Heutige Generation? Wo ist die alte Schule?

„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten!“

Der Text ist ungefähr 5.000 Jahre alt und stammt aus dem alten Babylon.

Eindrücke sind subjektiv und ändern sich im Laufe der Zeit.

Bin Jahrgang 1962. Als ich 15 Jahre alt war, kannte ich Jungs, die vom Rauchen schon einen Schatten auf der Lunge hatten (Röntgen). Mit 16 trat ich einem Karate-Verein bei, unter anderem auch, damit ich lernte, Angreifer abzuwehren (okay, und natürlich, um die Mädels zu beeindrucken). Meinen ersten Vollrausch hatte ich übrigens auch mit 16, und ich war recht spät dran damit. Mit 15 hatte ich meinen ersten Springer, natürlich unter der Hand gekauft, waren ja verboten. Den hab ich mir zugelegt, um gewappnet zu sein, falls mir mal Trouble über den Weg laufen. Meinen ersten Kiff hatte ich mit 19 und war ziemlich spät dran damit.

Wenn ich heute 16-jährige sehe, die lallend und kotzend in der U-Bahn lümmeln, schüttle ich auch den Kopf. Obwohl ich auch nicht besser war (oder bin). Wenn ich Kids sehe, die mit Butterflys herumfuchteln sorge ich mich auch, was da alles passieren könnte. Ich hatte auch Messer, und hab trotzdem niemanden umgebracht.

Cool bleiben. Alles wird gut...  :cool:

Antiautoritäre Erziehung ist Mist, blind autoritäre Erziehung ist auch Mist. Und Respekt mit Angst gleichzusetzen genauso.

Lemniskate schrieb:Das alles ohne Konflikt verläuft?
Das Kids sich nichts merken, und alles spurlos an ihnen vorbei zieht?

Weisst du, was ich tue, wenn ich meine Kleine vom Kita abhole? Ich frage sie jeden Tag, was sie gemacht haben, was es zu Essen gab .. und sie erzählt es mir, trotz dass sie noch keine 4 ist. Auch, wenn sich jemand gestritten hat oder mal gerangelt wurde. Ich frage sie, was sie dann gemacht hat, wenn jemand sie schubste. Wenn sie sagt, sie ist zu Erzieher XY gegangen und hat es erzählt, dann lobe ich sie.

Wir arbeiten zusammen ihren Tag auf, die Zeit muss man sich halt nehmen.

Lemniskate schrieb:Kids lernen doch noch, und sie dürfen auch noch "dolle Mist" bauen.
Selbst wenn das öfter vorkommt, was sollte ich dann wohl in letzter Instanz tun, wenn mein Kind nicht "gehorcht"

Dann sind wir hier einfach anderer Meinung.


Nein, nicht abgeben. ERZIEHEN.

@Lemniskate

Natürlich dürfen Kinder "doll Mist" bauen..aber sie haben danach auch zu merken und lernen das es davon keine Wiederholung geben sollte.

Und das funktioniert nicht wenn du dich permanent dann vor sie stellst und sie Verteidigst selbst wenn es absolut offensichtlich ist das sie kapitalen Bockmist gebaut haben.

jugend ist immer anders, als die alten das wollen!

das merke ich heut'zutage - 2017- am eigenen leibe.
jetzt weiss ich, was mir mein dad in den frühen 60ern sagen wollte!

:-))

Nerok schrieb:das es davon keine Wiederholung geben sollte.

Wie setzt du das im fall der fälle durch...so praktisch?

Nerok schrieb: vor sie stellst und sie Verteidigst

das tue ich ja nicht.
Ich stehe abereits immer an IHRER Seite. ..und arbeite gemeinsam mit den Lehrern, vorausgesetzt die und ich teilen die selbe Ansicht. 
Man solls ja kaum glauben, es gibt auch Kids die von Lehrern unfair behandelt und "bestraft" werden.

Hier ist zum Beispiel ein durch Studien belegter Fakt: Gehirne machen verbotene Dinge besonders gern. Verbiete etwas, ohne daß das Kind das akzeptiert und die Attraktivität steigt. Lest dazu mal Cialdini: Influence.

Kältezeit schrieb:Wenn sie sagt, sie ist zu Erzieher XY gegangen und hat es erzählt, dann lobe ich sie.

Und du fragst dann sicherlich auch..."und!? Was hat die Gabi dann zu dem jungen gesagt der dich geschubst hat?"
und wenn sie dann antwortet "Nix"
was dann?

Ach Kids sind schon was tolles ^^
https://instagram.com/p/BRGRgmoF1Dd/

@Lemniskate

Dann gehe ich am nächsten Tag zur Erzieherin und frage nach.

