Fölix
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Soll sich der Strompreis an den regionalen Netzausbau anlehnen?
18.08.2023 um 08:22Abahatschi schrieb:Ja, und die Steuerzahler in Bayern zahlen auch diesen Strompreis und zusätzlich die Schulden der anderen Bundesländer.Finanzausgleich und Strompeis sind zwei Themen. Die Aufteilung von Steuereinnahmen haben nichts mit den Stromkosten zu tun. Außerdem bräuchte Bayern nach einer Deindustrialisierung unterm Strich nichts mehr in den Finanzausgleich einzuzahlen, weil dann natürlich auch die Steuereinnahmen zurück gehen. Eventuelle Verschuldungen würden dann andere Länder für Bayern mit bezahlen. Was die Einnahmen der einzelnen Bundesländer angeht, da würde ich jede Wette eingehen, dass es da in den nächsten Jahrzehnten große Verschiebungen gibt. Vielleicht erledigt sich das Thema für Bayern dann ganz von selbst.
Was ist daran gerecht?
Abahatschi schrieb:Ich werde auch eine Kooperation mit BW anstreben, die sollen sich aus Finanzkraftausgleich zurückziehen und wir bauen eine Ost West Trasse von BY über BW nach Frankreich bauen, die haben Atomstrom und wir werden mit ihnen kooperieren, es könnte klappen dass wir in BY und BW den Strom kostenlos anbieten, zumindest zu einen Mikropreis.Im Prinzip spräche nichts dagegen, wenn BY und BW eine Strompreiszone würden. Das Merrit-Order-Prinzip würde den Rest der Republik dann ja nicht mehr betreffen. Aber einmal abgesehen davon, dass man in der Zone dann wahrscheinlich generell den höchsten Strompreis hätte, wären in regelmäßigen Abständen auch noch Spitzenpreise zu erwarten. Neben dem Umstand, dass letztes Jahr fast die Hälfte der AKW wegen irgendwelcher Mängel monatelang abgeschaltet werden mussten, mussten einige AKW auch noch gedrosselt werden, weil durch den niedrigen Wasserstand einiger Flüsse das Kühlwasser ausgegangen ist. Ein Betrieb war überhaupt nur noch möglich, weil zusätzlich auch noch ein paar Umweltschutzgesetze außer Kraft gesetzt wurden. Ist doch klar, dass das Problem in Folge der Klimakrise immer häufiger auftreten wird. Die EDF hat das natürlich erkannt und fordert nun ein Lockerung der Umweltvorschriften, nach denen die AKW das Restwasser der Flüsse praktisch auf beliebige Temperaturen aufwärmen kann:
Einverstanden, machen wir mal so?
Vorschriften müssen passend zum Klimawandel angepasst werden
Parallel dazu dringt EDF auf eine Neubewertung der Umweltstandards, die die Einleitung in Flüsse begrenzen. „Die Umweltkonzepte basieren auf Studien aus den siebziger Jahren, aber der Klimawandel verändert die Umwelt bereits“, sagte EDF-Umweltdirektorin Laugier. Als Beispiel nannte sie die Temperatur des Flusses Garonne, die im Sommer oberhalb des EDF-Kraftwerks Golfech manchmal um die 28 Grad liege. Dies entspreche dem Höchstwert, der für Wassereinleitungen des Konzerns festgelegt wurde. „Die Vorschriften müssen sich auf die Höhe der Erwärmung und nicht auf eine absolute Temperatur beziehen.“ Gespräche dazu würden mit der Behörde für nukleare Sicherheit geführt.
https://www.focus.de/earth/news/investitionen-in-kuehlwasser-frankreich-will-atomkraftwerke-besser-fuer-hitzewellen-ruesten_id_194137191.html
Grob ausgedrückt, ein Gewässer fängt an zu kippen , wenn die Lebewesen darin in Folge von Sauerstoffmangel anfangen zu sterben und sich Lebewesen, die keinen oder wenig Sauerstoff benötigen, vermehren. Das ist in der Regel bei etwa 28°C der Fall. Frankreich wird hier wahrscheinlich keine Wahl haben. Aber ist doch klar, dass es in den nächsten Jahren regelmäßig große Fischsterben geben wird. Salopp ausgedrückt, je mehr Strom aus Frankreich, destso mehr tote Fische in Frankreich. An der Oder haben wir letztes Jahr ja mitbekommen wie so etwas aussieht.
Das ist aber nicht das einzige jetzt schon absehbare Problem. Die AKW in Frankreich sind alles ziemlich alte Kisten. An der Hälfte davon waren letztes Jahr größere Reparaturen notwendig. Da war dann viel politischer Druck dahinter, die AKW wieder schnellst möglich in Betrieb zu bekommen. Es hat trotzdem über ein halbes Jahr gedauert. Nur, die andere Hälfte dürfte in den nächsten Jahren doch auch noch ausfallen. Dann muss Frankreich wieder Strom aus Deutschland und Dänemark importieren. Den für die Leitung von BY und BW natürlich auch. Ich möchte nicht wissen, was der dann kosten wird.
Das nächste Problem kündigt sich auch schon an. Frankreich bezieht einen Großteil seines Urans aus Niger. Nach dem Putsch dürfte die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in Schwierigkeiten kommen. Zumal Frankreich dort als ehemalige Kolonialmacht eher unbeliebt ist und jetzt auch noch immer öfter russische Flaggen von der Bevölkerung geschwenkt werden.