Zivilschutz - wie gut seid ihr vorbereitet

SiJayBe90 schrieb:auch aufgrund des ausgezeichneten und sehr gut recherchierten Buchs von Mark Elsberg

Ich glaube nicht, dass ein Buch einen Blackout auslösen kann ... :D

Aber im Ernst, ein längerer Stromausfall ist denkbar. Ich halte aber die Reaktionen der Menschen, wie sie Elsberg beschrieben hat, für reichlich überzogen. Das ist m.M. nach eher der Spannung geschuldet.
Aber wie auch immer, kein Strom bedeutet, dass Wasser und Nahrung problematisch ist.
Es bedeutet aber auch, dass in den ersten Tagen zumindest keine lebensbedrohlichen Zustände entstehen.
Dauert das Ganze aber Wochen, ist es schon blöd.

Bei Überschwemmungen das selbe, allerdings ist da Hilfe recht schnell möglich. Gleiches bei atomaren Unfällen. Da gibt es ja Beispiele, wie so was läuft (Fukushima).

Atomkriege, Asteroiden etc. spielen da eh in einer anderen Liga. Keiner wird sich realistisch Vorräte für Monate oder Jahre anlegen können.

SiJayBe90 schrieb:wohl aber Punkt 4

Der Keller hilft Dir da kaum. Die Luft zum atmen muss ja irgendwo her kommen und wenn sie vor Deinem Haus hinreichend verseucht ist, stirbst Du im Keller halt etwas später. Es sei denn, der Wind ist günstig.
Bei Chemieunfällen, wenn das Zeug sich genügend und schnell genug verteilt, hilft das schon eher.
Aber da kannst Du auch in der Wohnung bleiben und Netflix schauen.

kleinundgrün schrieb:Ich glaube nicht, dass ein Buch einen Blackout auslösen kann ... :D

Wirf das Buch mal in einen Generator! :D

kleinundgrün schrieb:Reaktionen der Menschen, wie sie Elsberg beschrieben hat, für reichlich überzogen. Das ist m.M. nach eher der Spannung geschuldet.

Ich weiß nicht, ob ich das auch so sehe. Wenn es plötzlich kalt ist, kein Wasser mehr läuft, das Smartphone nicht mehr geladen werden kann (ja, das ist für viele mittlerweile lebenswichtig :D), du in den Supermärkten nach kurzem nix mehr kriegst, kein Fernsehen mehr funktioniert, man keinen Sprit mehr kriegt, die Ärztepraxen zu bleiben, usw. usw. usw. glaube ich nicht, dass da sehr viele unserer Zeitgenossen längere Zeit ruhig und besonnen bleiben würden.

Ein YouTuber hat's in etwa so recht treffend beschrieben: "Stell dir vor, du hast Hunger und Durst, deine Frau hat Hunger und Durst und deine Kinder haben Hunger und Durst und du hast nix vorrätig und kannst nix mehr kaufen: Da wirst nach kurzer Zeit zur Furie!"

kleinundgrün schrieb:Der Keller hilft Dir da kaum. Die Luft zum atmen muss ja irgendwo her kommen und wenn sie vor Deinem Haus hinreichend verseucht ist, stirbst Du im Keller halt etwas später.

Hmm, in den Broschüren des österr. Zivilschutzes wird dargestellt, dass die Strahlenbelastung im inneren einen Hauses um ein Vielfaches vermindert wird, im Keller sogar noch etwas mehr, vorausgesetzt man verdeckt möglichst alle Verbindungen nach Draußen (z.B. Kamine abdichten, Schlitze bei Türen und Fenstern verkleben, usw.) - also quasi den radioaktiven Staub so gut wie möglich draußen halten. Quelle siehe https://www.zivilschutz-ooe.at/wp-content/uploads/2017/11/Strahlenschutzweb.pdf (Archiv-Version vom 23.09.2020)

Noch zum Thema Strahlung:
Ich mag jetzt falsch liegen und bitte korrigiert mich! Aber Radioaktivität braucht - um über weite Strecken gefährlich sein zu können - ein Trägermedium, wie z.B. Staub, Wolken, Wasser, etc.

