@Bundesferkel Klingt gut und weise, ist aber falsch. Nicht immer liegt die Ursache nur in der falschen eigenen Einstellung, und nicht immer kann man sie abstellen, auch nicht mit psychologischer Hilfe. Zum Beispiel wenn der Hass auf Mobbing beruht und man diesem Mobbing nicht entkommen kann.
Sprüche wie der, dass man sich mit Hass vor allem selber schadet, dienen vor allem dazu, Nicht-Betroffenen ein gutes Gefühl zu geben und dem Betroffenen (also demjenigen, der einen anderen hasst) ein schlechtes Gewissen einzureden, auf dass er die nicht-betroffene Welt (also diese Leute) nicht mehr mit seinen Problemen belästige. Die Nicht-Betroffenen können sich dann sogar moralisch überlegen fühlen.
"Richtig" klingt es natürlich auch, weil einige Religionen die Feindesliebe (nämlich die des Unterlegenen, Gedemütigten zum Überlegenen) predigen und teilweise (z.B. im Christentum) bei Nicht-Einhalten sogar mit Drohungen kommen.
Wer als "Hassender" betroffen ist und aus oben genannten Gründen versucht, seinen Hass zu unterdrücken, weil er nicht zusätzlich ausgegrenzt oder (falls er religiös ist) sein Seelenheil gefährden will, der mag zwar nach außen hin (wieder) funktionieren und den Nicht-Betroffenen die Illusion einer heilen Welt ermöglichen. Er selbst aber wird ungewollt und unterschwellig weiter hassen (vielleicht noch zusätzlich diejenigen, die ihm dieses Gefühl nicht zugestehen) und aßerdem unter einem schlechten Gewissen leiden.
Ich lasse mir nicht mehr von anderen Leuten oder Morallehren vorschreiben, wie ich zu fühlen oder nicht zu fühlen habe. Wenn ich jemandem gegenüber negative Gefühle habe, dann weiß ich auch, warum und gestehe sie mir zu. Das heißt ja nicht, dass ich deswegen tätlich werden würde. Ich will mir nur nicht meine seelische Gesundheit kaputtmachen.