KaMailLeon schrieb:Mir hat man zum Beispiel jahrelang den Kapitalismus madig gemacht. Ohne das ich die Möglichkeit hatte mir selber eine Meinung darüber zu bilden. Heute denk ich über vieles anders, sowohl als auch. Wie gesagt, wo Licht ist gibts auch viel Schatten.
Du hast ja auch in einem absolutistischen System gelebt, wo du keine Chance hattest, dir ein Bild zu machen.
Das kann man ja außerdem mit der globalisierten Welt von heute nicht vergleichen.
Dass es Propaganda gibt, dass es auch tendenzen gibt, dass es auch eine sicht gibt, die nach eigen Maßstäben urteil usw, stell ich nicht in frage aber ein Bild kann man sich schon machen. Wie gut dieses Bild ist, hängt vom grad der Auseinandersetzung ab. Eine sterile Abfolge von gewissen dingen in Wikipedia alleine - sei es in dem fall, noch so objektiv - ist nicht des weisheits Schluss. Wenn wir jetzt extreme Beispiele wie Nordkorea außen vorlassen, kann ich doch fast überall hinfliegen und wenn nicht ich, dann ein Freund, ein bekannter usw.
Ich kann mir dann auch noch Dokus ansehen, mir Statistiken zu gewissen Eigenschaften geben. Ich werde dadurch selbsverständlich nicht den Blick, eines einheimischen haben, weil ich viele seiner narrative nicht kenne aber ich kann es in etwa zusammenfassen und das reicht vollkommen bei der Klassifizierung der Regierungsform. Wenn ich dazu mich mit der Kultur beschäftige und mich wirklich ins zeug lege, verstehe ich den einen oder anderen Kontext. Natürlich bleib mir vieles verborgen, das meiste davon ist aber unerheblich bei der Bewertung. Ich muss nicht bis ins Detail wissen, dass der Chinese beim schlangenstehen, Origami basteln. Ich weiß dennoch, dass die Chinesen gesamt gesehen, eine unfreiere Gesellschaft sind. Natürlich kann ich dabei auch Kontexte einführen und mir anschauen, ob das nur durch das Regime bedingt ist oder ob die Chinesen prinzipiell in ihren denken kollektiver agieren. Ich muss aber dennoch kein Einstein sein, wenn ich sehe, dass nur bestimmte chinesen zum Urlaub nach Europa fahren dürfen, um daraus den Schluss zu ziehen, dass sie nicht die selben freiheitlichen Gedanken wie hier verfolgen. Ich bin auch nicht dumm genug, um auf der menschlichen Ebene gewisse dinge festzumachen, die subjektiv gewisse dinge positiver erscheinen lassen, als in einer kapitalistischen Gesellschaft, wo es sehr oft darum geht, sich dadurch zu definieren, seinen Status aufzubessern oder zu verteidigen. Dazu muss man nicht das Atom spalten können, um gewisse dinge zu eruieren. Ich bitte dich ...