Gothic-Kultur

@Firehorse
Naja, es ist einfach mein persönlicher Geschmack...

@mothwoman
Danke.
Meine Tochter ist von Geburt an ohnehin sehr willensstark, sie ist eh immer dominanter gewesen als ich. Aber auch davon abgesehen: wer sein Kind unterdrückt, der erntet logischerweise Widerstand und Gegendruck; das liegt in der Natur der Sache. Manche Eltern nennen das "Erziehung". Da bin ich anderer Meinung: mit Erziehung hat das nichts zu tun, mit Liebe genauso wenig. Ich ziehe nur Konsequenzen, wenn etwas für sie gefährlich ist, wenn sie die Freiheit Anderer auf Dauer beschneidet oder wenn ich juristisch zu etwas verpflichtet bin, was sonst harte Folgen für mich und meinen Mann haben könnte, wenn etwas passiert, z.B. muss ich verlangen, dass sie spätestens Mitternacht zu Hause ist wegen der Aufsichtspflicht, oder sie muss anrufen, wenn sie bei einer Freundin übernachten will.
Ihre Kleidung steht ihr gut, und sie fühlt sich wohl. Sie hat X Euro pro Jahr zur Verfügung und muss damit wirtschaften. So wird sie auch selbstständiger. Und mit ihrer Musik hat sie mich teilweise richtig mitgerissen, d.h. ich bin begeistert.

Grüße!

@Firehorse
Wirklich supertoll. :)
Ich habe auch mit 14 angefangen mich so zu kleiden, die Musik zu hören, usw...
Das ist allerdings alles fast 24 Jahre her und meine Eltern haben sich für mich geschämt.
Mein Vater ist 3m hinter mir gegangen damals. :D

Deine Einstellung ist klasse und wäre genau die, die ich auch an meine Kinder weitertragen würde, hätte ich denn welche.

@mothwoman
Meine Töchter möchten so wie Du und wohl alle Gothics, Punks und Anhängern einer anderen Subkultur keine Mainstreamer sein und das nach außen hin auch zeigen.
Jetzt hat sie einen Frisör gefunden, der sich mit Punk- und Gothic-Haarschnitten auskennt.

Jemand hat zu mir gesagt, dass man sich wiederum auf andere Weise abhängig machen würde, da man sich seiner Subkultur anpasst; das sei keine wirkliche Selbstverwirklichung, obwohl das Individuelle für sie doch so wichtig ist. Er sieht das als Widerspruch.

Was meinst Du/meint Ihr dazu?

@Firehorse

Hm... ich war früher, also so mit 14-19, in der Gothic - und Metalszene. Doch irgendwie bin ich da herausgewachsen. Es ist schwer zu erklären, was mir daran nicht mehr gefallen hat. Ich fand das Ganze nach ein paar Jahren irgendwie na ja... ich will nicht sagen lächerlich, da ich niemanden beleidigen will und immer noch ein paar gute Bekannte in der Szene habe... Sagen wir mal, ich habe nicht mehr verstanden, warum ich mich irgendwie "verkleiden" muss. Klar, in der Zeit war ich der Meinung, dass dieser Kleidungsstil gut zu meinem Inneren passt, aber jetzt bin ich der Meinung, dass ich einem Dresscode gefolgt bin. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass die Musik nicht "dark" sein muss, um gut zu sein. Und nach einer Weile haben mich die ganzen Fragen genervt, wie z.B. warum ziehst du dich so an etc. Und die ganze Szene empfand ich nach und nach als uninteressant und hatte immer mehr das Gefühl, dass es eh nur "Poser" sind, die einen auf tiefsinnig und düster machen. Wie gesagt, schwer zu erklären... Aber ich würde sagen, dass dieser jemand irgendwo Recht hat. Ich bin immer noch kein Mainstream-Mensch. Meine Freunde auch nicht. Aber dies äußert sich nicht in der Kleidung, sondern in der Denkweise. Viele in der Szene folgen einfach einem anderen Mainstream.

@mostellaria
Danke für die offenen Worte. Seine Äußerungen haben mir auch zu denken gegeben, ich war da hin- und hergerissen, meine: ja und nein.
Du bist gereift, würde ich sagen, bist immer mehr DU SELBST geworden, Du bekennst Dich zu Dir.
Diese Lebensphase ist für Dich aber trotzdem eine sehr wichtige gewesen!
Es hat schon alles seinen Sinn.

Grüße!

