Sportunterricht in der Schule - ja oder nein?

Der Sportunterricht in der Schule - sofern er überhaupt stattfindet und nicht ausfällt - ist immer wieder ein heißes Thema.

Einige sehen ihn als wichtigen Bestandteil der Schule an und argumentieren, dass es um körperliche Fitness und Gesundheit der Kinder ebenso geht, wie um die Förderung des gemeinsamen Handelns im Team oder dem Umgang mit Niederlagen.

Andere finden Sportunterricht gar schrecklich, weil arme unfähige dicke Kinder dabei ausgelacht und bloßgestellt würden von ihren Mitschülern. Es sei halt nicht jeder sportlich und ein paar Kilo zu viel doch nicht so schlimm, ist die eigene Entscheidung der Kinder, ob sie sich bewegen wollen oder nicht und in Zukunft verdienen ja eh alle ihr Geld mit geistiger Arbeit...

Wie seht ihr das?

Sport ist gut. Meine Tochter freut sich auf jede Stunde, schließlich ist in so einem Schultag bis auf die Hofpause kaum Bewegung enthalten.
Zudem gibt es an unserer Grundschule auch Sportnachhilfestunden, an denen besonders "bewegungsfaule" Kinder teilnehmen MÜSSEN.
Und natürlich die freiwillige Sport AG.

Ich hab Sport immer gehasst... dennoch bin ich dafür das es in der Schule Sportunterricht gibt.

Kc schrieb:Andere finden Sportunterricht gar schrecklich, weil arme unfähige dicke Kinder dabei ausgelacht und bloßgestellt würden von ihren Mitschülern. Es sei halt nicht jeder sportlich und ein paar Kilo zu viel doch nicht so schlimm, ist die eigene Entscheidung der Kinder, ob sie sich bewegen wollen oder nicht und in Zukunft verdienen ja eh alle ihr Geld mit geistiger Arbeit...

wer argumentiert denn so?

Ich bin für freiwilligen Sport.
Denn ich bin und war nie sportlich stattdessen wäre mir was anderes vielleicht künstlerisches lieber gewesen.
Zwänge lehne ich ab.

Wenn ich meinen Schulsport mit dem meiner Kinder vergleiche, kommt mir das vor wie ein Vergleich zwischen Kasernenhof-Drill und Abenteuerfreizeit. Mag daran liegen, dass unsere Sportlehrer in den meisten Fällen ehemalige Wehrmachts-Ausbilder oder HJ-Führer waren.

Prinzipiell halte ich Sport als Ausgleich für stumpfes Rumsitzen im Unterricht aber schon für sinnvoll.

mehr sportunterricht. verpflichtend
je dicker da kind umso mehr sportunterricht.
das ganze streng benotet. man soll auch wegen sport sitzenbleiben können.

Durchfall schrieb:man soll auch wegen sport sitzenbleiben können.

Wenn man unsportlich ist, kann man doch nichts dafür (also für die Unsportlichkeit).

Kinder sollten zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen.
Auf diese Weise ist zumindest eine minimale Kondition vorhanden.
So kann zumindest extreme Unsportlichkeit verhindert werden.

@sandra.31
Das funktioniert nur wenn die Schüler in der Nähe der Schule leben. In Städten ist das natürlich oft gegeben, aber in ländlichen Gegenden wird das schwierig. 
Spätestens ab der weiterführenden Schule fällt die Möglichkeit dann ganz weg.

Sportunterricht halte ich aus diversen Gründen für sinnvoll.

Gemeinsamkeit und Teamgeist können dadurch gefördert werden, die körperliche Fitness u. vielleicht treten die Kinder dadurch auch in Sportvereinen bei, Bewegung tut gut u. ist auch wichtig.

Ich hab den Schulsport nicht so gemocht^^

Trotz meiner 36jährigen Rennradsport-Betätigung konnte ich mit dem Schulsport überhaupt nichts anfangen.
Daran erkennt man, dass selbst Sport nicht gleich Sport ist.

Sport ja, aber ohne Noten. Ansonsten freiwillig.

Sport ja aber als Pflichtfach. Sitzenbleiben nur, wenn die Schüler zu oft gefehlt haben. Wichtig finde ich Schwimmunterricht, schon zur Sicherheit der Schüler.
Der Sportunterricht sollte auch zwischen Männchen und Weibchen getrennt sein.
Wir mussten damals alle das gleiche Hemd und Hose tragen. Also farblich (nicht das hier Missverständnisse aufkommen).
Sport muss nicht immer so sein wie früher, Fußball, Handball, Volleyball. Im Sommer Leichtathletik, im Winter Turnen.
Yoga, Pilates und was es so alles gibt, reicht auch. Letztendlich geht es um die Gesundheit der Schüler und langfristig ein langes (Arbeits)leben.

Der Sinn für Bewegung soll ja gefördert werden u. auch anhalten.

Sicher unternehmen Eltern diesbezüglich (nicht alle) mit ihren Kindern in der Richtung auch was, aber möglicherweise nicht regelmässig u. dann kann sich die Lust oder der Spass, sofern vorhanden, wieder verlieren.

