Alles über Michael Jackson
08.02.2010 um 13:49
vor 1Std.13 Minuten
AP
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Los Angeles (apn) Mehr als ein halbes Jahr nach dem Tod von Michael Jackson drohen seinem Leibarzt Conrad Murray nun juristische Konsequenzen. Murrays Anwälte erwarteten für (den heutigen) Montag die Anklageerhebung, sie gehen vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung aus. Der Kardiologe war der Letzte, der Jackson lebend sah. Er stand seit dessen plötzlichem Tod am 25. Juni im Zentrum der Ermittlungen. Diesen Artikel weiter lesen
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Murray war bei Jackson, als dieser im Alter von 50 Jahren starb, wenige Wochen vor einer geplanten Serie von Comeback-Konzerten in London. Laut Autopsiebericht wurde der Tod durch das Betäubungsmittel Propofol in Verbindung mit weiteren Beruhigungsmitteln ausgelöst. Murray hat zugegeben, dem an Schlafstörungen leidenden Popstar kurz vor dessen Tod Propofol und andere Beruhigungsmittel verabreicht zu haben, um ihm zum Einschlafen zu verhelfen.
Murray war von Jackson als Leibarzt angestellt worden, während sich der Popstar auf seine Comeback-Konzerte vorbereitete. Der Mediziner schloss für die mit 150.000 Dollar (110.000 Euro) dotierte Stelle bei Jackson seine kardiologischen Praxen in Houston und Las Vegas, um sich gänzlich auf die Betreuung Jacksons zu konzentrieren und ihn auf Reisen begleiten zu können. Im November erklärte sein Anwalt Edward Chernoff dazu, Murray habe für die Zeit als Jacksons Arzt kein Honorar bekommen. Der Mediziner habe seit sieben Monaten kein Geld mehr verdient, und es sei fraglich, ob er weiter sein Haus behalten und seine Familie unterhalten könne.
Vorführung in Handschellen oder freiwilliges Erscheinen
Seit sich die Hinweise auf eine Anklageerhebung gegen den Arzt in der vergangenen Woche verdichteten, ging es vor allem um die Frage, ob es Murray ermöglicht wird, sich der Justiz selbst zu stellen, oder ob er von der Polizei verhaftet und in Handschellen vorgeführt wird. Zur Anklageverlesung wurde ein Großaufgebot von Fernsehkameras und Reportern erwartet, und seine Anwälte wollten es Murray ersparen, vor einem Millionenpublikum - einschließlich potenzieller Geschworener für den Prozess - in Handschellen aufzutreten.
Einige hartnäckige Jackson-Fans wollen aber genau dies erreichen. In einer Telefonaktion bestürmten sie die Polizei in Los Angeles mit der Forderung, Murray Handschellen anzulegen. Für den Fall, dass sich der Arzt freiwillig den Behörden stellen dürfe, kündigten sie Proteste vor dem Gericht in Flughafennähe an.
Murray erklärte, nichts von dem, was er dem Popstar gegeben habe, hätte Jackson töten dürfen. In einem Prozess dürften Experten mit Aussagen über den Einsatz von Propofol zu Wort kommen. Unter anderem müsste geklärt werden, ob es sich um grobe Fahrlässigkeit handeln kann, wenn das Mittel in einem Privathaushalt verabreicht wird. Üblicherweise wird es in Krankenhäusern eingesetzt. Der Leiter von Murrays Anwaltsteam, Chernoff, hat erklärt, der Arzt sei für den juristischen Kampf gut gerüstet. «Wir werden eine Kautionszahlung erreichen, wir werden auf nicht schuldig plädieren, und wir werden kämpfen wie verrückt.»
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