Seid ihr Wutbürger?

Doors schrieb:Das sollte einem die sache schon wert sein:

Tja, was soll man sagen.... seit Jahren finden wegen der S21-Dauerbaustelle Zugumleitungen statt (Fernzüge können tage- oder wochenweise den Hauptbahnhof nicht ansteuern, sondern halten ersatzweise in Esslingen, das etwa 10 km entfernt ist). Um die Bahnsteige zu erreichen, müssen immer neue, immer längere Umwege in Kauf genommen werden. Wegen der langen Fußwege wurde jetzt sogar ein Shuttlefahrzeug für gehbehinderte Passagiere eingerichtet, Die neue Schnellstrecke von Ulm nach Stuttgart (die in den neuen Hauptbahnhof münden soll) endet derzeit vorzeitig in dem kleinen Ort Wendlingen, wo die ICEs dann aufs S-Bahngleis treffen, um den restlichen Weg bis zum Hauptbahnhof im Schneckentempo zurückzulegen, sofern das wegen temporärer Sperrungen oder Überlastungen überhaupt möglich ist.

Trotzdem bin ich kein Wutbürger, sondern höchstens genervt und manchmal gestresst.

martenot schrieb:Ich wusste gar nicht, dass der Begriff Wutbürger etwas mit Stuttgart 21 zu tun hat.

Liebe Wutbürger, bitte geht jetzt heim

Quelle: ( 2011) https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/s21-proteste-liebe-wutbuerger-bitte-geht-jetzt-heim-a-775788.html
Die Verwendung das Wortes hat sich seit dem geändert, jetzt sind alle gemeint die aus "rechter" Richtung gegen demokratische Sozialiste oder weltverbessernden Grüne Kritik äußern.
Siehe zB Querdenker, früher wurden diese sogar in Stellenanzeigen gesucht (vereinzelt immer noch), jetzt ist es ein Schimpfwort.

Abahatschi schrieb:Kritik äußern

Ich glaube ja, dass das Äußern von Kritik einen noch nicht zum Wutbürger macht. Unter einem Wutbürger stelle ich mir ehrlich gesagt keine Menschen vor, die sachliche Kritik auf respektvolle Weise artikulieren, sondern eher Leute, die ihre Wut und Ärger eher auf unreflektierte und übermäßig emotionale Art zum Ausdruck bringen und ggf. auch vor mehr oder weniger aggressive (z.T. lautstarke) Äußerungen bis hin zu Gewaltandrohungen von sich geben.

Ich denke, niemand hat etwas gegen sachliche Kritik, die gut begründet ist und so vorgetragen wird, dass man sich gut dazu äußern kann. Aber diese Fähigkeit bzw. Bereitschaft sehe ich bei Wutbürgern eher nicht.

Wutbürger...also so eine Art Manny, LKW-Fahrer, wirft seiner Frau ne Flasche Bier nach wenn Deutschland 1:0 hintenliegt? Der Klischeewutbürger, der Reichsburger, der sich sein Kaiserreich wünscht?

Wutbürger....ein Bürger der wütend ist...aufgrund mangelhafter Politik?

Könnte alles sein.

Abahatschi schrieb:Siehe zB Querdenker, früher wurden diese sogar in Stellenanzeigen gesucht (vereinzelt immer noch), jetzt ist es ein Schimpfwort.

Selber Schuld. Haben die sich größtenteils selbst zuzuschreiben, dass der Begriff Querdenker negativ besetzt ist.

Und was du meinst nennt sich Quereinsteiger - in Jobs. So welche werden in Stellenanzeigen gesucht.

Runen sind toll..leider haben Nazis diese entweiht.

Für mich sind Runen und Querdenker immer noch etwas positiv besetztes.

Nazis tranken auch Wasser...ab jetzt nur noch Cola, sonst Nazi.

martenot schrieb:Ich glaube ja, dass das Äußern von Kritik einen noch nicht zum Wutbürger macht. Unter einem Wutbürger stelle ich mir ehrlich gesagt keine Menschen vor, die sachliche Kritik auf respektvolle Weise artikulieren, sondern eher Leute, die ihre Wut und Ärger eher auf unreflektierte und übermäßig emotionale Art zum Ausdruck bringen und ggf. auch vor mehr oder weniger aggressive (z.T. lautstarke) Äußerungen bis hin zu Gewaltandrohungen von sich geben.

Ich denke, niemand hat etwas gegen sachliche Kritik, die gut begründet ist und so vorgetragen wird, dass man sich gut dazu äußern kann. Aber diese Fähigkeit bzw. Bereitschaft sehe ich bei Wutbürgern eher nicht.

Seht gut erfasst und beschrieben!

Sehe ich genauso.

Ps. Ab 2015 begann die Geburtsstunde der Wutbürger oder?

rhapsody3004 schrieb:Und was du meinst nennt sich Quereinsteiger.

Quatsch.
Wikipedia: Laterales Denken

Völlig korrekt also:

Abahatschi schrieb:Siehe zB Querdenker, früher wurden diese sogar in Stellenanzeigen gesucht (vereinzelt immer noch), jetzt ist es ein Schimpfwort.

rhapsody3004 schrieb:Und was du meinst nennt sich Quereinsteiger - in Jobs.

Nein, 'Querdenker' war ursprünglich mal eine Bezeichnung für eine Person mit unkonventionellen Lösungsansätzen und ausgefallenen Gedankengängen. Wurde durchaus auch für kreative Jobs usw. als Aufgaben- oder Persönlichkeitsbeschreibung verwendet. Die negative Bedeutung erhielt der Begriff erst mit den Corona-Protesten. Ein Quereinsteiger ist etwas völlig anderes: eine Person ohne klassische Berufsausbildung und -erfahrung in dem, was sie tut.

sooma schrieb:Völlig korrekt also:

Trotzdem selber schuld, dass der Begriff Querdenker negativ besetzt ist.


