn ich mich festhalten kann, dann klappt das bei mir ganz gut. Stressig wird es nur, wenn ich vorher schon merke, dass jemand hinter mir steht, dem ich den Weg nicht versperren möchte mit meiner Langsamkeit, die mich oft immer noch selber nervt, da ich früher recht fix auf den Beinen war. Aber im Laufe der Zeit bin ich da dickfelliger geworden, ich mache das ja nicht extra. Und langsam kommt man auch zum Ziel.(Wie oft ich mir das schon gesagt habe, uff ;) )

Syringa schrieb:Stressig wird es nur, wenn ich vorher schon merke, dass jemand hinter mir steht, dem ich den Weg nicht versperren möchte mit meiner Langsamkeit, die mich oft immer noch selber nervt, da ich früher recht fix auf den Beinen war. Aber im Laufe der Zeit bin ich da dickfelliger geworden, ich mache das ja nicht extra. Und langsam kommt man auch zum Ziel.(Wie oft ich mir das schon gesagt habe, uff ;) )

Geht mir genauso. Mit dem Weg versperren, auch: Oft wird in Bussen etc. schon aufgestanden oder ohne Festhalten zur Tür gegangen bevor das Fahrzeug hält - da ich erst aufstehe oder die Haltestange loslasse wenn das Fahrzeug mit dem letzten Ruckeln steht, versperre ich dann auch den Weg. Stört mich durchaus.

Habe diese Einschränkungen seit der Kindheit.

Und bin damit auch gelassener geworden, da ich die Erfahrung gemacht habe dass es als Erwachsene doch eher eingesehen wird. Als ich noch Kind oder Jugendliche war wurde es von anderen, üblicherweise übrigens Erwachsenen, wenig eingesehen - gab da sogar noch Lehrer die meinten "keine Extrawurst", "dann musst du halt rennen" (super...) wenn ich nicht flott genug nachkam. Nennung der Einschränkung dann Ausrede, "papperlapapp!" oder unqualifizierte Aussagen "dann musst du mehr Milch trinken, da werden die Knochen stark".
Ich konnte und kann sogar normal schnell und freihändig gehen, aber eben nicht Treppen und nicht diesen "jugendtypischen Treppen-Springstil" und bin allgemein ungeschickter (keine Schwindelattacken, aber wenn sich die Wirbelsäule nicht mitbewegt und andere Gelenke auch nicht ganz okay sind, kann man sich z.B. schonmal nicht so gut ausbalancieren, z.B. beim Tragen eines Gegenstands, beim Stehen und Laufen in fahrendem Bus oder Zug, einfach andauernd - normalerweise verlagert der Körper andauernd den Schwerpunkt über solche kleinen Bewegungen des Rumpfs).
Schwindel glücklicherweise nicht. Aber eine steifere Art mich zu bewegen, die aufgrund der Art der Einschränkungen auch nicht wegtrainierbar ist.

Ich hab nur vor Menschen Angst, die vor allem möglichen Folgen Angst haben/verbreiten Oo

@Simplizissimus

Meine Meinung dazu:

Panisch Angst verbreiten ist eine Sache - vorsichtig entsprechend Gegebenheiten sein ist eine andere Sache.

(Bin selbst vom Typ "mutig Dinge ausprobieren". Kenne aber auch meine Grenzen, weiß wozu Sicherheitsvorschriften da sind (wundere mich immer noch im Beruf wie oft gerade jüngere Leute, Azubis, Studenten, Praktikanten, Schutzbrillen und -handschuhe heimlich ablegen) und respektiere diese. Finde dass man mit der Kombi ganz gut durchs Leben kommt.)