Bahnstreik habt ihr dafür noch Verständnis ?

martenot schrieb:wenn man seinen Alltag bewältigen muss und beispielsweise kein Auto hat

Manche würden sagen, dass ein Optimierungsbedarf vorliegt. 😎

PS.: Es gibt viele Menschen, welche einen Alltag bewältigen müssen und keine Bahn dazu brauchen. 😮

krungt schrieb:PS.: Es gibt viele Menschen, welche einen Alltag bewältigen müssen und keine Bahn dazu brauchen. 😮

Ich denke, dies hat niemand in Zweifel gezogen und war auch nicht das Thema.

Generell ist es so, dass es bei jedem Streik und bei jeder Störung immer auch eine große Anzahl an Menschen gibt, die nicht betroffen sind.

martenot schrieb:Wie sollen die im Tarifkonlikt unbeteiligten Fahrgäste also sinnvollerweise handeln bzw. reagieren? Was wären die Alternativen, wenn man seinen Alltag bewältigen muss und beispielsweise kein Auto hat?

Gegenfrage und so :D Ich wüsste keinen Streik, in dem es keine Unbeteiligten betrifft, nur sind es halt meist Sparten. Bei der Bahn ist das natürlich anders, als öffentlicherer Beförderer. Aber ich wiederhole nochmals meine Frage, was wären die Alternativen, um seine Forderung durchzusetzen, ohne Streiks? Oder worauf willst du hinaus? Weniger Streiks, ein Limit?

martenot schrieb:Generell ist es so, dass es bei jedem Streik und bei jeder Störung immer auch eine große Anzahl an Menschen gibt, die nicht betroffen sind.

Jo

martenot schrieb:Hier habe ich von Seiten der Streikenden und Streikführer bisher kaum Empfehlungen wahrgenommen.

Ich sehe es nicht als Aufgabe der Streikenden und Streikführer:innen, hier Handlungsempfehlungen anzubieten.
Das wäre doch eher die Aufgabe der Bahn.

@univerzal
Die Streiks hätten längst Erfolge gezeigt, wenn die Bürger welche diesbezüglich nicht wie gewohnt fahren konnten, auch Ihr Geld von der Bahn rechtlich zurück gefordert hätten. Abos die von Seiten der Bahn nicht eingehalten wurden, Teilerstattungen wegen Verzögerungen, eventuelle Versuche die Bahn zu verklagen weil man durch die Streiks Arbeitsstunden Verloren hat oder mehr obwohl man ein gültiges Ticket hatte.

Wie bei allen größeren Problemen ist die Bevölkerung die eigentliche Lösung. Aber in unserer Zeit sieht sich kaum einer Verantwortlich, hat keinen Plan oder es Ihnen absolut Egal.

Schlafende unbewusste Egoisten die nicht verstehen wie besser eigentlich alles sein könnte, wenn man mal nicht alles akzeptiert was Einem nicht direkt das Genick bricht.

@AllesamtNicht
Keine Ahnung, ob das kriegsentscheidend wäre. Der Schaden kursiert ja iwo bei 30-100 Millionen je Streiktag, zudem betrifft es ja den Güterverkehr ergänzend, da wurde sogar früher gestreikt.

Die Bahn hingegen verlegt den Arbeitskampf lieber vor Gericht, mal wieder, und das kassiert da krachende Niederlagen, mal wieder:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/gdl-streik-deutsche-bahn-100.html

Aber du hast recht, die Streiks könnten erfolgreich bzw. beendet sein, wenn man sich bewegt. Die GDL hat den geplanten Tarifvertrag bereits mit 28 Bahnunternehmen abgeschlossen, zuletzt im Februar: https://www.gdl.de/aktuelles/news/sehr-guter-tarifabschluss-in-der-zweiten-runde/

Verständnis oder nicht. Der Streik wurde gerichtlich erlaubt. 😎

Bahn-Pleite vor Gericht
GDL darf weiter streiken

... Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL kann wie geplant bis Mittwochmorgen weitergehen. Die Deutsche Bahn scheiterte am Dienstag in Berufung vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht. Bereits am Montagabend hatte das Arbeitsgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung gegen den Ausstand abgelehnt. ...

Quelle: https://www.bild.de/news/inland/news-inland/bahn-pleite-vor-gericht-gdl-darf-weiter-streiken-87491094.bild.html

Das Problem liegt tiefer. Die Privatisierung der Bundesbahn zum 01.01.1994 war ein Riesenfehler. Damals herrsche ein Privatisierungswahn.
Man kann in einem so wichtigen Bereich keine Arbeitnehmer einsetzten. Vor der Privatisierung war die DB AG eine Behörde mit
einem Beamtentum an wichtigen Stellen. (Fahrdienstleiter, Wagenmeister, Lokführer)
Diese Berufsgruppe verdiente am Anfang ihrer Laufbahn eher wenig. Dafür war der Arbeitsplatz sicher und es gab keine Streiks weil Beamte nicht streiken dürfen. Als Ausgleich waren die Mitarbeiter unkündbar und konnten im Laufe der Jahre anständig verdienen.
Man scheute die Verbeamtung der ca. 150.000 Mitarbeiter der ehemaligen Reichsbahn der DDR.
Dann wurde die Bahn AG systematisch kaputtgespart.
Mit der Verbeamtung der oben genannten Mitarbeiter wäre das Problem Streiks erledigt.
Da die Bahn AG keine Beamten ernennen kann, könnte man mit Zuweisungen an die DB AG arbeiten wie es mit den verbliebenen
Beamten der Bundesbahn seit 1994 gehandhabt wird. Aber dazu fehlt der politische Wille,