Firehorse schrieb:Meine Töchter möchten so wie Du und wohl alle Gothics, Punks und Anhängern einer anderen Subkultur keine Mainstreamer sein und das nach außen hin auch zeigen.
Jetzt hat sie einen Frisör gefunden, der sich mit Punk- und Gothic-Haarschnitten auskennt.

Jemand hat zu mir gesagt, dass man sich wiederum auf andere Weise abhängig machen würde, da man sich seiner Subkultur anpasst; das sei keine wirkliche Selbstverwirklichung, obwohl das Individuelle für sie doch so wichtig ist. Er sieht das als Widerspruch.

Was meinst Du/meint Ihr dazu?

Ich würde es salopp gesagt als Selbstverarsche mit positiven Nebenwirkungen beschreiben wollen.
Subkulturen sind nüchtern betrachtet eine wirklich paradoxe und instabile Sache. Man möchte sich von irgendeinem Mainstream abkapseln, baut sich innerhalb dieser Subkultur eine kleine Parallelwelt, allerdings funktioniert dies auch nur solange wie diese Subkultur nicht auch den Anschein einer Mainstreamrichtung bekommt. Erklärt womöglich auch, warum es in jeder "Subkultur" wiederum zahlreiche Teilströmungen gibt.

Jugendliche wollen sich halt ausprobieren. Ich habe genügend Personen getroffen, die in einem Jahr in irgendeiner Form zur Hiphop-Szene gehören wollten, im Jahr drauf Punker waren, dann im Jahr drauf eine Zeit lang zur Emo-Szene gehörten und so weiter.
Ich selbst habe mir zeitweise auch jeden Monat die Haare anders gefärbt, zwischendurch noch einen Undercut reinmachen lassen, sie irgendwann von 1 Meter auf 1mm gestutzt und sie wieder 1 Meter lang wachsen lassen. Jugendliche bzw. menschliche Experimentierfreude.

Ich sehe aktuell bei meiner 16-Jährigen Cousine bzw. vielmehr bei deren breiten Freundeskreis, junge Menschen, die auf diverse Weisen versuchen sich ein Stück weit zu verwirklichen. Die machen auch nichts anderes als wir damals und teilweise heute noch.

Wirklich individuell ist sowieso keiner, aber scheinbar gieren wir nach dem Gefühl in unserer kleinen Welt etwas Besonderes zu sein, in welcher Form auch immer. Für dieses Gefühl meinen eben manche ein besonders teures Auto fahren zu müssen, andere haben eine einheitlich schwarze Garderobe und andere färben sich die Haare bunt. Mein ehemaliger Billardtrainer zum Beispiel trug nur recht ungewöhnliche Brillengestelle, wodurch er sich etwas abhob.
Also es sind manchmal nur Kleinigkeiten mit denen wir uns diese Freude eines Alleinstellungsmerkmals besorgen wollen. Als Jugendlicher, mit vielleicht teilweise noch etwas unscharfen Grenzen, schlägt man sicher manchmal noch etwas über die Stränge, jedoch wird dieses Verlangen wohl niemals komplett verschwinden.

@Firehorse
Na ja...ich bin, wie gesagt, fast 38...und ich zähle mich zu nichts mehr dazu eigtl. :)
Trotzdem sieht man mir auf den ersten Blick an, in welche "Ecke" ich gehöre und ich fühle mich so auch immer noch wohl.

Klar, als Jugendliche habe ich das Ganze total wichtig und ernst genommen, darüber steht man selbstverständlich, wenn man keine 17 mehr ist, aber wie gesagt...ich stehe zu meiner Musikrichtung und man sieht sie mir auch immer noch an. :)

Wie @BlackFlame schon sagt, individuell ist eh keiner.
Und heutzutage wird es einem ja auch unheimlich leicht gemacht, was z.B. Kleidung angeht.
Damals haben wir unseren Krams noch selber nähen oder wirklich sehr viel Geld ausgeben müssen.
:)

@mothwoman
So ist es. Als Gothic oder Punk o.ä. ordnet man sich wohl einerseits unter, andererseits hat trotzdem Jeder seinen individuellen Stil, was er genau bestellt und womit kombiniert, welche Frisur und Haarfarbe er trägt usw. Und in Bezuf auf Religion gibt es ja auch große Unterschiede. Einer ist Christ, einer ist Buddhist, einer ist Atheist, dann habe ich gelesen, dass nicht wenige Gothics sich zu einer Art "Patchwork-Religion" bekennen würden, d.h. nicht eindeutig zu einer bestimmten, sondern sie finden, dass in mehreren Religionen etwas Wahres dran ist und auch brauchbar. Ob das mit der "Patchwork-Religion" ein Klischee ist, kann ich nicht sagen, aber falsch ist es nich; ich kann es gut verstehen.

