KillingTime schrieb:Ich interpretiere hinein, dass man Minderheiten, die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden, gesellschaftsfähig machen will.
Du hast also das Recht oder "nur" die Meinung Minderheiten das Recht zu nehmen sich künstlerisch und kulturell an der Gesellschaft in welcher Form auch immer zu beteiligen/äußern? Mit anderen Worten du hast Kenntnis von der Meinung der Mehrheit der Bevölkerung? In der Hinsicht ist deine Sicht der Dinge mehr als egozentrisch, sie ist egomanisch!
KillingTime schrieb:Schon möglich. ;) Im Real Life würde ich jemanden wie Conchita jedenfalls nicht blöd anmachen. Ich würde mich vermutlich fremdschämen und betreten beiseite blicken. Aber meine Meinung habe ich trotzdem.
Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eines...
Sich "fremdschämen" für jemanden den man weder persönlich noch öffentlich in Persona kennt, das ist tatsächlich ein Grund sich für den Fremdschämer fremd zu schämen. Ja du hast deine Meinung, jedoch die Art und Weise wie du sie vermittelst grenzt schon an besagter Intoleranz und dem Unverständnis das hier eben im Fokus steht. Du bist eben konservativ und hast weder Verständnis noch Empathie für solche Menschen. Du würdest solche Menschen nicht "blöd" anmachen, aber eben auch nicht verteidigen wenn es um existentielle Situationen geht, z.B. wenn jemand solchen Menschen mit Gewalt begegnet. Oder etwa doch?
Ich selbst war mal ein femininer Mann der einen hypermaskulinen geholfen hat in einer Situation wo dieser Mensch gewiss nicht sich selbst schützen konnte. Nun ist es aber so das erst nach dieser Interaktion solchen Machos bewusst wird das es andere Menschen gibt die sich solidarisch für sie einsetzen, vorher wäre dieser engstirnige Macho auf seiner Linie der Intoleranz geblieben, erst in solchen Situationen wird ihnen bewusst, hey es kann auch anders gehen! Die Frage ist, wäre dies auch umgekehrt möglich gewesen? Natürlich gibt es immer auch tolerante und hilfsbereite Ausnahmen, nur sind diese selten.
Sorry Zeittöter, du bist vom Schlag der konservativen die ein Weltbild haben das statischer nicht sein könnte, jede Dynamik und Veränderlichkeit wird vermieden wie es scheint. Konformismus ist dein prägendes Weltbild, alles was von diesem abweicht wird nicht als Teil der Normalität gesehen, sondern als Störung oder gar Provokation. Dabei bist du es selbst der sich da hat provozieren lassen, du scheinst ziemlich unentspannt zu sein.
KillingTime schrieb:Du wirst doch aber sicher zugeben, dass diese stark behaarten Frauen am Anfang des vorigen Jahrhunderts tatsächlich in Freakshows aufgetreten sind. Sie sind nicht etwa so zur Arbeit gegangen, haben so gelebt oder was weiß ich. Also ein klares Indiz für fehlenden gesellschaftlichen Zuspruch im täglichen Leben.
Du hast also das Recht über den weiteren Verlauf des Lebens solcher Menschen zu entscheiden? Kann es sein das du noch nicht eine Erfahrung hattest in der du mal die Person warst die für andere umstritten war? Glaub mir irgendwann wird auch dich eine Situation betreffen in der du auf die Gunst anderer Menschen angewiesen bist, dann entscheidet sich auch ob sie dir mit der Offenheit und Zuversicht begegnen wie du anderen nicht begegnet bist. Den Zuspruch im täglichen Leben nicht zu haben scheitert an Personen wie dir mit Weltbildern wie dem deinen. Normalität und Statik prägt deine Weltsicht, ziemlich eindimensional…
KillingTime schrieb:Ja, und eben dieser Bart stört mich. Bärte finde ich generell ekelhaft, außer wenn sie von echten Männern[TM] getragen werden. Aber dieses Bubigesicht mit Vollbart, nee das passt einfach nicht.
