Sind die Begriffe "Frau" oder "Mann" noch zeitgemäß?

Kephalopyr schrieb:So langsam macht die Welt den Eindruck, als würde einfach ALLES, wirklich ALLES in Frage gestellt werden müssen.

was ja nicht grundsätzlich falsch ist, sondern auch mit Entwicklung/Veränderung/Horizont erweitern/neue Erkenntnisse gewinnen zu tun haben kann. Passiert jeden Tag.

Tussinelda schrieb:was ja nicht grundsätzlich falsch ist, sondern auch mit Entwicklung/Veränderung/Horizont erweitern/neue Erkenntnisse gewinnen zu tun haben kann. Passiert jeden Tag.

Es gibt jedoch grundlegende Dinge, die nicht veränderbar sind und es ist auch absolut nicht schlimm, dass sie so sind wie sie sind, weil sie so, wie sie sind, nicht falsch sind. Man kann sich etwas auch zerfragen und zerdenken.

Die Begriffe Mann und Frau sind zweifellos zeitgemäß, denn nicht jeder heutzutage bezeichnet oder sieht sich als etwas "anderes". Wenn einige Leute das tun, können sie sich ja gern als etwas anderes abseits davon bezeichnen, aber es gibt eben auch noch Mann und Frau und daran ist nichts verkehrtes.

Interested schrieb:Warum will man eigentlich immer seine eigene Problematik allen aufdrücken? Warum immer ne Resonanz auf ganz persönliches Befinden. Warum verlangt man, dass alle es dann so und so nennen und begnügt sich nicht selbst damit es so zu benennen?

Genau DAS ist ne wirklich gute und berechtigte Frage! Hier wird wieder mal die Symptomatik gepflegt, statt die Ursache zu behandeln und zu lösen. Ich finde wirklich schlimm an dem Ganzen, dass immer gnadenlose Toleranz gegenüber Denjenigen erwartet wird, die diese einfordern, aber dass Diejenigen gleichzeitig interolant gegenüber anderen Menschen sind, wird vollkommen verdrängt. Welch Doppelmoral wieder mal.

Dieser Bullshit ist das letzte Zucken einer in sterben liegenden Zivilisation :'D

Ich mein allein diese 5 Argumente sollten davon überzeugen, dass die Begriffe Frau und Mann nicht mehr verwendet werden sollten.

1. Geschlechtervielfalt: Es gibt mehr als zwei Geschlechter, und viele Menschen fühlen sich nicht ausschließlich männlich oder weiblich. Indem man nur "Mann" und "Frau" verwendet, schließt man diese Menschen aus und signalisiert, dass ihre Identität nicht anerkannt wird.

2. Geschlechterstereotype: Die Begriffe "Mann" und "Frau" sind mit bestimmten Erwartungen und Stereotypen verbunden, wie z.B. dass Männer stark und dominant sein sollten und Frauen emotional und fürsorglich. Diese Stereotypen können Menschen einschränken und Diskriminierung fördern.

3. Geschlechtsdiskriminierung: Indem man Menschen anhand ihres Geschlechts in Kategorien einteilt, schafft man automatisch eine Hierarchie, in der manche Menschen privilegiert sind und andere nicht. Dies kann zu Diskriminierung führen, insbesondere gegenüber Menschen, die sich nicht eindeutig als Mann oder Frau identifizieren.

4. Inklusion: Indem man auf geschlechtsspezifische Begriffe verzichtet, schließt man niemanden aus und signalisiert, dass alle Menschen gleichwertig sind, unabhängig von ihrem Geschlecht. Dies kann dazu beitragen, eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen, in der sich alle Menschen akzeptiert und respektiert fühlen.

5. Respekt und Höflichkeit: Wenn man nicht weiß, wie sich jemand identifiziert, ist es höflicher und respektvoller, genderneutrale Begriffe wie "Person" oder "Mensch" zu verwenden, anstatt sie fälschlicherweise als Mann oder Frau anzusprechen.

Schnapspraline schrieb:5. Respekt und Höflichkeit: Wenn man nicht weiß, wie sich jemand identifiziert, ist es höflicher und respektvoller, genderneutrale Begriffe wie "Person" oder "Mensch" zu verwenden, anstatt sie fälschlicherweise als Mann oder Frau anzusprechen.

