Atimic
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Warum so ein Hass auf Arbeitsscheue ? Keine Argumente ?
09.01.2011 um 10:06Ich gebe es offen zu. Ich hasse es zu Arbeiten. Statt mich weiter der Illusion hin zu geben, Arbeit macht frei, Arbeit macht Spaß und auf der vergeblichen Suche nach meinem Traumjob persönlich zu verkümmern, habe ich das Unmögliche gewagt und mich vor drei Jahren Arbeitslos gemeldet. Seit dem lebe ich zwar offiziel am Existenzminimum und auch noch ohne Arbeit, aber mit geht es besser als je zu vor, mit Job.
Nun stößt man aber fast immer auf puren Hass hier in Deutschland wenn man sich dazu bekennt. Dabei lache ich niemanden aus, der arbeitet, sondern sage nur, dass ich ohne Arbeit glücklicher bin und lieber meine Freizeit genieße.
Ich habe mal das Argumentationsverhalten, welches aus den Diskussionen, auch privat in meinem Umfeld, entstanden ist, analysiert. Ich stelle dabei das Pendant da zu diesen vier Gruppen. Aber immerhin versuche ich das Verhalten der Anderen nach zu vollziehen. Nur so kann sich Toleranz entwickeln.
Gruppe 1: hat Spaß an der Arbeit
Personen aus Gruppe 1 hat Spaß an seiner Arbeit. Die Gründe können vielfältig sein.
Wahrscheinlich hat Person 1 auch eine andere Auffassung von Spaß als ich.
Nun helfen mir Aussagen wie "Also mir macht mein Job Spaß" nicht weiter.
Genau wie wenn einer sagt, er hat Spaß daran Briefmarken zu sammeln. Man kann nicht von jemand anderem Erwarteten, dass er ebenfalls daran Freude hat. Und muss es auch tolerieren.
Gruppe 2: braucht Arbeit als seelischen Ausgleich
Diese Personen finden Arbeit wichtig, weil sie sich sonst nutzlos und ungebraucht fühlen. Ihnen würde ohne ein Job, zuhause, "die Decke auf dem Kopf fallen".
Solche Probleme habe ich nicht. Ich fühle mich auch ohne Arbeit nicht nutzlos oder ungebraucht. Auch habe ich keine Depressionen. Stattdessen geht es mir ohne Arbeit seelisch viel besser, weil ich endlich komplett über meine freie Zeit verfüge und machen kann worauf ich im Moment Lust habe.
Gruppe 3: findet Jeder MUSS arbeiten
Personen aus Gruppe 3, sehen das Leben in unserer Zivilisation, als ein Überlebenskampf an.
Argumentieren mit Evoultionstheorie von Darwin oder reden: "wer essen will, muss auch arbeiten."
Dazu kommen so herrlich, platte Sprüche wie "Das Leben ist kein Wunschkonzert", "das Leben ist kein Zuckerschlecken", "das Leben ist kein Ponyhof".
Teilweise ergötzen sich diese "Arbeit macht Frei" - Jünger, in Selbstgeißelung in dem manch einer unter ihnen in 1 EURO Jobs arbeitet, weil er findet die "Wurst" auf seinem Teller schmeckt besser, wenn er für das Geld selber geschufftet hat. Sei der Stundenlohn auch noch so niedrig.
Diese Menschen können gerne ihre Arbeitsreligion (Arbeit macht Frei) gerne privat und beruflich ausleben. In Deutschland herrscht Glaubensfreiheit. Nur zwingen, genauso zu denken, kann man niemanden.
Ich bin komischerweise nicht so verkrampft. Ich muss nicht verbittert für dies und das kämpfen.
Ich bin ein Genießer, der gerne die schönen Momente genießt und seine Freizeit lebt.
Gruppe 4: Sozialschmarotzer - der Klassiker
Der Denunziant, der sich über Sozialschmarotzer aufregt, hat ein bemerkenswertes Verständnis unseres Sozialssystems. Jeder Bürger der Arbeitet bestitzt demnach eine Tasche auf der ein fetter, arbeitsscheuer Schmarotzer liegt (je nach Vorstellung variert das Feindbild äußerlich).