Von einem Senior habe ich mal zu lesen bekommen, dass Gothics in der Regel eine "lieblose Erziehung" genossen hätten und sich deshalb der Gothic-Szene zugewandt hätten. Vorurteil, denke ich.
Was ICH meine festgestellt zu haben: die Meisten sind recht tiefgründig.

Grüße!

@Firehorse
Es sind letztlich auch nur Menschen und wenn man bedenkt, dass etwa 4 von 5 Menschen mindestens an eine höhere Macht glauben, dann kann sich ja mal kurz durch den Kopf gehen lassen, wie viele Leute in irgendeiner Form eben nicht glaubensfrei sind, wenn man mal in einen Gothic-Club oder auf ein Konzert geht.
Selbiges gilt auch in der Hiphop- oder irgendeiner anderen Szene.
Gothics verwechseln manche gern mit Satanisten, andere sehen eher vordergründig den Hang zum Dunkeln (schon allein durch die Priorisierung der Farbe Schwarz). Wirklich mehr oder weniger religiös als der Durchschnitt sind Gothics nach meinen Erfahrungswerten nicht. Religiöse Motive tauchen vereinzelt in fast allen Musikrichtungen auf.

Firehorse schrieb:Von einem Senior habe ich mal zu lesen bekommen, dass Gothics in der Regel eine "lieblose Erziehung" genossen hätten und sich deshalb der Gothic-Szene zugewandt hätten. Vorurteil, denke ich.

Haha, genau den selben Eindruck bekommt man, wenn man sich einmal quer durch die Rap-Szene hört.

Auch einmal fernab der Betrachtung einer einzelnen Subkultur: Wie viele Menschen können schon von einer durchweg großartigen Kindheit berichten?
Der Eine ist Scheidungskind, der Andere kennt seine Eltern nicht einmal, der Nächste ist Vollwaise, einem Anderen ist die geliebte Oma weggestorben, der Nächste hat unter der zu strengen Hand des Vaters gelitten, wieder ein anderer litt unter den ärmlichen Lebensverhältnissen, ein Anderer litt, weil die Eltern zu viel Geld hatten, wiedrum ein Anderer musste aus seinem Land flüchten..... was weis ich.
Man könnte manchmal meinen, dass eine Kindheit, frei von irgendeinem Schicksalschlag, eher eine Utopie ist.

Also eine "lieblose Erziehung/Kindheit" als Indikator für den Hang zu einer bestimmten Subkultur, ist sehr weit, eher zu weit hergeholt.

Firehorse schrieb:Was ICH meine festgestellt zu haben: die Meisten sind recht tiefgründig.

Da musst du aber Glück gehabt haben. Das, was ich teilweise erlebt habe, war alles andere als tiefgründiger oder in irgendeiner Form reifer als beim Durchschnitt.
Auch hier sollte man vorsichtshalber das Attribut einer Subkultur ausblenden.
Es gibt tiefgründige Menschen, aber die polarisieren sich gesellschaftlich einfach nicht. Idioten gibt es zu Genüge auf dieser Welt und nach meiner Erfahrung schaffen die es irgendwie, sich einigermaßen gleichmäßig in alle gesellschaftlichen Zweige und auch in den Subkulturen zu verteilen. ;)

@Firehorse

Firehorse schrieb:So ist es. Als Gothic oder Punk o.ä. ordnet man sich wohl einerseits unter, andererseits hat trotzdem Jeder seinen individuellen Stil, was er genau bestellt und womit kombiniert, welche Frisur und Haarfarbe er trägt usw. Und in Bezuf auf Religion gibt es ja auch große Unterschiede. Einer ist Christ, einer ist Buddhist, einer ist Atheist, dann habe ich gelesen, dass nicht wenige Gothics sich zu einer Art "Patchwork-Religion" bekennen würden, d.h. nicht eindeutig zu einer bestimmten, sondern sie finden, dass in mehreren Religionen etwas Wahres dran ist und auch brauchbar.