Wobei es wohl durchaus Aspekte gibt, bei denen sich die Mehrheit der Leute weiterhin für eine Trennung und eindeutige Kennzeichnung ausspricht, beispielsweise bei Toiletten, Umkleideräumen, etc. Es gibt natürlich genderneutrale Toiletten, aber die meisten werden wahrscheinlich die traditionelle Aufteilung in Herren- und Damentoiletten bevorzugen.

martenot schrieb:Wobei es wohl durchaus Aspekte gibt, bei denen sich die Mehrheit der Leute weiterhin für eine Trennung und eindeutige Kennzeichnung ausspricht, beispielsweise bei Toiletten, Umkleideräumen, etc. Es gibt natürlich genderneutrale Toiletten, aber die meisten werden wahrscheinlich die traditionelle Aufteilung in Herren- und Damentoiletten bevorzugen.

Sehe ich nur bei den älteren Generationen so. Die jüngeren, die damit aufwachsen sind nicht mehr so auf traditionelle Aufteilung fixiert. Generell ist die Jugend hier schon ein paar Schritte weiter was Inklusion und Nutzung von genderneutralen Toiletten sowie Umkleiden betrifft. Klar, die älteren Generationen haben ihre Gewohnheiten, aber ich sehe da einen Wandel und es ist nur eine Frage der Zeit. Dasselbe betrifft auch genderneutrale Sprache

Schnapspraline schrieb:Klar, die älteren Generationen haben ihre Gewohnheiten

Keine Ahnung, wie alt diese "älteren Generationen" so sind, von denen du redest. Auch die derzeitige "ältere Generation" ist bereits in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts aufgewachsen. Schon damals waren restriktive Geschlechtertrennungen nicht mehr allzu populär.

Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob wirklich alle jungen Leute hier bedenkenlos in eine genderneutrale Personentoilette mit gemischtem Publikum gehen würden.

@Schnapspraline
Hat halt wieder eine Umfrage gemacht die belegt dass jeder normale Mensch Genderkram scheisse findet.

@sindbad82

Bei den 16- bis 26-Jährigen findet demnach die Mehrheit von 53 Prozent die Genderdebatte wichtig. Allerdings nennt sie auch jede und jeder Dritte unwichtig. 13 Prozent bezeichnen sich als neutral. Unter 27- bis 40-Jährigen finden 56 Prozent Gendern wichtig.

Quelle: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/sprache-nach-umstrittener-br-umfrage-finden-jugendliche-gendern-doof-id63477291.html

Mehr als die Hälfte findet das wichtig. Würde jetzt nicht sagen dass "jeder normale" das kacke findet. Klar, die älteren habe da ihre Probleme.

martenot schrieb:Im übrigen bin ich mir nicht sicher, ob wirklich alle jungen Leute hier bedenkenlos in eine genderneutrale Personentoilette mit gemischtem Publikum gehen würden.

Redet auch keiner von "wirklich allen", aber ne Mehrheit ist jetzt schon da.

Schnapspraline schrieb:aber ne Mehrheit ist jetzt schon da.

Interessant, ich hätte nicht gedacht, dass eine Mehrheit der Frauen lieber in genderneutrale Toiletten oder Umkleideräume gehen möchte.

martenot schrieb:Interessant, ich hätte nicht gedacht, dass eine Mehrheit der Frauen lieber in genderneutrale Toiletten oder Umkleideräume gehen möchte.

Zeigt halt mal wieder eine sexistische Sichtweise. Frauen sind nicht anders als Männer, und genau deshalb ist die Unterscheidung in Mann und Frau eben auch unwichtig.

@Schnapspraline
Steht doch schon in der Überschrift „Jungendliche finden gendern doof! 😂😂 In Städten mag das ja noch funktionieren, aber auf dem Land….nö.
Meine Kinder übrigens auch. Und nachdem die Lehrerin in der Grundschule das einführen wollte, sind die Eltern Sturm gelaufen. Da war das ganz schnell wieder vom Tisch. Warum? Weils normale Menschen doof finden.

martenot schrieb:Interessant, ich hätte nicht gedacht, dass eine Mehrheit der Frauen lieber in genderneutrale Toiletten oder Umkleideräume gehen möchte.

Finde ich auch interessant! Ich kenn da keine. Woher hast du denn die Info @Schnapspraline

Schnapspraline schrieb:Ich mein allein diese 5 Argumente sollten davon überzeugen, dass die Begriffe Frau und Mann nicht mehr verwendet werden sollten.

Tun sie nicht.

Schnapspraline schrieb:1. Geschlechtervielfalt:

Milliarden von Menschen fühlen sich als Frau oder Mann. Schließt man diesen Umstand aus, werden Milliarden Menschen diskriminiert.

Schnapspraline schrieb:2. Geschlechterstereotype:

Haben wir in einigen Dingen längst hinter uns gelassen und in einigen Bereichen sind diese Stereotypen angebracht, da Frauen körperlich andere Grenzen haben als Männer

Schnapspraline schrieb:3. Geschlechtsdiskriminierung:

Ich fühle mich diskriminiert wenn ich mich nicht als Frau bezeichnen soll.

