Hier mal was für euch.
Die "schwarze Frau" - Geisterscheinungen im Bayerischen WaldIn den ersten Monaten des Jahres 1975 tauchte im unteren Bayerischen Wald eine Geisterscheinung auf, eine schwarz gekleidete Frau, die als Anhalterin in Autos mitfuhr, den Fahrern von einem "bluadigen Herbst" (blutiger Herbst) erzählte und sich dann in Nichts auflöste.
Zuerst trat sie zwischen den Orten Tittling und Thurmannsbang in Erscheinung. Ein LKW-Fahrer, der sie angeblich mitnahm, erzählte der Presse, dass er die merkwürdige Begebenheit sofort der Polizei meldete und die Beamten meinten, er sei an jenem Tag schon der Dritte gewesen, dem die Frau begegnet sei.
Im Februar 1975 gelang es zwei jungen Männern sogar zufällig, die Geisterscheinung in der Nähe von Tittling zu filmen. Sie wollten einen Film über ihre Hunde drehen, als ihnen eine alte Frau auffiel, die in gebückter Haltung einen Bergrücken entlang ging, und sie schwenkten ihre 8mm-Kamera auf sie. Die Männer wurden kurz von den Hunden abgelenkt, und als sie wieder nach der Frau sahen, war diese spurlos verschwunden.
Im März desselben Jahres stieg eine Anhalterin auf der WOS 1 zwischen Waldkirchen und Freyung bei einigen Leuten zu und machte Aussagen über einen schönen Frühling und dass es einen schönen Sommer geben werde, aber einen blutigen Herbst. Danach verschwand sie jedesmal plötzlich.
Da der Geisterglaube im Bayerischen Wald noch relativ verbreitet ist, ging die Kunde von diesen Erscheinungen wie ein Lauffeuer durch das Gebiet. In der Zeitung war fast jeden zweiten Tag ein Artikel und jeder wusste was über die "schwarze Frau". So mancher wollte sie gesehen oder gar mit ihr geredet haben.
Anfang April 1975 zog die Freyunger Polizei einen Schlussstrich unter die wildwuchernde Gerüchteküche. Wer Aussagen über die "schwarze Frau" machte, dem wurden Geldstrafen bis 1'000,- DM, Führerscheinentzug und sogar Einweisung in die Psychiatrie angedroht. Das Aufsehen um die Geisterscheinungen liess natürlich die auswärtige Presse nicht kalt, aber auch das Interesse der Fachleute wuchs. Davon zeugt z.B., dass der renommierte Freiburger Parapsychologe Prof. BENDER bei der Freyunger Polizei anfragte, dort aber ersichtlicherweise eine Abfuhr erhielt. Es gab keine Geister, oder besser: Es hatte keine zu geben. Aus Wien kam ein Team von Interessierten im Auftrag des "Wiener Kurier", um mit Temperaturmessgeräten, Schnellschusskameras und Infrarotgeräten der "schwarzen Frau" auf die Spur zu kommen. Leiter waren der Journalist Peter UCCUSIC und der Physiker Dr. Franz RAIMANN. Aber ihre Mühe wurde nicht belohnt. Es gab keine Erscheinung mehr, bzw. gelangte keine mehr an die Öffentlichkeit. Dennoch meinte Dr. Raimann: "Wir haben so viel Interessantes hier erfahren, dass wir wiederkommen werden."
Inzwischen ist es ruhig geworden um die "schwarze Frau". Man hört und sieht nichts mehr von ihr, die meisten Leute haben sie wieder vergessen und der blutige Herbst blieb aus - bislang.
Buchtip: Paul Friedl: "Geister im Waldgebirge" (herausgegeben vom Museumsdorf Bayerischer Wald)
Anm. d. Red.: In der von unserem Freund Florian Fornfeist mitgesandten Kopie eines damaligen Zeitungsberichtes der "Passauer Neuen Presse" heisst es hierzu, dass ein 22jähriger Laborant aus Tittling, begleitet von einem Studenten und dessen Freundin, an einem Wochenende seine dressierten Hunde auf freiem Feld laufen liess. Der Student hatte eine Filmkamera dabei und filmte die Hunde sowie die von der untergehenden Sonne geprägte Landschaft. Der Laborant erzählte:
"Plötzlich sah ich auf dem Hügelkamm eine seltsame Gestalt entlangstaksen. Die Frau hatte keine Tasche bei sich, das fiel mir auf. Die Szene war so merkwürdig, dass ich meinen Freund, der gerade filmte, darauf aufmerksam machte: 'Schau mal die an, die würde gut in einen Gruselfilm passen.' Mein Freund schwenkte die Kamera mit und drehte die Szene.
Auch die Hunde waren aufmerksam geworden. Sie rannten plötzlich auf die Gestalt zu und bellten laut. Beides ist ganz ungewöhnlich für meine Hunde. Dicht vor der Frau machten sie halt und bellten aufgeregt. Die Frau drehte sich nicht einmal um, das kam mir komisch vor. Ich rief meine zwei Hunde zurück und lobte sie für das Parieren. Einige Augenblicke also achteten wir nicht mehr auf die Frau. Als wir wieder hochschauten, war sie verschwunden. Normalerweise aber hätten wir sie noch sehen müssen. Selbst wenn sie wie ein junges Mädchen gerannt wäre, hätte sie nicht aus unserem Blickfeld verschwinden können!" -
quelle
http://www.wegbegleiter.ch/wegbeg/frauschw.htm@_unicorn_