Es ist unmöglich ein so abstraktes System von 30 Millionen Steuerzahlern, auf eine einzelne Person, in dem Fall mich, umzumünzen. Das ist zweckentfremdete Theorie zur praktischen Verleumdung meiner Person.
Nun aber zum eigentlichen Problem:
Dabei übersieht der Denunziant, dass es in Deutschland nun mal mehr Erwerbsfähige als Arbeitsplätze gibt.
Damals wo ich gekündigt habe, bekam ein Freund von mir diesen Job. Ich kannte ihn noch aus der gemeinsamen Ausbildungszeit. Er ist inzwischen Vater von zwei Kindern und musste fast ein Jahr von Hartz4 leben. Für ihn und die zwei Kinder war das Geld zu wenig. Ich habe ihm gesagt, er könne sich auf meine Stelle bewerben, die bald frei wird. Meinem ehemaligem Chef habe ich auch bereits erzählt, ich hätte schon einen Nachfolger für meine Position. Tatsächlich bekam mein Freund diesen relativ gut bezahlten Job. Ich lebe jetzt von Hartz4 und habe meinen Arbeitsplatz jemandem überlassen, der von dem Sozialgeld alleine nicht leben kann.
Das Problem in Deutschland sind nicht die paar Arbeitsunwilligen, sondern das Fehlen von fair bezahlten Arbeitsplätzen. Wir hätten die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit Jahren, wenn für jeden Arbeitslosen der arbeiten möchte (mehr als 90 %) auch ein Job da wäre.
Stattdessen sollte man das Leben am Existenzminimum, sprich Hartz4, nicht mit Auflagen oder schlechtem Gewissen behaften. Selbst für den Unwahrscheinlichen Fall, dass wir genügend Arbeitsplätze für Alle Berufe hätten, sollte es weiterhin Sozialgelder geben.
So hat jeder Bürger die Möglichkeit eine Auszeit zu nehmen. Aus familiären oder privaten Gründen. Jeder der seinen Job gegen Hartz4 eintauschen möchte, sollte es auch ohne Mißbilligung tun dürfen. Denn davon stirbt der Sozialstaat nicht. Stattdessen verändert es aber hoffentlich, das krampfhafte Verhältnis unserer Gesellschaft zur Arbeit.
Ich vermute für einen Intensivstraftäter oder Mörder würdet ihr mehr Verständnis aufbringen, als für einen Hartz4-Empfänger und Arbeitsscheuen wie mich.
Nun stößt man aber fast immer auf puren Hass hier in Deutschland wenn man sich dazu bekennt. Dabei lache ich niemanden aus, der arbeitet, sondern sage nur, dass ich ohne Arbeit glücklicher bin und lieber meine Freizeit genieße.
Ich habe mal das Argumentationsverhalten, welches aus den Diskussionen, auch privat in meinem Umfeld, entstanden ist, analysiert. Ich stelle dabei das Pendant da zu diesen vier Gruppen. Aber immerhin versuche ich das Verhalten der Anderen nach zu vollziehen. Nur so kann sich Toleranz entwickeln.
Gruppe 1: hat Spaß an der Arbeit
Personen aus Gruppe 1 hat Spaß an seiner Arbeit. Die Gründe können vielfältig sein.
Wahrscheinlich hat Person 1 auch eine andere Auffassung von Spaß als ich.
Nun helfen mir Aussagen wie "Also mir macht mein Job Spaß" nicht weiter.
Genau wie wenn einer sagt, er hat Spaß daran Briefmarken zu sammeln. Man kann nicht von jemand anderem Erwarteten, dass er ebenfalls daran Freude hat. Und muss es auch tolerieren.
Gruppe 2: braucht Arbeit als seelischen Ausgleich
Diese Personen finden Arbeit wichtig, weil sie sich sonst nutzlos und ungebraucht fühlen. Ihnen würde ohne ein Job, zuhause, "die Decke auf dem Kopf fallen".
Solche Probleme habe ich nicht. Ich fühle mich auch ohne Arbeit nicht nutzlos oder ungebraucht. Auch habe ich keine Depressionen. Stattdessen geht es mir ohne Arbeit seelisch viel besser, weil ich endlich komplett über meine freie Zeit verfüge und machen kann worauf ich im Moment Lust habe.