Schnapspraline schrieb:4. Inklusion:

Inklusion bedeutet auch, dass ich als Frau angesprochen werde und möchte auch dass das so bleibt.

Schnapspraline schrieb:5. Respekt und Höflichkeit:

Um einen guten Umgang miteinander zu pflegen, gibt es die Anrede f/m/d. Damit wird jeder angesprochen.

sindbad82 schrieb:In Städten mag das ja noch funktionieren, aber auf dem Land….nö.
Meine Kinder übrigens auch. Und nachdem die Lehrerin in der Grundschule das einführen wollte, sind die Eltern Sturm gelaufen. Da war das ganz schnell wieder vom Tisch. Warum? Weils normale Menschen doof finden.

Dass das auf dem Land länger dauern mag ist ja verständlich. Ländliche Gegenden sind ja eher etwas zurückgeblieben, und da braucht das Zeit bis sich etwas ändert. Das gendern wird sich in den kommenden Generationen auf jeden Fall durchsetzen.

sindbad82 schrieb:Finde ich auch interessant! Ich kenn da keine. Woher hast du denn die Info

„Für viele Personen ist es schwierig, sich andauernd in zwei Kategorien einzuordnen. Vor allem Personen, die trans* oder inter sind, haben Probleme bei der Wahl einer Toilette. Sie werden oft weder auf Damen- noch Herrentoiletten akzeptiert oder fühlen sich dort unwohl“, sagt auch Florian Ulrich, Schulsprecher der Schillerschule in Frankfurt. An seiner Schule gibt es seit etwa einem Jahr schon das „Klo für Alle“. Eine Einzelkabine – früher eine Lehrer:innentoilette – die regelmäßig von allen an der Schule genutzt werde. „Das Feedback ist durchweg positiv“, so Ulrich. Ziel des Queerkollektivs an der Schillerschule, das für Aufklärungsarbeit gegründet wurde und um queeren Menschen einen Safe Space an der Schule zu bieten, war eigentlich eine Toilette mit mehreren Kabinen und einem Vorraum.

Quelle: https://www.buzzfeed.de/news/genderneutrale-toiletten-klo-fuer-alle-liste-schulen-deutschland-frankfurt-berlin-muenchen-stadt-91703977.html

Drei Forscherinnen in den USA haben in einer Studie festgestellt: Jugendliche, denen in einem Online-Experiment ein geschlechtsneutrales Toilettenzeichen gezeigt wurde, hatten danach eine weniger strenge Auffassung von weiblich und männlich. Sie sagten, dass sie nicht-binäre Menschen eher akzeptieren - und auch, dass sie sich mit der geschlechtsneutralen Beschilderung wohler fühlen. Die Jugendlichen waren zwischen 12 und 17 Jahren alt.

Quelle: https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/unisex-geschlechtsneutrale-toiletten-schilder-foerdern-akzeptanz

Das feedback wäre ja wohl nicht positiv, wenn niemand auf genderneutrale Toiletten will.

Schnapspraline schrieb:Mehr als die Hälfte findet das wichtig.

Sag mal, liest Du deine Links durch? Die Mehrheit in der Sendung hat den Genderquatsch abgelehnt.

@TatzFatal

Von dir hört man nur "Mimimi, alles bleibt so wie es ist". Das ist nunmal rückschrittlich und die Welt entwickelt sich weiter, ob du das gut findest oder nicht.

@Schnapspraline
Hast du jetzt mal was wo man lesen kann dass sie Mehrheit der Frauen sich mich Männern umziehen und neben ihnen kacken will?

Schnapspraline schrieb:Von dir hört man nur "Mimimi, alles bleibt so wie es ist". Das ist nunmal rückschrittlich und die Welt entwickelt sich weiter, ob du das gut findest oder nicht.

So anders ist deine Wahrnehmung. Ich empfinde es genau umgekehrt.

Schnapspraline schrieb:Geschlechtsdiskriminierung: Indem man Menschen anhand ihres Geschlechts in Kategorien einteilt, schafft man automatisch eine Hierarchie, in der manche Menschen privilegiert sind und andere nicht.

Das ist doch genau der Punkt, um den es doch den Genderbefürwortern im anderen Thread geht. Da spielt es unbedingt eine Rolle jedes Geschlecht zu nennen, hier ist es auf einmal wieder egal.

Schnapspraline schrieb:1. Geschlechtervielfalt: Es gibt mehr als zwei Geschlechter, und viele Menschen fühlen sich nicht ausschließlich männlich oder weiblich.

Ja, derzeit offiziell 394 Menschen in Deutschland, Dunkelziffer ist natürlich etwas höher.