Ist ein Großteil der Rockmusik misogyn?
25.06.2023 um 06:30Dieser Frage gehen zwei Autoren nach in ihrem Buch: Sex Revolts. Gender, Rock und Rebellion.
Also ich konnte mit Led Zeppelin, Stones und anderen Boomer-Ikonen nie sonderlich viel anfangen. Vielleicht ja auch deshalb.
Aus einer Buchbesprechung:
Hm, Psychedelische Muttersöhnchen?
Da könnte was dran sein.
Was denkst du?
Antworten sind unten.
Kommis und Beispiele können nach weiter unten.
Sexismus in der RockgeschichteQuelle: https://www.spiegel.de/kultur/musik/sexismus-im-rock-buch-sex-revolts-beleuchtet-kritisch-die-musikgeschichte-a-956adf73-abdc-4d31-bf4d-3a422b9cb7c5
Psychedelische Muttersöhnchen
1995 schrieben Joy Press und Simon Reynolds ein wegweisendes Buch über Misogynie im Rock, nun wird es auch auf Deutsch verlegt: "Sex Revolts" stellt die Verehrung früherer Helden infrage.
Also ich konnte mit Led Zeppelin, Stones und anderen Boomer-Ikonen nie sonderlich viel anfangen. Vielleicht ja auch deshalb.
Aus einer Buchbesprechung:
„Rebellen gibt es in allen Schattierungen“, beginnt „The Sex Revolts“ und arbeitet differenziert deren Unterschiede heraus: Als US-Rock-’n’-Roller Bo Diddley 1955 „I’m a Man“ deklamierte, hatte seine triumphale Geste auch eine rassistische Dimension, schreibt das britisch-amerikanische Autorenpaar, denn Diddley affirmierte mit dem Song seine Männlichkeit zu einer Zeit, als Schwarze von Weißen gemäß White-Supremacy-Diktion noch als „boy“ diffamiert wurden.Quelle: https://taz.de/Uebersetzung-eines-Popdiskurs-Klassikers/!5636713/
Britische Bands wie die Rolling Stones übernahmen in den frühen Sechzigern diese Haltung, bei ihnen gerann Diddleys Stolz zu weißer Arroganz. In Stones-Songs wie „Under my Thumb“ und „Tumbling Dice“ paart sich dominante Männlichkeit mit der Ablehnung von Monogamie. In Mick Jaggers Eintreten für freie Sexualität kommt eine frauenfeindliche Haltung zum Ausdruck.
Hm, Psychedelische Muttersöhnchen?
Reynolds und Press untersuchen Nirvana und unzählige weitere KünstlerInnen auf ihre Ideen von Weiblichkeit. Rock, Metal, (Post-)Punk und so weiter teilen ein Rebellentum, das sich – so der Ausgangspunkt von "Sex Revolts" – als Aufstand gegen ein vermeintlich weibliches Prinzip von Häuslichkeit und Ruhe ausdrückt.Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/musik/sexismus-im-rock-buch-sex-revolts-beleuchtet-kritisch-die-musikgeschichte-a-956adf73-abdc-4d31-bf4d-3a422b9cb7c5
Quer dazu verläuft eine Tradition mystischer Überhöhung der heiligen Mutter. "Sex Revolts" spricht von "psychedelischen Muttersöhnchen" und zieht Linien zwischen Pink Floyd, Brian Eno, My Bloody Valentine und anderen.
Da könnte was dran sein.
Was denkst du?
Antworten sind unten.
Kommis und Beispiele können nach weiter unten.