Auch n interessanter Artikel:
26. August 2016. Kolonialgeschichte
Mboro will neue Namen für eine neue Zeit
http://www.sueddeutsche.de/leben/kolonialgeschichte-wisst-ihr-wie-mohrenstrasse-in-unseren-ohren-klingt-1.3134151-2Also so ne Umwidmung: das geht ja bei der Mohrenstraße nicht.
Nicht so bei Carl Peters. Er wurde wegen willkürlicher Anwendung der Todesstrafe aus Deutsch-Ostafrika abberufen und in Berlin verurteilt. In Deutschland verpasste man ihm den Spitznamen "Hänge-Peters". Die Nazis widmeten ihm 1939 eine Allee, mehr als 20 Jahre nach seinem Tod. Das deutsche Kolonialreich war da längst Geschichte, verloren mit dem Ersten Weltkrieg. Das Afrikanische Viertel wuchs dennoch weiter, nun sollte es den Anspruch auf Rückeroberung wachhalten.
So kam dann ein Berliner Stadtverordnerter zu seiner Straße. Nach der Vorstellung des CDU-Manns Johann Ganz soll nun einem völlig unbekannten Theologen des 19. Jahrhunderts auch diese Ehre zukommen.
Ganz' neue Idee: Wie schon die Petersallee sollen auch der Nachtigalplatz und die Lüderitzstraße auf unverdächtige Namensgeber umgewidmet werden. Er hat schon einen Theologen aus dem 19. Jahrhundert gefunden, der zwar kaum bekannt ist, aber Nachtigal heißt.
Ich glaub, ich bin da als CDU-Politiker eher ungeeignet: sowas würde mir nie einfallen. Bin da offensichtlich nicht kreativ genug.
Glaub auch, ich hab da eher schlechte Chancen, dass ich auch mal zu meiner Straße komme. Aber sag niemals nie: sagt Nullnullsix.
Der Dauerkleingartenverein jedenfalls: war einsichtig.
Bis vor einem Jahr standen an den Eingängen Schilder mit der Aufschrift "Dauerkolonie Togo". Jetzt sind sie weg.