Nicht abgeschlossene Toilettentür
17.08.2019 um 06:26NoSleep schrieb:NoSleep schrieb:@NoSleep
Bei mir kannst du gerne reinschauen, meine Tür ist immer für dich auf, ist so ein Standardspruch von mir. ^^
Joo, das ist so ein Stand-Art Spruch von dir....das kommt aber aus der Zeit in der wir zusammen in den tükischen Gefängnissen ein saßen...weil da musste man sein "Geschäft" im Stand verrichten - also im Stehen....auf eine gewisse Art..daher eben Stand-Art-Spruch.
Und von wegen "Keine Geräusche hören können".....da hat @borabora schon recht...diese Gitterzellen waren nicht unbedingt das was man als "schalldicht" bezeichnen könnte.....da hörte man schlichtweg alles durch, vor allen dann wenn schlichtweg alles durch musste....also durch die "Toilettenöffnung" im Erdboden..von wegen hier.....Toilette aus Porzellan oder Keramik.....HA!
Ein einfaches Loch im Erdboden war das, grad mal so groß wie eine Untertasse...wenn überhaupt.
Wenn was "daneben" ging - beim "Geschäftsabschluß" dann gabs aber was von den Wärtern.......nämlich "nix!" Nix zum putzen und sauber machen...musste alles mit den bloßen Händen gemacht werden, und weit und breit kein Tröpfchen Wasser, um sich danach mal die Pfoten zu waschen - nada! Da haste dann guggen müssen wie und womit du deine Hände sauber bekommst - im wahrsten Sinne des Wortes eine beschissene Situation.^^
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@Noranora
Eine interessante Beobachtung. Augenscheinlich ist es gerade bei der älteren Generation nicht gänzlich unüblich, bei der Verrichtung des kleinen und/oder großen Geschäftes die Toilettentür entweder nur einen kleinen bis mittleren Spalt weit, oder gar ganz geöffnet zu lassen.
Florian Werner beschreibt dazu in seinem Buch "Dunkle Materie: Die Geschichte der Scheiße"
( ISBN: 9783312004751 ) mehrere interessante Theorien dazu, auch warum sich dann andere Anwesende durch die mehr oder weniger deutlich hörbaren Geräusche "unangenehm berührt" fühlen.
Im Grunde dürfte dieses Gefühl daher rühren weil in unserer Gesellschaft der Vorgang des "Geschäfts verrichten" völlig bis komplett tabuisiert wurde....nicht nur wegen den zum Teil "unangenehmen Begleiterscheinungen" wie übler Geruch und seltsame Geräusche".
Das es auch mal anders war ist ja historisch belegt - die alten Römer zum Beispiel fällten wichtige Entscheidungen nicht all zu selten während man gemeinsam "auf Toilette" saß und eben "verrichtete".
Noch schlimmer ging es bei Hofe in Zeiten des Rokoko ( kann auch Barock gewesen sein ) zu.
Damals konnten sich nur die reichen Fleisch zu essen leisten.....und bekanntlicher Weise ergibt ja Fleisch während der Verdauung andere Gase ( Duftstoffe ) als z.B. rein vegetarische Kost.
Bei großen Festessen in der damaligen Zeit war es nicht unüblich, während bei Tisch Fleisch verspeist wurde, direkt daneben ein dickes Häufchen abzuseilen - war doch der typische Geruch der "Fleisch-Fäkalien" ein Beleg dafür, das man sich selbiges - also Fleisch im Überfluss leisten konnte....es gehörte damals bei Hofe sozusagen zum guten Duft und Ton beim Essen das Geschäft zu verrichten.
Die Gründe warum es für manchen heut zu Tage noch üblich ist bei einer Sitzung die Toilettentür offen zu lassen kann man ja erfragen.
Als ich noch im Seniorenheim half, konnte ich mal ein Gespräch zwischen zwei betagten Damen beiwohnen......dieses Gespräch fand aber im Speisesaal statt, und nicht etwa auf einer Toilette.
Nennen wir der Einfachheit halber die eine Dame mal Gerlinde, die andere Hannelore. Beides Mädels, die den Krieg in all ihrer Grausamkeit als Kinder miterleben mussten -wenn man also so will "kriegstraumatisierte Kriegskinder"..
Damals hatte es laut Aussage der beiden Damen schlichtweg einen Grund warum, die Toilettentür immer etwas oder gar gänzlich geöffnet war:
In den alten Wohnhäusern, in den alten großen Mietsblöcken gab es oftmals nur eine einzige Toilette auf einer ganzen Etage...die Tür blieb offen damit man - und frau natürlich auch - die Sirene bei einem bevorstehenden Fliegerangriff besser hören konnte, damit man besser hören konnte wenn man - und frau natürlich auch - warum auch immer von irgendwem zu irgendwas gerufen wurde.
So gesehen ist diese Handlung - eben das offen lassen der Toilettentür - zum Teil eine anerzogene Handlungsweise, zum Teil aber auch eine Sache, die aus einem reinen Überlebenstrieb heraus entstanden ist......wer will schon gerne bei der Verrichterrung von einer Bombe ins Himmelreich befördert werden.
@Noranora
Zu deiner Tante...du schreibst ja das dich diese Geräusche "unangenehm berühren" , dir ist es peinlich das mit anhören zu müssen.
Nun, ich weiß jetzt nicht wie "nahe" dir deine Tante steht - auch wenn sie beim Pinkeln wohl eher sitzen dürfte.
Ich geh jetzt mal davon aus das du sie im Grunde magst - vielleicht sogar liebst. Dann versuche doch mal folgende Sichtweise:
Das Wohlbefinden deiner Tante liegt dir sehr am Herzen..allerdings wissen wir ja alle das es sich nicht gehört gerade ältere Meschen nach ihren gesundheitlichen Wohlbefinden zu fragen.
Not macht ja bekanntlich erfinderisch -also versuchen wir aus der zunächst unangenehmen Situation des Mitanhören müssen des Plätschern beim Wasserlassen deines Tantchen etwas positives zu ziehen:
Wenn das Geräusch durchgehend kräftig und ohne Unterbrechung ist kann man mit ruhigen gewissen davon ausgehen das ein Blasenleiden bei deiner Tante im Grunde auszuschließen ist.
1:0 für Dich, würd´ ich mal sagen. Ein Grund weniger sich um deine Tante Sorgen machen zu müssen.
Wie du siehst...alles hat seine zwei Seiten ;)
Eine andere Möglichkeit dieser für dich peinlichen Situation zu entgehen wäre schlichtweg so weit wie möglich von der Toilette weg gehen, oder sich die Ohren zu halten, wenn deine Tante mal wieder während deiner Anwesenheit "Lulu" machen muß :)