Es kommt natürlich auch darauf an, was angeboten wird und da sollten die Wünsche der Kinder mit einfliessen dürfen.

Früher habe ich mich immer gefragt wofür Sport in der Schulzeit gut sein soll. Die Zeit hätte man lieber zum lernen nutzen sollen.

Aber jetzt wo ich sehe dass jedes 3te Kind übergewichtig ist, finde ich Sport sogar sehr wichtig. Die sollten das ruhig täglich in den Stundenplan einführen.

Wie selbstverständlich bin ich für Sportunterricht. Die Überlegung ist rein auf die sozialen Aspekte eines solchen Unterrichtes gestellt.
Die positiven Effekte überwiegen dabei Fundamental. Fähigkeiten wie Körperbeherrschung, Konzentration, Fokussierung bis hin zur weichen Wahrnehmung, Disziplin. Um hier nur einige zu nennen, welche für die Entwicklung unerlässlich sind. Das Gehirn reagiert besonders auf den Sport, auch wenn dieses scheinbar nicht gefordert wird.

In der SZ gab es einmal einen Artikel, dass Sport die Plastizität des Gehirns vergrößert.
Bei Bewegung nahe und dauerhaft an der individualisierte Belastungsintensität werden Neurotrophine gebildet. Quasi Bausteine um Nervenzellen und Neuronen zu bilden. Wie dem auch sei, Studien dazu dürfte es genug dazu geben.
Wichtig wären im Sport spezielle Übungen und nicht 08/15 Sportdisziplinen durchzuspielen. Beispiele schweben mir da gerade einige im Geist herum.

Kc schrieb:Andere finden Sportunterricht gar schrecklich, weil arme unfähige dicke Kinder dabei ausgelacht und bloßgestellt würden von ihren Mitschülern.

Für mich ein falscher Ansatz, da das Problem dafür nicht der Sportunterricht zu sein scheint, sondern mangelnde Empathie und Gemeinschaftsgefühl. Die Frage sollte eher lauten, was erwarten wir von einer modernen Schulbildung und wie kann man dies erreichen.
Da kann ich mich ja freuen auf die zukünftigen Generationen....

Lieber auf Religion- und Musikunterricht verzichten, bei letzteren können auch besondere Kompetenzen gebildet werden, da Zweifel ich allerdings an den Methoden und den Stoffplänen. Dies allerdings nur aus meiner Erinnerung heraus.

Quatermass schrieb:Wichtig wären im Sport spezielle Übungen und nicht 08/15 Sportdisziplinen durchzuspielen. Beispiele schweben mir da gerade einige im Geist herum.

Das ist nicht pauschal, durch den Schulsport bin ich an meinem Sporttaucherschein gekommen.

Ich halte Sport ebenfalls für sinnvoll, bin aber entweder für einen Unterricht auf freiwilliger Basis oder für eine Reformation des heutigen Schulsportes.
Ich bin eigentlich ein sportlicher Mensch, habe mich als Kind viel bewegt und treibe auch heute noch regelmäßig und freiwillig sehr viel Sport, weil er mir Spaß macht.

Nichtsdestotrotz habe ich den Schulsport gehasst. Es ging so weit, dass ich mir lieber eine 5 aufdrücken ließ, weil ich die Stunden schwänzte, als mir die Blöße geben zu müssen, von Lehrern und Schülern schikaniert zu werden, mir die 100. Theorie über die optimale Fußstellung beim Volleyball anzuhören oder mir beim Völkerball den Ball ins Gesicht klatschen zu lassen. Auch der Wahlunterricht in den Abijahrgängen war nicht unbedingt besser und eher eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Mag sein, dass ich damals einfach eine Mimose war, aber mich hat das Konzept eher demotiviert und mir den Spaß an sehr vielen angebotenen Sportarten verdorben, zumal mir meine Lustlosigkeit auch ständig schlechte Noten einbrachten, die mir mein schönes Zeugnis versauten.

Wenn ich wüsste, wie man es zum Besseren verändern könnte, würde ich hier jetzt gern einen Aufsatz schreiben, aber leider bin ich weder Pädagoge noch kenne ich mich, über meine private Betätigung hinaus gehend, mit Sport aus.
Ich halte es aber grundsätzlich für sinnvoll, die Benotung im Sportunterricht abzuschaffen um den Leistungs - und Konkurrenzdruck rauszunehmen und den Sport quasi als Ausgleich und Auflockerung des restlichen Schulalltags zu vermitteln. Statt langweiliger Theorie über diverse Sportarten, könnte man sich eher auf die Basics und Teamgeist-fördernde Spiele konzentrieren und für interessierte Schüler bestimmte Sportarten (z.B. Turnen, Badminton, Volleyball, Handball) in parallelen Kursen anbieten, in denen sie sich austoben können.

Es muss auf jeden Fall verhindern werden, dass Schüler auf Grund von Unsportlichkeit gehänselt werden. Also sollte Sport für jeden machbar sein.