Was würdet ihr machen, wenn ihr erfahren würdet....
23.06.2014 um 20:49sixsuns schrieb:Hm ich denke es gäbe wohl viel zu bereden besonders wenn man schon länger zusammen istDie Liebe kennt kein Geschlecht. Der Mensch in den man sich verliebt ist eben der Mensch selbst, alles andere sind nur zusätzliche Eigenschaften, zum einen die angenehmen, dann die weniger angenehmen, doch bei wahrer Liebe wird man beide Eigenschaften als Gesamtpaket lieben lernen, ja sogar dann wenn es mehr als einen Grund etwas zu bereden :)
aber am Ende könnte ich damit leben ich finde man verliebt sich ja nicht so in einen Menschen sicher man findet Personen attraktiv aber Liebe entwickelt sich wenn man den Charakter kennenlernt und der ändert sich ja nicht wenn die Person die man liebt eben kein Y chromosom hat
Ford schrieb:Wirklich? Das ist schlimm... Die Vorstellung, dass ich mit so einer Person eine Beziehung eingehen und es zum Geschlechtsverkehr kommen könnte ist grausam. Ich wüsste echt nicht, wie ich reagieren würde, wenn das rauskommen würde. Glaub, das wäre ein ziemlich harter Schock für mich...Ich frag mich immer was so schockierend daran ist, es ist doch kein Angriff auf deine Sexualität und Orientierung, in diesem Fall wäre es einfach eine Frau mit einer biologischen Abweichung. Außerdem ist es äußerst selten das diese Menschen diesen Aspekt ihrer Selbst verschweigen, denn auch diese Menschen haben ein Interesse daran gegenseitiges Vertrauen und Einfühlungsvermögen zu entwickeln. Daher werden sie es auch nicht verschweigen. Also selbst wenn es hypothetisch der Fall sein sollte, ich würde weder schockiert sein, noch als "grausam" erachten. Denn ich würde weiterhin die Frau in ihr sehen und nicht ihre biologische Vergangenheit.
Ford schrieb:Also ich finde es eklig, wenn die Person vorher ein Mann war. Als Frau würde es mir wohl auch so ergehen, wenn ich erfahren würde, wenn er vorher eine Frau war.Würdest du das auch bei ihr denken?
Bailey Jay
Oder ihr?
Kim Petras, Transsexuell, 11.3.2011, NDR FERNSEHEN
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Kim Petras
"Eklig" finde ich eigentlich nur Menschen die andere Menschen (besonders das andere Geschlecht) als Objekt betrachten welches scheinbar einer Normierung unterliegen muss. Das bezieht sich auch auf die klassische Biofrau. Misogynie herrscht meist bei Menschen mit besonders konservativen Weltbildern vor. Sonst finde ich eigentlich nur noch Bierbäuche oder starke Körperbehaarung "eklig" aber ich hab nix gegen die Menschen die so sind wie sie eben sind. Sprich ich komm auch ganz gut mit den Menschen klar die nicht meinen ästhetischen Vorstellungen entsprechen, dann und wann hilft es schon ma über seinen Tellerrand zu schauen und den menschlichen Kern im Gegenüber zu erkennen ;)
Ford schrieb:Ist doch so wie die Sache mit dem Pferdefleisch. Die Lasagne schmeckt mir zwar, aber trotzdem werde ich beschissen, wenn man mir nicht sagt, dass da Pferd drinnen ist.Nur das Frauen weder Objekte noch Lasagne sind! Was ist wenn deine Frau mal alt und faltig wird? Wirst du sie dann immernoch so lieben wie zu der Zeit als sie jung und knackig war? Oder ist das nicht auch eine biologische Mogelpackung und jede Schönheit eigentlich nur temporär interessant? Ich finde da spielt die biologische Vergangenheit eines Menschen keine Rolle mehr.