Ob Luft an sich - ohne z.B. Staub - Radioaktivität ohne ein Trägermedium übertragen kann, glaube ich nicht. Aber wie gesagt: Bitte, korrigiert mich! :)

Das würde eben für mich erklären, warum - durch Abdichtung von eventuellen Eintrittsquellen für z.B. Staub - die Strahlenbelastung im inneren kleiner wird. Vielleicht ist das aber auch gefährliches Halbwissen?

PS: Meine Aussagen gelten jetzt natürlich nur, wenn man jetzt nicht unmittelbar neben der Strahlungsquelle sitzt.

SiJayBe90 schrieb:Das würde eben für mich erklären, warum - durch Abdichtung von eventuellen Eintrittsquellen für z.B. Staub - die Strahlenbelastung im inneren kleiner wird. Vielleicht ist das aber auch gefährliches Halbwissen?

Soweit so korrekt. Wobei es eben die 3 Arten von Strahlern gibt.

Langwellige Gammastrahlen sind am schwierigsten abzuschirmen.

https://www.oism.org/nwss/ Wenn du englisch kannst wird das Kapitel recht gut abgedeckt.

@StUffz

Guck das sind die EPAs die wir ausgegeben bekommen.













Auf der Rückseite ist dann der BW aufkleber drauf

kleinundgrün schrieb:Ich halte aber die Reaktionen der Menschen, wie sie Elsberg beschrieben hat, für reichlich überzogen. Das ist m.M. nach eher der Spannung geschuldet.

Ich halte es für sehr realistisch. Bei Blackouts in Großstädten haben die ersten Plünderungen ja quasi sofort begonnen. Das man sich allerdings in diesem Falle Fernseher und Stereoanlagen aneignet ist wohl einen Darwin Award wert :).

kleinundgrün schrieb:kein Strom bedeutet, dass Wasser und Nahrung problematisch ist.
Es bedeutet aber auch, dass in den ersten Tagen zumindest keine lebensbedrohlichen Zustände entstehen.

Wenn kein Wasser läuft, biste in ner Stadtwohnung quasi sofort am Verdursten. Und wie ein Klo nach 3 Tagen aussieht, will ich mir auch nicht vorstellen.

Vomü62 schrieb:Das man sich allerdings in diesem Falle Fernseher und Stereoanlagen aneignet ist wohl einen Darwin Award wert

Mein Satz des Tages! :-D

SiJayBe90 schrieb:Welche SHTF-Szenarien (ja, seit gestern hab ich einige, neue Abkürzungen gelernt :D) haltet ihr zurzeit für am Wahrscheinlichsten? Ich habe mal so geordnet:

Sehr gute Liste! Würde ich im Wesentlichen auch so sehen.

Über die Wahrscheinlichkeit astronomischer Ereignisse wissen wir zu wenig, es sieht aber so aus, als ob man die bis vor ein paar Jahren unterschätzt hat. Auch kleine gelbe Sterne haben öfter große Ausbrüche, als man früher glaubte. Und Asteroiden gibts wohl auch mehr, die potentielle Saurierkiller sind. Aber um einen Staat oder Kontinent lahm zu legen, reicht ja auch was kleineres. Je kleiner, desto mehr, und desto geringer die Vorwarnzeit.

@Fedaykin
Vielen Dank für den Beitrag, die Aufklärung und den Link! :)

Wir haben damals in der Schule gelernt, dass Alpha-Strahlung schon von einem Blatt Papier, Beta-Strahlung von einer Mauer und Gamma-Strahlung von einem Bleimantel abgeschirmt wird. Uns wurde halt damals eingetrichtert, dass wir im Falle eines GAUs in den Keller gehen und alles abdichten sollen. Ach ja, und auf Behördenanweisung Jod-Tabletten einwerfen.

Vomü62 schrieb:Über die Wahrscheinlichkeit astronomischer Ereignisse wissen wir zu wenig, es sieht aber so aus, als ob man die bis vor ein paar Jahren unterschätzt hat. Auch kleine gelbe Sterne haben öfter große Ausbrüche, als man früher glaubte. Und Asteroiden gibts wohl auch mehr, die potentielle Saurierkiller sind. Aber um einen Staat oder Kontinent lahm zu legen, reicht ja auch was kleineres. Je kleiner, desto mehr, und desto geringer die Vorwarnzeit.

