Apocalypse - Schrift-RPG
22.04.2009 um 22:09
Ich öffnete die Augen, konnte mich nicht bewegen und starrte für ein paar Minuten an die ramponierte Flugzeugdecke.
Meine Hand griff langsam zur Schnalle und befreite mich aus dem Sitz.
Ich hörte vereinzeltes stöhnen, vermutlich von anderen Passagieren, die den Absturz überlebt haben.
Ich stützte mich auf der Lehne des Sitzes ab und versuchte aufzustehen.
Ich brach sofort zusammen und konnte mir einen Schmerzensschrei nicht verkneifen.
Mein Bein, gebrochen scheint es nicht, aber zumindest verstaucht, ich hinke auf den Gang, schaue nach dem Kind und seiner Mutter, beide tot.
Ein Passagier ruft leise um Hilfe, ich humpele zu ihm und sehe, dass es ihn böse erwischt hat. Ein dickes Stück Metall hat sich in seine Brust gebohrt, es scheint der Schock zu sein, der ihn am Leben hält, denn wenn seinem Körper bewusst wäre was da in seiner Brust steckt, würde er vermutlich auf der Stelle sterben, wissend, dass man mit solchen Verletzungen nicht am Leben sein kann.
Ich sage ihm er soll ruhig atmen, ich werde nach Erste Hilfe Kästen suchen und streiche ihm mit der Hand über die Stirn.
Der Weg zum Cockpit ist gepflastert mit menschlichen Gliedmaßen.
Im forderen Bereich des Flugzeugs angekommen, merke ich wie der Passagier von weiter hinten anfängt zu schreien und ich drehe mich blitzartig um.
Ich glaube erst nicht was ich da sehe, aber er steht auf, schreiend, grunzend und reißt sich das Metallstück aus der Brust die daraufhin wie wild anfängt zu bluten, er bleibt trotzdem auf den Beinen. Langsam kommt er näher.
Ich kriege es mit der Angst zu tun und hinke weiter Richtung Cockpit, da fällt mir ein, dass jedes Flugzeug, nach dem Vorfall im September 2001, mit einer Handfeuerwaffe ausgesattet wurde, und einem Beamten, der sie im Notfall benutzen dürfte.
Ich schaue mich um, erblicke die Schatulle in der die Notwaffe liegt.
Zu meinem Glück wurde sie bei dem Absturz so ramponiert, dass die Waffe zu erreichen ist und ich greife nach ihr.
Der Mann kommt weiter auf mich zu, immer schneller, ihm scheint die Wunde nichts auszumachen. Ich ziele auf ihn und sage, er soll sich hinsetzen. Er kommt weiter auf mich. Ich schreie ihn an, er soll sich verdammt nochmal hinsetzen, woraufhin er einen markerschütternden Schrei ausstößt und auf mich zurennt.
2 Schüsse fallen, dann liegt er am Boden, immer noch atmend. Ich gehe zu ihm um ihn mir genauer anzusehen, und als ich mich bückte griff er nach mir und ich schoss ihm reflexartig direkt in den Kopf. Das war's dann bei ihm.
Ich verließ das Flugzeug durch das riesige Loch am Heck und schaute auf eine Stadt, war es mein Zielort? Ich weiß nicht, ich wusste nur, dass es hier nicht sehr einladend aussieht.
Humpelnt machte ich mich auf den Weg und war gerade 30 Meter vom Flugzeug entfernt, als anscheinend ein Funke das austretende Kerosin entflammte und die Explosion mich mehrere Meter durch die Luft schleuderte.
Ich fiel zu Boden und wurde ohnmächtig.
2 Blackouts an einem Tag sind eindeutig zu viel, fand' ich, bevor die Dunkelheit mich übermannte.