Und in Stellenanzeigen sucht man wenn schon Quereinsteiger ja mit gewissen Fähigkeiten wie laterales Denken bspw.

rhapsody3004 schrieb:Und in Stellenanzeigen sucht man wenn schon Quereinsteiger ja mit gewissen Fähigkeiten wie laterales Denken bspw.

Sieh es ein:

Bedeutungen (2) ⓘ

männliche Person, die eigenständig und originell denkt und deren Ideen und Ansichten oft nicht verstanden oder akzeptiert werden

Beispiel
er ist ein schlauer Kopf und ein Querdenker

Anhänger, Sympathisant der politischen Bewegung „Querdenken“, die sich insbesondere gegen staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie, gegen Impfungen u. Ä. richtet (und dabei auch Verschwörungserzählungen verbreitet)

Beispiel
Demonstrationen von Querdenkern aus dem ganzen Bundesgebiet

Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Querdenker

Andererseits:

Als Quereinsteiger oder auch Seiteneinsteiger wird eine Person bezeichnet, die aus einer fremden Sparte/Branche in ein neues Betätigungsfeld wechselt, ohne die für diesen Beruf/Branche sonst allgemein übliche „klassische“ Berufsausbildung/Studium absolviert zu haben.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Quereinsteiger

rhapsody3004 schrieb:Und in Stellenanzeigen sucht man wenn schon Quereinsteiger ja mit gewissen Fähigkeiten wie laterales Denken bspw.

What the... oO Hab Dir extra einen Wikipedia-Eintrag verlinkt! @bgeoweh beschreibt es auch nochmal.

Da krichich die Pimpernellen!

Lernresistenz zeichnet einen Sozi eben aus...

@sooma

In diesem Buch geht es natürlich nicht um die “Sogenannten” auf der Straße. Von ihnen distanziere ich mich vehement. Das Manuskript ist vorher entstanden. Mir geht es um die ursprüngliche, wertvolle Bedeutung des Begriffs: um die wahren, klugen, mutigen Querdenkenden aller Zeiten, die den Fortschritt und damit die Menschheit dorthin gebracht haben, wo wir heute stehen.

Die Unternehmen brauchen Querdenkende fortan mehr als jemals zuvor. Weshalb das so ist? Wir stecken mitten drin im größten Change-Prozess aller Zeiten. Völlig neue Businessspiele werden von nun an gespielt. Nur die wendigen, flinken, pfiffigen, jederzeit anpassungsfähigen Marktplayer mit couragierten, unkonventionellen, marktrelevanten Ideen werden das überleben.

Wie kann sich ein Unternehmen attraktiv für Querdenkende machen? Wo und wie sind Querdenkende einsetzbar, um vom Denken auch ins Handeln zu kommen? Was sollte man tunlichst lassen, um die guten Querdenkenden, die man hat, nicht zu vertreiben? Und wie kann ein Querdenker seine Ideen in Szene setzen, sodass sie annehmbar werden? Dieses Buch hat die passenden Antworten parat: sowohl für die Verantwortlichen in den Unternehmen als auch für die Querdenkenden selbst.

https://blog.anneschueller.de/produkt/querdenker-verzweifelt-gesucht/

SPD schadet ihrer Gesundheit

@bgeoweh
Musste mir nicht sagen. Vielleicht ein Buchtipp für @rhapsody3004, möglicherweise springt ja ein Fünkchen über.

DerFremde schrieb:Lernresistenz zeichnet einen Sozi eben aus...

Besser als erst gar nicht lernfähig zu sein, was viele Braune auszeichnen dürfte. Da gehts nicht nur um nicht zu wollen - da fehlt es schon am Können.

Und vielen Neoliberalen fehlt auch Selbstreflexion. Da denke ich aber liegt es in der Regel wieder eher am nicht zu wollen, obwohl dazu fähig.



@sooma
@bgeoweh

Ich verwende den Begriff Querdenker trotzdem nicht mehr, wenn ich damit Positives beschreiben will.

Wenn Querdenken positiv gemeint sein soll, dann nenne ich es lieber Menschen mit der Fähigkeit zum lateralen Denken. Oder Mensch, der unkonventionell denkt.

@rhapsody3004
Bitte, gern geschehen. :palm:

Je nach dem wie man einen Wutbürger genau definiert bin ich wohl einer ;) :D

rhapsody3004 schrieb:Da gehts nicht nur um nicht zu wollen - da fehlt es schon am Können.

Aber jetzt sag doch mal, für alle die sich nicht so mit der aufrichtig ehrlichen, und für die Arbeiter denkende SPD beschäftigen wie du, hat der Olaf nun Altersdemenz oder lügt er einfach nur vorm Bundestagsausschuss was die Warburgaffaire betrifft? Wo ist das Geld geblieben?

Drei der Hauptdarsteller: Olaf Scholz (SPD), früher Erster Bürgermeister in Hamburg, heute Bundeskanzler; Peter Tschentscher (SPD), früher Finanzminister in Hamburg, heute als Nachfolger von Scholz Erster Bürgermeister; und die Finanzbeamtin Daniela P. Alles dreht sich um die Frage: Hat die Politik Einfluss auf das laufende Steuerverfahren gegen die Warburg-Bank genommen? Wollte die Politik den mächtigen Privatbankier, Christian Olearius, schützen? Das wäre nicht nur unanständig, sondern auch strafbar.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/luegt-kanzler-scholz-neues-zur-warburg-affaere-im-cum-ex-skandal-einfach-erklaert-li.337823

Warum tun Sozis sowas? :(