Ich bestehe aber im umgekehrten Falle auch darauf, dass sich mein Kind entschuldigt, wenn es mal mal jemanden gekniffen hat. Kam bisher 1x vor .. ihre Kita-Freundin wollte 2 Tage, trotz Entschuldigung, nicht mehr mit ihr spielen. Das war Strafe genug und ich habe ihr auch erklärt, wieso das so ist und dass eben niemand mit einem Kind spielen mag, das andere kneift.

Solches Verhalten gehört zur Entwicklung dazu. Hab auch mal gebissen oder an Haaren gezogen. Wenn man da aber nicht interveniert, erklärt, wieso etwas falsch ist, dann wird das Kind sein Verhalten nicht ändern, da es konsequenzenlos bleibt.
Empathie kann man nämlich lernen.

@Kältezeit Ist das nicht tatsächlich das Riesenproblem, daß nicht wenige Eltern wie auch Schule die Verantwortung für die wesentlichen Aspekte der Erziehung oftmals ablehnen? Oder teilschädliche Prioritäten wählen, weil die relevante Bildung, zum Beispiel: Wie funktioniert und entwickelt sich ein Gehirn, nicht vorhanden ist?

@Thaddeus
Die Schule hat einen Bildungsauftrag .. die Erziehung sollte da eigentlich weitestgehend abgeschlossen sein bzw. alle wichtigen Weichen gestellt.

Thaddeus schrieb:Oder teilschädliche Prioritäten wählen, weil die relevante Bildung, zum Beispiel: Wie funktioniert und entwickelt sich ein Gehirn, nicht vorhanden ist?

Was meinst du mit "teilschädlichen Prioritäten"?

Kältezeit schrieb:Dann gehe ich am nächsten Tag zur Erzieherin und frage nach.

siehst, und an dem Punkt fängt es an schwer zu werden.
Deine Tochter sagt dir das Peter sie geschubst hat, und Gabi beschwichtigt dann damit das deine Tochter mit Sand geworfen hat, und irgendwie da Ausgleich geschaffen wurde.
Das sie ja nicht immer und überall sein können usw.

du bestehst aber darauf das sich immer entschuldigt wird. 
kiga kann deinem erziehungsstil aber eben nicht immer so umsetzen.

Das ist jetzt nur ein Beispiel.

Thaddeus schrieb: Oder teilschädliche Prioritäten wählen, weil die relevante Bildung, zum Beispiel: Wie funktioniert und entwickelt sich ein Gehirn, nicht vorhanden ist?

Ehm...sowas wird vielleicht im Biologieunterricht leicht angerissen..aber der Stoff ist eher etwas für ein Studium.

Die Erziehungsberechtigten sind doch alle viel zu sehr mit ihrem eigenen Dunstkreis beschäftigt und haben dementsprechend weniger Zeit und Lust sich um die Erbgutträger adäquat zu kümmern. Geistig und sozial verwahrloste Kinder die mit ihrem Tablet verwachsen sind, die ständig zu irgendwelchen Beschäftigungstherapien gefahren werden damit die Verantwortung und Erziehung mal wieder für ein paar Stunden abgegeben wird. Abgespeist und überhauft mit Sachen an denen die Kinder nichts vom Wert der Dinge lernen. Jegliche Mühe wird abgenommen bevor Druck daraus wird, irgendwie muss man ja die Schuldgefühle bekämpfen.

Könnte ewig weitermachen...

Einen Rat noch: Das nächste Kind über 4 Jahre das es nicht schafft "Bitte" und "Danke" zu sagen, sondern nur im Imperativ seine Wünsche formuliert, kriegt das Gewünschte nicht in die Hände sondern an den Kopf!

cassiopeia88 schrieb:Die Erziehungsberechtigten sind doch alle viel zu sehr mit ihrem eigenen Dunstkreis beschäftigt und haben dementsprechend weniger Zeit und Lust sich um die Erbgutträger adäquat zu kümmern.

unhaltbare verallgemeinerung  -.- 

@Lemniskate
Kam sogar mal vor, dass man den Verursacher bzw. den, der angefangen hat, nicht ausmachen konnte. Da kann man dennoch mit dem Kind reden und sagen: "das macht man nicht, selbst wenn XY das gemacht hat, darfst du nicht mit Sand schmeissen, sondern gehst zu einer Erzieherin und sagst ihr das".

cassiopeia88 schrieb:Das nächste Kind über 4 Jahre das es nicht schafft "Bitte" und "Danke" zu sagen, sondern nur im Imperativ seine Wünsche formuliert, kriegt das Gewünschte nicht in die Hände sondern an den Kopf!

Dem kann man nichts mehr hinzufügen.. :D

@Lemniskate
Die Erziehungsberechtigten von Arschlochkindern aka verzogene Gören.

Besser :)

@cassiopeia88
ne nicht wirklich :/