König Fußball
08.12.2013 um 19:14Das wird ein phenomenaler Abstieg in Richtung Liga 2! :D
Am Freitagabend nach dem Club-Spiel glaubte ich weder daran, dass die Welt am nächsten Tag besser aussehen würde, noch dass es schlimmer ginge.Besser hätte ich es auch nicht sagen können.
Was war ich enttäuscht. Sprachlos. Ratlos. Hoffnungslos. Wieder nur ein Punkt gegen harmlose Mainzer mit ihrem abgedrehten Trainer Tuchel, trotz einer Einsnull-Führung nicht gewonnen, trotz einer vielversprechenden ersten Halbzeit. Ich sinnierte die halbe Nacht, wie wir aus dieser prekären Situation wieder herauskommen könnten und an was es liegt – zu einem Ergebnis kam ich nicht. Mangelnde Fitness, mangelnde Chancenverwertung, mangelnde Passgenauigkeit, mangelnde Spritzigkeit, mangelnde Schnelligkeit, mangelnde Qualität? Die fachliche Analyse überlasse ich lieber den Fachleuten, die davon was verstehen, aber auch die sind ja zum Teil ratlos.
Am Samstagmorgen fühlte es sich immer noch mies an. Aber ich rief mir ganz deutlich einen ganz bestimmten Moment vom Freitagabend in Erinnerung. Der Augenblick, als wir den Pfiff des Schiris hörten und klar war: Tor für den Club! Wir schauten uns einen Sekundenbruchteil mit großen ungläubigen Augen an und jubelten dann los. Lachten, applaudierten, hüpften vor Freude – das Glück schoss durch die Venen. Was für ein schöner Moment, in dem alles um uns herum, die schlimme Lage und der Schmerz vergessen waren! Dieses Gefühl also holte ich mir am Samstagmorgen zurück ins Gedächtnis – und plötzlich sah die Welt tatsächlich wieder anders aus. Danke Oma!
„Am Schönen Brunnen dreh ich am Ring und wünsch mir dass der Club heut drei Punkte gewinnt.“
Am selben Abend war ich auf dem Christkindlesmarkt (getreu des neuen „Lieblingslieds“ der Nordkurve ging ich zum Schönen Brunnen und drehte am (schwarzen) Ring). Als ich am Glühweinstand ein Heißgetränk genoss, hörte ich zufällig ein Gespräch am Nebentisch mit. Ein Mann erzählte seinem Tischnachbarn, wie er zum Bayernfan geworden ist. Er sei mit einem Kumpel enttäuscht von einem verlorenen Clubspiel heimgefahren und im Radio sei ein Bericht über die siegreichen Münchener gekommen. Bayernfan müsste man sein, hätte der Freund da laut überlegt, da hätte man öfter was zum Jubeln. Und so seien sie eben FCB-Anhänger geworden,erklärte der Mann. Ich musste mir fast Zunge abbeißen, um nichts zu sagen, aber ich dachte an meinen engen Freund und lächelte vor mich hin: Schlimmer geht´s immer!