Dieses ist ein Grab bei uns in der Nähe, von einem gewissen Carl Hau.
Das war damals eine sehr berühmter Mordfall in Baden-Baden gewesen, seine eigentliche Schuld wurde nie bewiesen..
Ihm wurde im Juli 1907 ein Sensationsprozess in Karlsruhe gemacht: Er soll am 6. November 1906 im Baden-Badener Villenviertel seine Schwiegermutter, die wohlhabende Medizinalratswitwe Josefine Molitor, aus nächster Nähe erschossen haben.
Carl Hau saß in Untersuchungshaft im Gefängnis in der Riefstahlstraße. Er hatte die Tat bis zuletzt bestritten, wurde aber trotzdem aufgrund von Indizien vom Karlsruher Schwurgericht wegen Mordes und daher zum Tode verurteilt. 20.000 Menschen hatten vor dem Landgericht auf das Urteil gewartet.
Schließlich wurde er vom Großherzog, Friedrich II., zu lebenslanger Haft begnadigt, die er im Bruchsaler Gefängnis zu verbringen hatte. Unter Auflagen wurde er 1924 entlassen und verfasste zwei umstrittene Bücher über seinen Fall, die im Berliner Ullstein-Verlag erschienen und zu Bestsellern wurden. Daraufhin widerrief das Justizministerium die Aussetzung der Strafe. 1926 starb er unter mysteriösen Umständen in Tivoli, Italien, auf der Flucht. Bis heute wird der Fall Carl Hau in der juristischen Fachliteratur kontrovers diskutiert, ebenso wie die Frage nach einem möglichen Motiv.
Es gab viele Bücher dazu, auch ein halbwegs an den fall angelehntes von J. Wassermann
Der Fall Maurizius, der auch verfilmt wurde, meines Wissens.
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