@RayWonders Während der Nahrungssuche liefen im Gehirn der Tiere Prozesse ab, wie der Wunsch höher liegende Bereiche zu erreichen, um an die Blätter zu kommen.
So funktioniert Evolution aber nicht.
Es werden eben zufällig unterschiedlich große Tiere derselben Sorte geboren. Die, die größer sind, erreichen halt höhere Pflanzen (die ebenfalls "zufällig" höher sind) und gelangen somit an Nahrung, an die die kleineren Tiere nicht gelangen. Das muss übrigens noch nicht mal von Vorteil sein, denn eine höhere Pflanze könnte zB auch trockener sein.
Es kann aber auch zum Vorteil gereichen, weil vielleicht die höhere Pflanze im dichten Urwalddickich mehr Sonne, mehr UV abbekommt, und sich daher besser entwickeln kann. Wer jetzt diese bessere, da energiereichere Nahrung zu sich nimmt, dem geht es eben auch gesundheitlich besser oder er lebt länger oder wird größer wachsen.
Bedingt jetzt dieser Vorteil, dass solche mutierten Tiere länger leben oder besser genährt werden, dann haben sie auch eine größerer Chance, die Pubertät zu überleben und ins fortpflanzungsfähige Alter zu kommen, sich zu vermehren und gesünderen Nachwuchs zu bekommen. Dem sie dann ihre Gene (des Größerwerdens) mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter geben können.
Dadurch, dass sie gesünder und kräftiger sind, schlagen sie sich im Kampf ums Schnackseln auch besser. Oder dort, wo freie Partnerschaft herrscht, werden sie eben als Partner erkoren, weil sie so gesund aussehen. Oder weil jemand so aussieht, als würde er gut auf den Nachwuchs aufpassen können.
Dieses Prinzip "gesund aussehen" ist übrigens nach wie vor ein Kriterium auch in der menschlichen Partnerwahl. Auch wenn Menschen es nicht gerne sehen, dass auch ihr Verhalten biologischer Natur ist, so liegen doch Schönheitskriterien jede Menge Gesundheitskriterien zugrunde.
Auf diese Art wächst ganz langsam eine neue Art, da Mutationen/Veränderungen ja nicht nur die Größe betreffen.
Aber nicht durch Wünschen, sondern durch Auslese, bedingt durch zufällige Mutation und der dadurch mehr oder weniger erfolgreichen Anpassung an Umweltbedingungen (die sich ihrerseits auch entwickeln).
Evolution kann aber auch Mutationen hervor bringen, die die Betroffenen schlechter stellt und die dadurch individuell kränker, unfruchtbar oder/und kurzlebiger sind, bis hin zu lebensunfähig. Stirbt so ein Lebewesen, bevor es sich fortpflanzt, werden seine Gene natürlich nicht weiter gegeben.
Lebt es hingegen lange genug, um Nachwuchs zu zeugen, kann es natürlich passieren, dass die Schäden weiter gegeben werden. Auf diese Art und Weise entstehen dann Erbkrankheiten.