Das gilt aber für fast alle Menschen. V.a. was Kleidungskombinationen angeht. ^^

Und als tiefsinnig habe ich die wenigsten empfunden. Eher als pseudo-intelektuell. So nach dem Motto: Ich beherrsche nicht mal die deutsche Rechtschreibung, aber ich kenne ein paar Fremdwörter und habe schon mal mit jemandem über den Tod geredet, also bin ich tiefsinnig.
Meistens ging es in den Gesprächen aber doch um die gewöhnlichsten Themen, wie z.B. der ist der fremdgegangen etc.

ich hab nichts dagegen :ok:
jeder muss wissen was er mag :) individualität ftw :D

@mostellaria
Naja - in jeder Subkultur finden wir tiefgründigere und oberflächlichere Leute.

Grüße!

Ich liebe Düsternis, Melancholie, Romantik und Friedhöfe mit Spaziergang in der Nacht über ihn

@cRAwler23
Geht mir genauso! :)

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@cRAwler23


Hi erstmal. :) Also ich bin seit 20 Jahren der Gothic Szene angehörig, hab mit 11 J. angefangen und heute bin ich 31 J. alt. Mit 11. J. hatte ich einfach angefangen schwarz zu tragen ohne jetzt bewusst Gothic zu sein oder einer Szene anzugehören, sondern einfach so. Ich habe mir auch immer schon viele Gedanken über Dinge gemacht, die über die normalen Kinder und Teeniegedanken hinausgehen. Irgendwann fing es dann an, das die Leuten mich fragten ob ich ein Goth bin und ich hatte da noch nie drüber nachgedacht. Ich mochte die Musik immer schon und fand auch Friedhöfe immer schon wunderschön sowie auch die Romatik und Melancholie und allgemein die Dunkelheit und das Geheimnisvolle. Auch Themen wie der Sinn des Lebens und Übersinnliches beschäftigten mich sehr, da ich viel erlebt habe was in die Richtung geht und auch allgemein keine besonders schöne Kindheit hatte und auch danach noch viel schlimmes erlebt habe.

Erst viel später, so mit ca. 20 J. lernte ich andere Leute aus dieser Szene kennen und genau das hat mich nur noch mehr mit dieser Szene verschweißt. Ich habe festgestellt, das es in dieser Szene keine Diskriminierung oder Rassenhass oder sonstwelche Feindlichkeit gibt und jeder so akzeptiert wird, wie er ist. Man kann Gespräche führen die einem etwas bringen bzw mir etwas gebacht haben und es noch tun und ich fühle mich einfach rundum wohl. Ich habe auch festgestellt, das die meisten Leute in dieser Szene ebenfalls ne Menge erlebt haben, was sie dazu gebracht hat nachzudenken. Nachzudenken über das Leben, das sein, das nicht sein ( ja Philosophie hat diese Szene auch inne :) ) und vieles mehr.

Auch habe ich festgestellt, das diese Szene von allen, die friedlichste zu sein scheint. Wer mal auf dem WGT war, der weiß das zum einen kaum Müll irgendwo rumliegt und das es kaum Betrunkene und Schlägereien gibt und jeder sorgt sich um den anderen. Ich habe viele Menschen mit Behinderung gesehen, die integriert wurden, mit denen ganz normal umgegangen wurde und die meisten waren sehr Hilfsbereit und Rücksichtsvoll.

Wenn ich dagegen in eine normle Discothek gehe dann fühle ich mich absolut fehl am Platze. Das hat gar nich mal unbedingt was mit der Musik zu tun, ich höre auch gern mal nicht schwarze Sachen aber wenn ich dann diese Oberflächlichen Leute sehe, die sich gegenseitig was vorspielen und mich angucken als ob ich ein Alien wär, weil ich mollig bin und schwarze Kleidung ( keine Gothickleidung ) trage....dann fühle ich mich einfach nicht wohl. Überall sieht man Bertunkene und Schlägereien und die Leute finden es einfach geil, sich die Birne wegzusaufen.
NICHT ALLE NATÜRLICH!

Ich will nicht alle über einen Kamm scheren aber die Mehrheit ist aus meiner Erfahrung leider sehr Oberflächlich.

Ich muss dazu sagen, das ich vom äußeren nicht extrem Gothic aussehe, sondern einfach schlicht schwarze Kleidung trage und auch nicht böse gucke oder gar weiss geschminkt bin. :D Ich bin immer nett und höflich und lache auch viel und gerne. Das war früher mal ein bisl extremer mit dem Schminken usw aber jetzt schon lange nicht mehr. Ich habe keinen Grund mich über das äußere zu definieren oder über die Musik oder Merchandise Artikel, diese ganze Sache ist in ein Lebensgefühl übergegangen.