Gruppe 3: findet Jeder MUSS arbeiten
Personen aus Gruppe 3, sehen das Leben in unserer Zivilisation, als ein Überlebenskampf an.
Argumentieren mit Evoultionstheorie von Darwin oder reden: "wer essen will, muss auch arbeiten."
Dazu kommen so herrlich, platte Sprüche wie "Das Leben ist kein Wunschkonzert", "das Leben ist kein Zuckerschlecken", "das Leben ist kein Ponyhof".
Teilweise ergötzen sich diese "Arbeit macht Frei" - Jünger, in Selbstgeißelung in dem manch einer unter ihnen in 1 EURO Jobs arbeitet, weil er findet die "Wurst" auf seinem Teller schmeckt besser, wenn er für das Geld selber geschufftet hat. Sei der Stundenlohn auch noch so niedrig.
Diese Menschen können gerne ihre Arbeitsreligion (Arbeit macht Frei) gerne privat und beruflich ausleben. In Deutschland herrscht Glaubensfreiheit. Nur zwingen, genauso zu denken, kann man niemanden.
Ich bin komischerweise nicht so verkrampft. Ich muss nicht verbittert für dies und das kämpfen.
Ich bin ein Genießer, der gerne die schönen Momente genießt und seine Freizeit lebt.
Gruppe 4: Sozialschmarotzer - der Klassiker
Der Denunziant, der sich über Sozialschmarotzer aufregt, hat ein bemerkenswertes Verständnis unseres Sozialssystems. Jeder Bürger der Arbeitet bestitzt demnach eine Tasche auf der ein fetter, arbeitsscheuer Schmarotzer liegt (je nach Vorstellung variert das Feindbild äußerlich).
Es ist unmöglich ein so abstraktes System von 30 Millionen Steuerzahlern, auf eine einzelne Person, in dem Fall mich, umzumünzen. Das ist zweckentfremdete Theorie zur praktischen Verleumdung meiner Person.
Nun aber zum eigentlichen Problem:
Dabei übersieht der Denunziant, dass es in Deutschland nun mal mehr Erwerbsfähige als Arbeitsplätze gibt.
Damals wo ich gekündigt habe, bekam ein Freund von mir diesen Job. Ich kannte ihn noch aus der gemeinsamen Ausbildungszeit. Er ist inzwischen Vater von zwei Kindern und musste fast ein Jahr von Hartz4 leben. Für ihn und die zwei Kinder war das Geld zu wenig. Ich habe ihm gesagt, er könne sich auf meine Stelle bewerben, die bald frei wird. Meinem ehemaligem Chef habe ich auch bereits erzählt, ich hätte schon einen Nachfolger für meine Position. Tatsächlich bekam mein Freund diesen relativ gut bezahlten Job. Ich lebe jetzt von Hartz4 und habe meinen Arbeitsplatz jemandem überlassen, der von dem Sozialgeld alleine nicht leben kann.
Das Problem in Deutschland sind nicht die paar Arbeitsunwilligen, sondern das Fehlen von fair bezahlten Arbeitsplätzen. Wir hätten die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit Jahren, wenn für jeden Arbeitslosen der arbeiten möchte (mehr als 90 %) auch ein Job da wäre.
Stattdessen sollte man das Leben am Existenzminimum, sprich Hartz4, nicht mit Auflagen oder schlechtem Gewissen behaften. Selbst für den Unwahrscheinlichen Fall, dass wir genügend Arbeitsplätze für Alle Berufe hätten, sollte es weiterhin Sozialgelder geben.
So hat jeder Bürger die Möglichkeit eine Auszeit zu nehmen. Aus familiären oder privaten Gründen. Jeder der seinen Job gegen Hartz4 eintauschen möchte, sollte es auch ohne Mißbilligung tun dürfen. Denn davon stirbt der Sozialstaat nicht. Stattdessen verändert es aber hoffentlich, das krampfhafte Verhältnis unserer Gesellschaft zur Arbeit.
Ich vermute für einen Intensivstraftäter oder Mörder würdet ihr mehr Verständnis aufbringen, als für einen Hartz4-Empfänger und Arbeitsscheuen wie mich.