Fuck for winter!
29.01.2010 um 18:36@Redox
So ein Wetter gabs schon vor 20, 30 Jahren u.s.w.!
Du lässt dich zusehr von Medien beeinflussen!
So ein Wetter gabs schon vor 20, 30 Jahren u.s.w.!
Du lässt dich zusehr von Medien beeinflussen!
KEZIBAN - Das nächste Schneetief über Deutschlandhttp://www.dwd.de/
Bevor wir auf dieses Tief mit dem seltenen Frauennamen
zurückkommen, noch ein kurzer Blick auf die Bilanz des am
Sonntag zu Ende gehenden Monats. Der Januar 2010 wird als
schneereicher, oft trüber und kalter, im Nordosten Deutschlands
auch als strenger Wintermonat in die Wetterstatistiken
eingehen. Mit -3,7 Grad lag die durchschnittliche Temperatur im
Januar 2010 bundesweit um 3,2 Grad unter dem vieljährigen
Klimawert (1961 - 1990) von -0,5 Grad. Damit war der aktuelle
Monat der kälteste Januar seit 23 Jahren, 1987 betrug die
Mitteltemperatur -6,1 Grad. Noch weitaus kälter war der Januar
1940, der mit einer Mitteltemperatur von -9,1 Grad als
kältester Januar in Deutschland seit Beginn flächendeckender
Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1901 gilt. Da die
Niederschläge fast durchweg als Schnee fielen, lag an vielen
Tagen nahezu ganz Deutschland unter einer geschlossenen
Schneedecke.
Damit sind wir wieder beim Thema Schneetief, was heute wieder
das meteorologische Topthema darstellt. Diejenigen, die zur
Fraktion Winterfans gehören, geraten dabei vielleicht in die
nächste emotionale Verzückungsphase. Es gibt aber auch schon
eine zunehmende Schar Schneegeschädigter, die über einen
Schneeschieberarm klagen, der winterlichen Variante des unter
Hobbysportlern bekannten Tennisarms. Heute am Freitagvormittag
liegt das Tief KEZIBAN noch recht harmlos über Südengland, mit
einem Luftdruck von 990 Hektopascal (hPa) in seinem Zentrum.
Auf seinem Weg nach Osten zieht es über den Norden von
Deutschland hinweg und in der Nacht zum Samstag soll es mit
einem Kerndruck von rund 975 hPa im Bereich der Odermündung
liegen. Dabei hat KEZIBAN eine Menge Neuschnee im Gepäck. Nur
in Niederungen im Westen und im Rheintal kommt es vorübergehend
auch zu Schneeregen oder Regen. Verbreitet wird es aber länger
anhaltend und vor allem im westlichen Mittelgebirgsraum auch
kräftig schneien. Bis Freitagabend muss man hier bis um 20 cm
Neuschnee rechnen. In der Nacht zum Samstag konzentrieren sich
dann die stärksten Schneefälle auf den Nordosten Deutschlands.
Zu diesen ergiebigen Schneefällen muss man dort auch mit
starken bis stürmischen Winden rechnen. An der Ostseeküste
können auch teils schwere Sturmböen auftreten. Was dieses
Szenario in der Summe bedeuten kann, weiß man ja in diesen
Regionen nicht zuletzt seit dem Tief DAISY. Es muss daher ab
der Nacht zum Samstag im Nordosten und speziell an der
Ostseeküste mit starken Schneeverwehungen und entsprechenden
Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.
Nachdem Tief KEZIBAN am Wochenende ostwärts abzieht, müssen wir
auch in der nächsten Woche weiter mit Winterwetter rechnen.
Der Schneeschieber sollte weiterhin griffbereit bleiben. Wenn
es auch nicht mehr verbreitet so stark schneien soll wie am
Freitag und in der Nacht zum Samstag, so muss man doch immer
wieder gebietsweise mit meist nur noch leichtem Neuschnee
rechnen. Mit den Temperaturen geht es vor allem nachts bei
teilweise klarem Himmel wieder deutlich in den Keller. Strenge
Fröste mit Temperaturen von örtlich deutlich unter -15 Grad
wird die Eissituation an der Ostseeküste und auf den Flüssen im
Osten weiter verschärfen und die Heizkosten weiter in die Höhe
treiben.
Dipl.-Met. Andreas Friedrich
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
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