Ford schrieb:Der zweite Punkt ist dann die Tatsache, dass diese Person mir diesen wichtigen Punkt verschwiegen hat. Das ist ein heftiger Vertrauensbruch und ich wüsste nicht, ob diese Person noch etwas vor mir verbirgt.Die Frage ist ja immer, warum hat sie es verschwiegen? Fehlt das gegenseitige Vertrauen, wird es einem Menschen der transsexuell ist sehr schwer fallen sich zu öffnen, denn bedenke, auch dieser Mensch hat Gefühle die verletzt werden können und nicht jedem will man gleich zum Anfang einer Beziehung jede Einzelheit anvertrauen. Oder würdest du gleich zu beginn deine ganze Vergangenheit offenbaren?
Natürlich wäre es im Interesse einer transsexuellen Frau so früh wie möglich dies zu erzählen und zu erklären was und wie sie dabei empfindet. Am Ende wollen diese Menschen einem nix böses, im Gegenteil, auch sie sehnen sich nach Liebe und etwas Geborgenheit, so auch Verständnis für ihre Situation.
Ford schrieb:Ich will eine Frau heiraten (auch kirchlich), mit ihr Kinder haben und wünsche mir auch Enkelkinder.Das ist doch auch dein gutes Recht, es geht auch nur darum vielleicht zu erkennen das es auch andere Menschen gibt die da etwas anders als du drüber denken. Ich selbst sehe die Kirche als ein antiquiertes Relikt an, jedoch gönne ich jeden Menschen ihren Glauben und ihre Traditionen. Ich hoffe dir ist auch bewusst das viele Transfrauen sich nix anderes wünschen als ein solches Leben zu führen, mit Kindern, einer Hochzeit und eben Zweisamkeit bis ins hohe Alter zu teilen. Nicht wenige von ihnen haben sogar schwere Depressionen weil ihnen das Schicksal einen so üblen Streich gespielt hat. Transsexualität sucht man sich nicht aus, damit wird man geboren und nicht wenige leiden darunter, besonders dann wenn sie auf Unverständnis und Ablehnung treffen.
Ford schrieb:Das weiß ich. Allerdings sollte niemand so egoistisch sein und diese wichtige Information verschweigen. Falscher Körper hin oder her, soetwas zu verheimlichen ist einfach nur scheiße.Das passiert auch nur äußerst selten, die meisten die ich kenne sind da offen und ehrlich. Die die es verschwiegen haben, haben meist auch sehr großes Leid erfahren, manche wurden sogar ermordet. Also ich könnte damit leben wenn mir das verschwiegen worden wäre, denn wenn ich den Menschen liebe, liebe ich nicht sein Geschlecht.
Viele fallen auch der Intoleranz zum Opfer auch wenn sie offen und ehrlich waren, manche fürchten sich davor wie andere reagieren könnten wenn sie die Karten auf den Tisch legen. Ich finde man sollte als Gesellschaft in der Lage sein diese Ängste zu nehmen. Wie ich schon sagte, auch diese Menschen sehnen sich nach Geborgenheit, nicht mehr und nicht weniger.
Ford schrieb:Adoptierte Kinder sind zwar dann möglich, aber ich möchte eigene Kinder haben. Kinder, die ICH zusammen mit meiner Ehefrau gezeugt habe.Diesen Wunsch wird dir hier auch keiner nehmen, es geht hier aber auch darum alternative Lebenspartnerschaften vielleicht doch mal langsam zu akzeptieren. Denn es gibt neben der Adoption auch die Möglichkeit der Leihmutterschaft und künstlichen Befruchtung oder eben die Regenbogenfamilie. Die klassische Ehe ist sogar auch mit einer transsexuellen Frau möglich. Ja sogar in einigen Kirchen ist dies möglich.
Es geht mir nicht darum deinen Wunsch zu hinterfragen, sondern nur zu zeigen das es eben auch noch andere Optionen und Möglichkeiten neben den deinen gibt, also ich hoffe du verstehst mich da nicht falsch :)