Cthulhus_call schrieb:Und genau diese Hypothese ist der "Schönreden"-Part. Das Geld liegt bei der Sparkasse und wartet nur darauf, der deutschen Volkswirtschaft als Kredit für brave Unternehmer zur Verfügung gestellt zu werden.
Nope; das hat nichts mit Schönreden zu tun, sondern viel mehr mit einer Aufarbeitung von ökonomischen Gegebenheiten, die du bei deiner Schlechtrederei geflissentlich übersiehst, indem du dir die nächst höchste Zahl raus pickst, und sie alleinstehend dafür verantwortlich machen willst, dass der Steuerhinterzieher an der Stelle volkswirtschaftlich betrachtet viel schlimmer sein solle, als die anderen "Diebe", die den Staat beklauen.
Ist aber nun mal Cherrypicking vom Feinsten, und entbehrt jeder vernünftigen ökonomischen Grundlage. Da hilft auch dein Sparkassen-Strohmann nicht weiter.
Beispiel: Ein Handwerksmeister macht Schwarzarbeit im Wert von 100k Euro, investiert sie wieder in seinen Betrieb, baut ihn aus, stellt zwei Gesellen und einen Lehrling zusätzlich ein; schafft damit nachhaltiges Wachstum und Ertrag .. was willst du ihm jetzt groß Vorwerfen, wenn zB im gleichen Atemzug der Staat genau dieses Geld (oder eben einen Teil davon) für irgendeinen Blödsinn wie die E-Mobilität verpulvern würde, wo weder für das Klima was rum kommt, weil man hier viel eher in die Öffis investieren müsste, noch volkswirtschaftlich für den Bürger groß was drin ist, weil unsere Autobauer die E-Mobilität sehenden Auges verkacken, und dieses Geld letztlich irgendwo bei Aktionären landet, die weiß der Geier was damit anstellen. Klassisches Pampern von Lobbys zu lasten des gemeinen Bürgers.
Was ist also rein volkswirtschaftlich betrachtet schlimmer an der Stelle? Ich würde sagen, dass der Staat die Kohle gerne auch für BS verpulvert, und das ist nicht nur an der Stelle der Fall .. man muss sich nur das Bürokratiemonster angucken, das der Bürger hier schon ewig mit finanziert, und ganze Heerschaaren an Beamten durchfüttert, nur weil Papa Staat es nicht auf die Kette bekommt, den Apparat endlich mal zu verschlanken. usw usf
Fazit: Das Geld muss beim Staat rein volkswirtschaftlich betrachtet keineswegs so gut für den Bürger/die Volkswirtschaft sein, wie das hier gerne kolportiert wird. Dass er natürlich trotzdem einen Anspruch darauf hat, und es genauso wie Sozialbetrug eine Straftat ist, ist eine andere Geschichte.
Der Punkt ist einfach, dass die Staatshörigkeit bis zu einem gewissen Punkt natürlich schon vernünftig ist, weil der Staat sicher auch einiges für die Bürger tut; bei weitem aber nicht alles was er tut, ist auch wirklich gut für uns - eher noch gut für die großen Lobbys, wobei der Bürger gerne auch mal in einigen Bereichen von unten nach oben immer weiter "ausgepresst" wird.
Gibt da genügend Beispiel für, wie der Saat auch ganz gerne "wirtschaftet"; einfach mal die nächstbesten Seiten aus dem Netz:
https://taz.de/Wohnraumkrise-in-Deutschland/!5905211/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wirtschaftswissenschaften-umverteilung-von-unten-nach-oben-unternehmen-profitieren-staerker-als-mitarbeiter/25495572.htmlhttps://www.iwkoeln.de/studien/thilo-schaefer-umverteilung-von-unten-nach-oben-405976.htmlusw usf..
Cthulhus_call schrieb:Denn wir wissen ja alle, das ne Milliarde viel besser auf den Cayman Islands aufgehoben ist, als wenn der Staat es für so Gedöns wie die Sanierung von Schulen oder Gott bewahre für Klimaschutzmaßnahmen ausgibt.
Klar, die Berühmten Inseln .. als ob die hier das Kraut fett machen.
Die meisten Gelder werden einfach irgendwo an den Kassen vorbei geschummelt schwarz im Land bleiben, und die Leute leben ganz einfach davon. Wenn ich mich recht entsinne sind es gerade mal 5-6% die es ins Ausland schaffen.
Warte, mal sehen, was Wiki sagt:
Demgegenüber wird das Dunkelfeld für Steuerhinterziehungen im Jahr 2015 auf eine Schadenssumme von circa 125 Milliarden € geschätzt.[11] Laut Schätzung des Ifo Institut für Wirtschaftsforschung gehen dem deutschen Fiskus jedes Jahr alleine durch die Verlagerung von Geld in Steueroasen 5,7 Milliarden Euro verloren (ifo Schnelldienst, 2021, 74, Nr. 01, 38–42).
Quelle:
Wikipedia: Steuerhinterziehung (Deutschland)Ok, also wie gesagt, ein Bruchteil offenbar nur geht raus aus der hiesigen Volkswirtschaft .. wobei natürlich unklar ist, was generell mit den ganzen Geldern passiert - vermutlich wirds verlebt oder reinvestiert.