So ist das leider! Vor allem wenn man sich ansieht, was bei uns im Asteroidengürtel so los ist. Einige potentielle Planetenkiller und nur ein kleiner Schubs von einem anderen Asteroiden, der richtige Kurs und schon wären wir am Arsch!

Auch exotischere Ereignisse, wie Gamma Ray Bursts (GRBs) können - vorausgesetzt die Richtung stimmt - uns böse treffen bzw. gänzlich auslöschen. Und da sich die mit annähernd Lichtgeschwindigkeit bewegen, hätten wir nicht mal eine Vorwarnzeit.

Aber ehrlich gesagt, auf solche Szenarien kann man sich so oder so nicht vorbereiten. Da möchte ich einen Mann aus einer Doku aus den 80iger Jahren zum Thema Atomkrieg zitieren: "Ya better be in it!" - sprich: "Besser dich erwischts gleich"

SiJayBe90 schrieb:sprich: "Besser dich erwischts gleich"

So isses.

SiJayBe90 schrieb:Ein YouTuber hat's in etwa so recht treffend beschrieben:

Das war vermutlich einer, der noch nie in so einer Situation war.
Solche Situationen gab es ja schön - und eigentlich bricht da keine allgemeine Panik aus.

Vomü62 schrieb:Bei Blackouts in Großstädten haben die ersten Plünderungen ja quasi sofort begonnen.

Klar nutzen das manche aus - aber überwiegend verhalten sich die Menschen da recht normal.

Vomü62 schrieb:Wenn kein Wasser läuft, biste in ner Stadtwohnung quasi sofort am Verdursten.

Erstens dauert es etwas, bis das Wasser weg ist und zweitens überlebt man schon noch ein bisschen auch ohne Wasser. Keine Woche, aber bis zum nächsten Tag schon mal.

SiJayBe90 schrieb:also quasi den radioaktiven Staub so gut wie möglich draußen halten

Natürlich hilft das. Aber irgendwann muss Du halt dann doch mal lüften.

SiJayBe90 schrieb:Uns wurde halt damals eingetrichtert, dass wir im Falle eines GAUs in den Keller gehen und alles abdichten sollen. Ach ja, und auf Behördenanweisung Jod-Tabletten einwerfen.

Klar kann das helfen. Es hängt halt davon ab, was draußen passiert.
Aber in Deiner Wohnung dürfte die Strahlenbelastung nicht viel höher sein.

SiJayBe90 schrieb:Auch exotischere Ereignisse, wie Gamma Ray Bursts (GRBs) können - vorausgesetzt die Richtung stimmt - uns böse treffen bzw. gänzlich auslöschen. Und da sich die mit annähernd Lichtgeschwindigkeit bewegen, hätten wir nicht mal eine Vorwarnzeit.

Deswegen muss man sich darüber auch keine Gedanken machen. Alles, was "zu viel kaputt machen würde", ist völlig egal. Wenn es passiert, passiert es.

Also ich habe mir ja vorgenommen bei einem nuklearschlag im Sinne von The Day After mir ein Plätzchen mit guter Aussicht zu suchen, eine falsche Jack Daniel‘s, eine Flasche Cola, ein Glas und eine gute Zigarre zu schnappen und mir das Schauspiel anzuschauen. Sieht man ja nur ein Mal im Leben.

6.PzGren391 schrieb:Also ich habe mir ja vorgenommen bei einem nuklearschlag im Sinne von The Day After mir ein Plätzchen mit guter Aussicht zu suchen, eine falsche Jack Daniel‘s, eine Flasche Cola, ein Glas und eine gute Zigarre zu schnappen und mir das Schauspiel anzuschauen. Sieht man ja nur ein Mal im Leben.

Detto! The Day After ist schon heftig, aber hast du Threads (1984, BBC) schon mal gesehen? GRAUSAM! Kommt übrigens scheinbar Ende Januar endlich auf DVD, sogar mit deutscher Synchro.

kleinundgrün schrieb:Das war vermutlich einer, der noch nie in so einer Situation war.