Zu der Zeit wo es extremer war, bin ich auch sehr oft angeeckt, als Hexe oder Satanistin beschimpft worden obwohl ich niemandem etwas getan habe aber in nem kleinen Dorf tut man sowas böses einfach nicht, da hat man sich gefälligst anzupassen. :D

Auch diese ganzen Vorurteile gegen Gothics kann ich nicht bestätigen. Viele denken das sind Satanisten, die irgendwelche blutigen Rituale auf Friedhöfen abhalten, immer böse und ernst gucken, kein Spass im Leben haben und das ganze kann auch bis in den Suizid gehen, wenn man da an die sogenannten Emos denkt. :D
Mir persönlich sind solche Leute in den 21 Jahren noch nicht begegnet und ich bin viel in der Szene unterwegs. Ich habe auch nix mit Satanismus zu tun ausser das ich mich allegmein über Sekten, Okkultismus usw informiere weil es mich interessiert. Ich finde es immer schlimm über Sachen zu urteilen von denen man keine Ahnung hat und ich finde das gehört heute einfach zum Allgemeinwissen dazu. Ich bin absolut gegen Gewalt und liebe Tiere und würde nie einer Fliege was zuleide tun.

Ich denke das es mittlerweile soviele Facetten in der Gothicszene gibt wie zb. Cyber Gothics, Steampunks, Emos, Military, Rockabilly, Mittelalter, Romantics, Old School ectpp. und viele mehr. Ich denke man hat einfach alles was man für komisch hält mit den Gothics in eine Schublade gepackt und daher ist unsere Familie jetzt um einiges gewachsen. :D Auch habe ich oft das Gefühl, das viele sich nur noch über das Äußere definieren, je schriller desto besser aber da hab ich auch nich viel mit am Hut. Ich finds zwar interessant, hat aber mit der wirklichen Szene und der Einstellung nix zu tun. Es gibt auch sehr viele, ich nenne sie mal temporary Goths, die einfach nur zeitlich begrenzt dazugehören und dann merken das es nichts für sie ist, weil eben mehr dahinter steckt als nur das Äußere.
Was nicht negativ gemeint ist aber so ist es eben.

Im Grunde sind wir ganz normale Menschen, die das Ausgefallene lieben und Leben, die eine eher nicht schöne Vergangenheit haben, versuchen damit klar zu kommen auf unsere Weise und interessieren uns für Romantik, Schwarz, Geschichte, Kunst, Philosophie, Architektur, Düsternis, Melancholie, Okkultismus, ein wenig bis viel Esoterik, Psychologie und natürlich die Musik. :) Die Kleidung und allgemein das Äußere, soll eigentlich nur dazu dienen, herauszufinden, wer es wirklich mit einem ernst meint. Leute die es abschreckt und die gleich Vorurteile haben, können gerne wegbleiben und Leute die uns so respektieren wie wir sind und den Menschen hinter dewr Fassade sehen, sind Herzlich Willkommen. So einfach ist das und nicht von wegen, wir wollen was besonderes sein, wollen uns abgrenzen, wollen böse wirken oder sonst irgendein Blödsinn. ;) Wir verfluchen oder verhexen niemanden und ja, wir können sogar sprechen und das sogar sehr nett. :D Ach ja um noch ein letztes Vorurteil aus dem Weg zu räumen, wir haben Humor und haben viel Spaß und ja, wir essen auch Knoblauch sehr gerne ( nicht alle natürlich ) und verbrennen nicht wenn wir Kreuze sehen und beißen tun wir auch nicht. ;)

An alle Mütter und Väter hier dessen Kinder sich plötzlich schwarz kleiden und anmalen und düstere Musik hören, das ist nicht der Weltuntergang und ihr müsst euer Kind auch nicht zum Psychologen bringen. ;) Findet heraus warum euer Kind das tut und beschäftigt euch mit der Szene um euer Kind zu verstehen und beschäftigt euch auch mit Sekten, dann erkennt ihr sehr leicht ob es eurem Kind gut geht oder ob es sich in den falschen Kreisen rumtreibt. Wie überall, gibt es natürlich auch in der Gothicszene schwarze Schafe, wenn man aber nicht alles von vornherein verteufelt sondern sich einfach mal informiert, dann erkennt man diese auch. :)

