@Tussinelda: "Mohr" war aber nicht rassistisch. Im Mittelalter wußte man gar nicht mal was "rassistisch" sein soll, denn damals gab es die ganze Rassen-Theorie, auf der das "rassistisch" basiert, noch gar nicht. Die Rassentheorie wurde als Begründung für die Sklaverei, insbesondere eben dunkelhäutiger Menschen, eingeführt, nachdem die ursprüngliche religiöse "Begründung" "wir geben ihnen das Christentum/Islam, und dafür müssen sie uns als Sklaven dienen, bis sie völlig christianisiert/islamisiert sind, und dann werden sie natürlich freigelassen" (was natürlich nie passiert wäre...) nicht mehr funktioniert hat - wegen des kontinuierlichen Niedergangs der Religion (Zeitalter der Aufklärung) und auch weil die Sklaven dummerweise ziemlich schnell christianisiert waren, ihnen blieb ja nicht viel anderes übrig als die Religion ihrer Herren anzunehmen.
Ergo die Erfindung der Rassentheorie, die Dunkelhäutige automatisch zu "Menschen zweiter Klasse, geborenen Dummköpfen und Untermenschen" erklärte, die man deshalb für alle Zeiten versklaven dürfe, per pseudo-wissenschaftlicher Argumente (Kopfvermessungen und ähnliches), die damals für alle möglichen Argumentationen gebraucht wurden.
Und da der "Mohr" schon ziemlich lange aus dem allgemeinen Sprachgebrauch herausgefallen ist außer in Relikten wie alten Straßennamen, Firmenbezeichnungen und auch Eigennamen, wenn sich mal ein Exot in der Ahnenliste verewigt hatte (sofern nicht einfach ein "Moor", ein normaler schwarzhaariger Mensch oder eben wieder ein Straßenname wie beim Sarotti-Mohr Pate stand) kann man ihn im Nachhinein nur schwer Rassismus zum Vorwurf machen.
Hier betätigen sich wieder mal die Geschichts-Klitterer und Möchtegern-Weltverbesserer, die meinen, durch das Manipulieren von Wörtern könne man auf billige und risikolose Weise die Sache, sprich den realen Rassismus, aus der Welt schaffen, genauso wie beim Pfuibäh-Neger (was von niger kommt = Bedeutung: schwarz, nicht mehr und nicht weniger!).
Und, ja, es gab hier mal eine Zeit, in der die bloße Bezeichnung "Jude" mal ein Schimpfwort war, und J. zu sein das Todesurteil war. Eine Zeit, in der man, wenn sie noch ein paar Jahrzehnte länger gedauert hätte, zweifellos ziemlich schnell alles, was das Wort "Jude" trug, ausgemerzt hätte, per Änderung von Straßennamen, alten Bezeichnungen, durch das Ausstanzen des "bösen" Wortes aus Büchern, bis keiner mehr gewußt hätte, was da mal gestanden hat, weil es gleichermaßen die Sache und das Wort nicht mehr gegeben hätte...
wie hieß das mal, "wehret den Anfängen"?