Christian Lindner ist ja bekanntlich Porsche-Fan. Bei der Durchsetzung zur Einführung von E-Fuel hat Porsche-Chef Blume offenschtlich auch mitgemischt.
Das ZDF-Satiremagazin „Die Anstalt“ hatte Mitte Juli berichtet, Blume habe im Juni bei einer Betriebsversammlung gesagt, dass Porsche „sehr großen Anteil“ daran gehabt habe, dass eine weitere Nutzung von synthetisch hergestellten E-Fuels für Verbrennungsmotoren in den Koalitionsvertrag eingeflossen sei. FDP-Chef Lindner habe ihn dabei „fast stündlich auf dem Laufenden gehalten“.
https://www.focus.de/politik/deutschland/schwere-vorwuerfe-der-einflussnahme-lindner-und-porsche-chef-chatten-per-sms-fast-stuendlich-auf-dem-laufenden-gehalten_id_129805113.html
Dass Porsche-Chef Blume jetzt abwiegelt und Lindner dementiert versteht sich von selbst. Was sollen die beiden denn sonst auch machen. Was zum Thema e-Fuel an Tatsachenverdrehung in die Welt gesetzt wurde und immer noch wird, zeigt ja schon die Nummer mit dem sogenannten Verbrennerverbot. Da wird aber auch ständig ganz dreist in der Öffentlichkeit gelogen:
… deshalb muss man die Gesamtefizienz betrachten und dann kommt man in der Effizienz sehr gut an e-Autos in Deuschland heran.
Christian Dürr
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-28-maerz-2023-100.html
Mag ja sein, dass Deutschland noch einiges an Nachholbedarf hat. Aber so schlecht sind auch e-Autos aus Deuschland garantiert nicht
:).
Richtig ist vielmehr die Aussage, Verbrenner sind Heizungen auf 4 Rädern. Der Umstand ist physikalisch bedingt und lässt sich nicht ändern. Salopp gesagt, je größer der Kühler, destso uneffektiver der Antrieb.
Wirkungsgrad in der Energiekette
https://www.adac.de/verkehr/tanken-kraftstoff-antrieb/alternative-antriebe/e-fuels-test/Mag ja sein, dass mit e-Fuel betriebene Verbrenner CO2-neutral sind. Über 70% erzeugte Abwärme kann aber nicht umweltfreundlich sein. Es macht eigentlich auch keinen Sinn, Häuser zu dämmen um Brennstoff für die Heizung zu sparen um dann sinnlos mit dem Brennstoff im Auto die Umwelt zu heizen.
Beim
Recycling der Akkus gibt es auch deutliche Fortschritte. Der Akku eines Elektroautos wird bei durchschnittlicher Beanspruchung erst nach über 20 Jahren ein Fall für die Entsorgung über ein Rohstoffrecycling. Über 70.000 Tonnen an recycelten Rohstoffen sollen in Deutschland bis 2030 mit diesen Anlagen jährlich verfügbar werden.
CO2-neutral wären übrigens auch Dampflokomotiven, wenn man die mit e-Fuel oder grünem Wasserstoff befeuern würde. Die sind allerdings auch nicht effektiver als Verbrenner. Bezahlen könnte das auch keiner. Aber wenn man es ernst meint der der sogenannten „Technologieoffenheit“ dann müsste man umgehend auch eine Fahrzeugklasse für Dampflokomotiven bei der EU einfordern. Die Wahrscheinlichkeit klimaneutrale, effiziente und kostengünstige Lösungen über Dampfmaschinen zu entwickeln, die ist mindestens genau so hoch wie beim Verbrenner.
Der Betrieb von Autos mit e-Fuel wird dann auch noch so teuer, dass sogar so mancher Porschfahrer blass wird, wenn er einmal nachrechnet, auf welche Betriebskosten er kommt. Dem muss natürlich geholfen werden:
Wie bestellt, so geliefert: Nur einige Stunden nach dem Kompromiss zum Verbrenner-Verbot mit der EU-Kommission kündigt Bundesfinanzminister Christian Lindner an, Autos, die mit E-Fuels betankt werden, steuerlich zu begünstigen. Pikant: Genau das hatte Porsche-Managerin Barbara Frenkel Anfang Februar gefordert. Dies solle im Rahmen einer Reform der KFZ-Steuer geschehen.
Ansonsten wird noch fleißig der Glaube gestreut, e-Fuel würde für Mittelklassewagen und Kleinwagen marktfähig. Genau so irrsinnig, wie die Leute über Falschinformationen jetzt dazu animieren noch schnell Gasheizungen zu kaufen. Mich erinnert das immer an den Esel mit der Karotte. Die Übergänge zwischen solider Politik und Bauenfängerei sind anscheinend fließend.