@nefelim

nefelim schrieb am 22.06.2013:Im Grunde sind wir ganz normale Menschen, die das Ausgefallene lieben und Leben, die eine eher nicht schöne Vergangenheit haben, versuchen damit klar zu kommen auf unsere Weise und interessieren uns für Romantik, Schwarz, Geschichte, Kunst, Philosophie, Architektur, Düsternis, Melancholie, Okkultismus, ein wenig bis viel Esoterik, Psychologie und natürlich die Musik

Dem stimme ich zu. :) Außer die unschöne Vergangenheit trifft das bei mir genau den Kern. Deswegen bezeichne ich mich gerne als gothic-angehauchte Schwarzromantikerin. :)

nefelim schrieb am 22.06.2013:Im Grunde sind wir ganz normale Menschen, die das Ausgefallene lieben und Leben, die eine eher nicht schöne Vergangenheit haben, versuchen damit klar zu kommen auf unsere Weise und interessieren uns für Romantik, Schwarz, Geschichte, Kunst, Philosophie, Architektur, Düsternis, Melancholie, Okkultismus, ein wenig bis viel Esoterik, Psychologie und natürlich die Musik.

Du hast da einen super-schönen Text verfasst, wirklich. :)

Das Ganze trifft aber nicht unbedingt auf jeden zu. ;)
Ich habe keine unschöne Vergangenheit bzw Kindheit und kann nicht behaupten, dass ich mich für eines der von dir aufgelisteten Dinge interessiere, wenn man mal vom Thema Musik absieht.

Ich finde halt, das hört sich aus einigen Mündern ziemlich abgehoben und elitär an, deshalb mag ich da nicht zustimmen. :)


(Ich hoffe, du fühlst dich damit nicht angegriffen...das ist nicht meine Absicht. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man einer Szene angehörig sein kann, ohne deren Klischees zu entsprechen. Und das bin ich seit nun fast 25 Jahren. ;) )

@mothwoman

Da stimm ich dir voll und ganz zu und ich fühle mich keinesfalls angegriffen. Ich habe nur meine persönlichen Erfahrungen geschildert und darunter waren 90% Leute die halt durch ihre Erlebnisse in diese Szene kamen. Ich mag dieses Schubladendenken absolut nich und finde auch diese Klischees sehr nervig aber ich habe versucht halbwegs einleuchtend für Aussenstehende zu erklären, worum es ungefähr in dieser Szene geht. Denn viele denken ja leider das wir böse sind und Satanisten und irgendwelche Tiere opfern und was weiß ich alles, daher habe ich sehr umfangreich versucht einen kleinen Einblick zu gewähren. :)

Diese Szene ist mittlerweile so umfangreich und vielfältig geworden, das es kaum noch machbar ist exakt zu sagen, worum es geht usw. Man kann nur sagen wo die Anfänge waren und wie es entstand. Heute ist leider vieles nur noch Mainstream und Laufsteggehabe.

Es kommt halt immer dieses Thema man wolle anders sein als andere, etwas besonderes. Das wirkt dann natürlich oft arrogant und abgehoben. Sicherlich gibt es viele denen es darum geht, aber es gibt auch wiederum viele andere, denen es um ganz andere Sachen geht.

Viele Eltern würden sich wundern, das auch von ihnen die meisten mindestens eine dem Gothicbereich angehörige Band CD im Schrank haben. ;)

Ich chille fast ausschließlich in der Dunkelheit, habe eine Faszination für den Tod und für so ziemlich Alles was düster und pessimistisch ist.

Allerdings höre ich Rap und kleide mich nicht wie ein Goth :D Abgesehen davon was die Kleidungsfarbe angeht, bei welcher ich zumindest bei Shirts auch schwarz bevorzuge^^

Ich finde, Goths neigen dazu, manche Dinge für ihre Szene zu beanspruchen, obwohl diese in der Gesellschaft durchaus verbreitet sind. Es ist bisschen schwer zu erklären, was ich meine, aber ich habe genug Erfahrungen gesammelt und mein Fazit ist, dass die Menschen in der Gothszene nicht viel anders sind. Viele meinen, tiefsinnig und sonst noch was zu sein, wären aber bei "Mitten im Leben" besser aufgehoben. Oberflächlichkeit ist auch seeehr verbreitet, man schaue sich doch nur die Outfits an, eine Normalotussi quetscht sich eher nicht in ein Korsett, einen Lackmini und Schuhe mit 20cm.Absatz.