Denkst du ich mag Bärte? Ich halte sie an egal welchem Geschlecht für evolutionäre Relikte, Bärte sind rudimentäre Geschlechtsmerkmale! Aber wenn eben mal genau diese Erscheinung ins Rampenlicht tritt werden Menschen wie du kritisch und verfallen in urkonservative Verhaltensweisen. Dabei ist genau dein Weltbild rudimentär und antiquiert! Was spielen die Geschlechtsmerkmale noch für eine Rolle wenn nicht kommerziellen Zwecken zu dienen in altmodischen Werbungsritualen in denen die Weibchen nur den Männchen gefallen sollen. Alles was dieses Prinzip auf den Kopf stellt ist feindlich...
Du lieber Zeittöter bist ein klassischer Fall von extremistischen Konservativismus!
KillingTime schrieb:Dann ist das eben so. Aber eine Frau mit Hormonproblemen oder jenseits der Wechseljahre lässt sich deswegen keinen Vollbart wachsen, so wie Conchita. So eine Situation ist überhaupt nicht vergleichbar.
Oh doch! Beide werden in eine Situation gezwungen in der sie sich dank Menschen wie dir schämen müssen und vor sich selbst ekeln. Menschen wie du sind es die anderen Menschen das Leben zur Hölle machen dank ihrer oberflächlichen Weltsicht und ihrem Konservativismus!
Jetzt ist die Frage, ist eine Drag Queen mit Bart ein gesellschaftliches Problem oder vielleicht doch mehr der konservative, engstirnige Typ der die Normalität fordert, ohne zu wissen was denn eigentlich eine Normalität ist. Die Normalität ist nichts anderes als die Wirklichkeit allen Seins, zur Wirklichkeit zählt ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Deine Normalität ist nix anderes als eine Uniformität, doch die Gleichschaltung des Menschen ist gewiss nicht normal, das ist eine Monokultur. Außerdem sind die Menschen die von der geschlechtlichen/kulturellen Norm abweichen schon immer nur eine kleine Minderheit gewesen, diese hat noch nie etwas uniformelles gefordert, das einzige was sich diese Menschen schon immer gewünscht haben sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, eben auch Teil der Gesellschaft zu sein mit gleichen Rechten und Chancen wie jeder andere Mensch auch. Diese Menschen wurden so geboren und haben sich eben so entwickelt im Laufe ihres Lebens, manches ist Veranlagung, manches ist kulturelle und soziale Prägung, alles andere sind eben individuelle Eigenheiten und Eigenschaften von Menschen. Da wird es nie eine Normalität geben bei der alle kollektivistisch und einheitlich sein werden! Wenn doch, na dann willkommen in der Uniformität einer Diktatur! Da würde ich mir lieber das Leben nehmen als in einer solchen Welt zu leben!
KillingTime schrieb:Grundsätzlich gilt: normal ist, was die Masse macht. Und die Masse läuft nun mal nicht als transsexueller Transvestit in Travestieshows herum. Außerdem habe ich nicht "sie" als eklig bezeichnet, sondern seinen Bart.
Wann und wo hatte je eine transsexuelle Person oder eine Drag Queen etwas von der Gesellschaft gefordert wie diese zu sein hat und was normal sein soll? Du scheinst paranoid gegenüber dieser Minderheit zu sein sein, in fast jedem Thema das sich damit beschäftigt finde ich deine ablehnende Haltung gegenüber ihnen. Kann es nicht vielleicht sein das eine solche Person viel normaler in ihrem Verhalten ist als du es bist? Ich kenne einige und keine von diesen Menschen hatte je ein Ultimatum bezüglich der Normalität gestellt. Das einzige was sie sich wünschen ist eben als Teil der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Es wird immer nur eine kleine Minderheit bleiben, das war sie schon immer und wird sie auch immer bleiben, Generation um Generation seit der Antike ist das schon bekannt und hat sich prozentual kaum verändert. Die breite Masse war jedoch in der Antike bezüglich solcher Themen scheinbar moderner und weltoffener als es heute der Fall ist, sei das nun in Ost oder West. Nur vielleicht Länder wie Thailand, Japan, China usw. scheinen da im Denken offener und moderner zu sein, vielleicht ist ja die heutige moderne Welt und wirklich entwickelte Zivilisation doch fernöstlich und wir sind es die gesamtgesellschaftlich rückschrittlicher denken und sich überhaupt über solche Themen den Kopf zerbrechen. In diesen Ländern gibt es jedenfalls eine lange Tradition die Teil der gesellschaftlichen Normalität ist bei der es eben auch transsexuelle und Transgender gibt, so auch schon seit einer kleinen Ewigkeit Travestieshows und Travestiekünstler. Aber auch da sind sie nur ein kleiner Teil der Gesellschaft, nur eben auch als Teil der gesellschaftlichen Normalität akzeptiert, das ist der große Unterschied zur westlichen Welt, besonders zum Orient und Abendland...
