Nils12 schrieb:Ich brauche vor allem Sicherheitsschuhe hat er gesagt. Hat jemand da Empfehlungen? Ist das wirklich notwendig? brauche ich noch andere Dinge? Ich habe mich hier mal umgesehen https://www.burgia.de/sicherheitsschuhe/ und finde die Seite gut, allerdings bin ich mir nicht sicher worauf ich achten muss. Könnt ihr mir da weiter helfen?
Vielen Dank im Voraus!
Gerne doch. ich würde auf jeden Fall Schutzklasse S 3 empfehlen - Also Zehenschutzkappe - wasserdicht und durchtrittsichere Sohle.
Die gibt es in vielen Varianten - als Halbschuh - als halbhohen Stiefel und als hohe Stiefel.
Was das Verschlusssystem betrifft: Auch da gibt es viele Varianten. Am verbreiteten ist wohl die Kombination aus Hakenösen und Halbmondösen. Von diesen Schnellschnürverschlüssen mit Drehknopf halte ich persönlich nicht viel - wenn da mal was kaputt geht ....heisst es meist den Schuh entsorgen.
Stiefel mit Seitenreissverschluss mögen bequem sein beim anziehen ( 1 x Schnüren - dann "nie mehr" - laut Werbung ) ..für mich pers. stellt aber der Reißverschluss wiederum eine "überflüssige Schwachstelle" dar - der klemmt auch mal wenn er verdreckt ist, richtig wasserdicht sind die auch nie.
Ich beschäftige mich seit über 25 Jahren mit dem Thema "Sicherheitsschuhe" und bin für mich zu folgenden Ergebnis gekommen: Richtig hohe Stiefel - am besten mit mindestens 8 Ösen. Hier wiederum am besten welche die durchgehend "Halbmondösen" haben.....das hat folgenden Hintergrund:
Wenn man die Originalen Schnürsenkel gegen welche aus Baumwoll-Misch-Material tauscht ergibt sich eine Art
" Schnellschnüreffekt": Einmal eingestellt und die Enden dann oben mit zwei einfachen Knoten verknotet, braucht man dann nur och oben ziehen und die Schnürung zieht sich bis zum " Passmoment" zu - ganz ohne " High-Tec-Mist".
Außerdem erneuert einem jeder gute Schuhmacher diese ösen für kleines Geld, falls doch mal eine kaputt gehen sollte
( bei mir noch nie passiert )
Zum Material:
Reine Lederschuhe benötigen etwas mehr Pflege - schon alleine um die Dichtheit zu erhalten. Hier gilt für mich: Keine Sprays....unnötige Aerosole, die man einatmet. Das gute, alte Lederfett ist und bleibt das Beste was es gibt....und ist meist auch umweltfreundlicher und günstiger.
Will man Schuhe aus Modernen High-Tec-Gewebe haben, welches angeblich atmungsaktiver ist gilt es dann darauf zu achten das man das empfohlene Pflege/Imprägniermittel verwendet.
Entscheidet man sich für klassische Stahlkappenschuhe, sollte man überlegen wie oft man den Schuh im Winter draußen trägt - die klassische Stahlkappe bildet IMMER eine Kältebrücke....selbst bei dicken Socken hat man wenn man einige Stunden draußen ist - i-wann immer kalte Zehen.
Da würde ich Schuhe mit Alu oder Kunststoffkappen vorziehen.
Zu den Sohlen:
Überlegen wo der Schuh am meisten eingesetzt werden soll - die eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei den Sohlen nicht - auf dem Bau sind andere Anforderungen gestellt als z.B. beim Dachdecker, beim Schweißer oder in der Kfz-Werkstatt.
Zum Preis:
Finger weg von Billig-Angeboten aus dem Baumarkt oder Discounter. Die entsprechen zwar auch meist den geforderten DIN-Normen und Belastungsgrenzen - da aber meist nur an der unteren Grenze.
Am besten im Fachhandel bestellen - von namhaften Herstellern. Die haben dann auch ein gutes Fußbett.
ACHTUNG: Wenn man ( wie ich ) orthopädische Einlagen benötigt, den Schuh mindestens eine halbe oder ganze Größe größer bestellen...Socken müssen ja auch noch rein passen.
Am meisten zufrieden war ich mit dem "Winterbau-Schnürstiefel" von MTS. MTS gibt es leider nicht mehr, aber andere Firmen haben das Modell übernommen. Jallas ist auch noch zu empfehlen, ebenso Lavoro.
Wer in die "Vollen" gehen will, kann auch die Firma wählen, die im TV Werbung acht - will hier nicht erwähnen das es HAIX ist. Ich persönlich mag aber HAIX nicht - die verarbeiten sehr gutes Leder....das Leder ist so gut das es prügelhart ist, und man sich sehr schnell große Blasen an den Fersen läuft...DAS kann aber auch an meinen Füßen liegen.
Wenn man halbwegs gute Schuhe haben will sollte man 150 - 250 € in Betracht ziehen.
Von diesen Schuhen hat man sehr lange was, wobei man sich im Klaren darüber sein muß das auch bei solchen hochwertigen Schuhen spätestens nach 2 Jahren das Fußbett so verdichtet ist - das kaum mehr stützt.
Vorteil ist aber das die teureren Schuhe meist Einlegesohlen MIT Fußbett haben, die man wechseln kann.
In letzter Zeit verbreitet sich der " Trend" in diversen Berufsgruppen Feuerwehrstiefel als Schutzschuh zu tragen.
Die sind schon im oberen Segment angesiedelt - in jeden Bereich - sind aber auch entsprechend schwer, teilweise etwas
"klobig".
Wenn man die Schuhe über mehrere Monate jeden Tag für mehrere Stunden tragen will, ist es das Beste sich zwei paar zu kaufen,damit ein paar immer austrocknen kann - regelmäßig desinfiziert sollte jeder Schuh werden, man kann auch diese sehr dünnen "Einlegesohlen" verwenden , die überschüssigen Schweiß aufnehmen....diese gilt es dann aber regelmäßig zu wechseln - im Schnitt, je nach dem wie stark der Fuß in Schuh schwitzt - alle 2 - 3 Tage.
Leider spielt hier auch der Umweltaspekt eine Rolle, es sind Einweg-Produkte.
Fakt ist: Unsere Füße tragen uns unser Leben lang - und sollten bei entsprechender Gefährdung immer best-möglich geschützt sein. Ein schweres Trumm hat schnell die Zehen zertrümmert....dauert einen Bruchteil einer Sekunde, und wenns blöde läuft hat man den Rest vom Leben ein Handycap....das ist es nicht wert.
Dann lieber gut investieren. Spätestens dann,wenn man sich ( und das passiert früher oder später 100%ig ) erstmal die Zehen anständig i-wo dran gestoßen hat, ist man froh wenn man gute Schutzschuhe an hat, und man lacht darüber.
Noch Fragen? Nur zu
:)Im übrigen gibt es glaub ich zu diesen Thema einen separaten Thread....eventuell stehen da noch Infos und Tipps drinne, die ich jetzt vergessen habe
;)