Auch ich war noch nie in so einer Situation (Gott sei Dank! :)), aber ich kann die Aussage nachempfinden: Deine Familie ist am Verdursten, da werden die niedersten Instinkte wach! Der Wille zu Überleben... da kannst du an logisches Denken, an Gelassenheit oder gar an Zurückhaltung nicht mehr appellieren.

kleinundgrün schrieb:aber überwiegend verhalten sich die Menschen da recht normal

Ich glaube hier das Gegenteil, allerdings habe ich keine Quellen das zu untermauern. Da sind wir verschiedener Meinung, die Quintessenz einer Diskussion! :)

kleinundgrün schrieb:Erstens dauert es etwas, bis das Wasser weg ist

Da kann ich dir widersprechen! ;) Wir hatten letztes Jahr einen Stromausfall, ich sofort die Töpfe raus und Wasser rein. Nach max. 2 Litern war Schluss, es kam nix mehr aus der Leitung. Die Klospülung funktioniert auch nur noch einmal, nämlich vom Wasser, das im Spülkasten ist. Aber dann war Ende. PS: Der Strom war 30 Minuten später wieder da und meine Frau hat mich ausgelacht! ;)

kleinundgrün schrieb:Aber in Deiner Wohnung dürfte die Strahlenbelastung nicht viel höher sein.

Auch da kann ich dir widersprechen! :D Je mehr "festes Material" dich umgibt, umso geringer die Strahlenbelastung. In der Wohnung, wo nur Wände zwischen dir und der Umwelt sind, wird Strahlung schlechter abgeschirmt als in einem Keller, wo du quasi von Wänden und Erde umgeben bist.

SiJayBe90 schrieb:Wir haben damals in der Schule gelernt, dass Alpha-Strahlung schon von einem Blatt Papier, Beta-Strahlung von einer Mauer und Gamma-Strahlung von einem Bleimantel abgeschirmt wird. Uns wurde halt damals eingetrichtert, dass wir im Falle eines GAUs in den Keller gehen und alles abdichten sollen. Ach ja, und auf Behördenanweisung Jod-Tabletten einwerfen.

DAS ist größtenteils Korrekt. Jod hat was mit dem Austritt von Jod 131 bei reaktorunfällen zu tun, das lagert sich in den Schilddrüsen ein.

@6.PzGren391
Was für ein Truppenteil?

@StUffz
PzGren

kleinundgrün schrieb:Denkbar wäre auch eine Wasseraufbereitung. Hierzulande wird es eher keinen Mangel an Wasser geben - nur einen Mangel an trinkbarem Wasser. Weil z.B. durch Überschwemmung etc. das Wasser durch Fäkalien verunreinigt ist.

Darum habe ich in meinem magischen Rucksack einen LifeStraw Steel (soll keine Werbung sein, es gibt sicherlich auch andere Fabrikate, die denselben Zweck genauso gut erfüllen). Damit habe ich schon aus sehr, sehr trüben Quellen getrunken, ohne Schaden zu nehmen, und dank der Aktivkohlefilter schmeckt das Wasser sogar okay.

wie gut seid ihr eig.vorbereitet wenn ihr euren Ort verlassen müsst und weit weg müsst zu Fuß mit vollem Rucksack mit Vorräten usw..?

meine Fitness is gleich null.. ich bin schon fertig wenn ich mal bei nem Einkauf 2 zu volle Taschen 3km nach Hause tragen musste.. o,0

RayWonders schrieb:wie gut seid ihr eig.vorbereitet wenn ihr euren Ort verlassen müsst und weit weg müsst zu Fuß mit vollem Rucksack mit Vorräten usw..?

Gar nicht. 14 Tage daheim, bzw. im Garten komme ich locker aus. Warscheinlich noch nen ganzes weilchen länger. Müsste ich aber weg, dann hätte ich wohl nach spätestens 3 Tagen nichts mehr, wäre total fertig und überhaupt ein Fall für ein Notaufnahmelager.