KillingTime schrieb:Eine "echte Frau" hat eine gewisse Weiblichkeit, und ein "echter Mann" tritt auch als solcher auf.
Was ist mit den maskulinen Frauen und den femininen Männern die eben nicht diesem Männer und Frauenbild entsprechen? Was ist mit denen die dann nur eine Rolle spielen die nicht mit dem inneren Wesen harmoniert? Was ist mit denen die erst dann psychische Probleme bekommen weil sie gezwungen sind sich für die gesellschaftliche "Norm" zu verstellen und eine Lüge zu leben? Die große Masse wird bleiben wie sie ist, nur wäre es eben schön wenn diese Masse eben auch dann und wann Abweichungen von dieser "Norm" akzeptieren würde. Leider ist in manchen Regionen das Gegenteil der Fall und man begegnet solchen Menschen mit Intoleranz und Ablehnung. Stell dir mal vor du würdest dieses Leben leben müssen und wärst gezwungen zu lügen nur damit du als "normal" angesehen würdest. Ich glaube sogar das die meisten Menschen latente Lügner sind um eben dieser "Norm" zu entsprechen und sich selbst aufgeben oder sich selbst nicht kennen. Manche entwickeln im Laufe der Zeit sogar einen Selbsthass.
KillingTime schrieb:Merke: wer nicht gegen Homophobie ist, ist intolerant!
Wer nicht gegen Homophobie, Rassismus, Monokulturen und Intoleranz gegenüber Minderheiten ist, ist tatsächlich intolerant und du bist ein intoleranter Mensch! Wenn das Gegenteil der Fall wäre, würdest du solche Themen wie dieses hier einfach ignorieren. Toleranz gegenüber Intoleranz ist schwachsinnig und widersinnig! Das ist wie wenn rechte oder streng religiöse Toleranz für ihre Intoleranz gegenüber Minderheiten und Abweichungen von der Norm fordern.
KillingTime schrieb:Total zum Kotzen finde ich ja sowas (die Bildunterschrift):
Was ist daran so zum Kotzen?
Für Schüler, die nicht ihre Waden vorzeigen wollten, gab es Aufkleber mit dem Slogan: "Ich kämpfe gegen den Sexismus. Und du?"
Oder fühlst du dich angegriffen weil du sexistisch bist und darum findest du das zum kotzen? Denn du bist ein Sexist, du forderst eine Heteronormativität von allen Menschen, willst das Frauen in ihrer kulturell geprägten Rolle bleiben und Männer in der ihren. Das ist eben Sexismus und diese Schüler sprechen sich dagegen aus, sei es nun durch das Tragen eines Rocks oder eines Aufklebers. Das ist eine gute Aktion und zeigt das es eben auch unter Schülern dieses Alters möglich ist Toleranz zu zeigen, auch wenn das ein kritisches Alter ist und man in der Pubertät meist ziemlich intolerant sein kann. Solche Aktionen gab es schon häufiger. Ja sogar im Iran, man mag es kaum glauben!
http://www.sueddeutsche.de/politik/protest-in-iran-wenn-iraner-kleider-tragen-1.142200http://www.sueddeutsche.de/politik/frauenbild-im-iran-maenner-protestieren-in-weiblichem-gewand-1.1658979Also ist das deiner Meinung nach auch zum "Kotzen"? Oder bist du vielleicht doch engstirniger als du denkst?