Heutige Generation? Wo ist die alte Schule?

@Kältezeit
Damit meine ich, daß nicht alle Regeln, die ein Lehrer oder Elternteil so für wichtig hält, tatsächlich gut für's Kind ist. Mal ein Beispiel: Auf einer Ferienfreizeit hat mich ein 13Jähriger  beim Spüldienst solange provoziert und geickert, bis ich ihm mit der Brause einen Klecks warmes Wasser aufs Tshirt verpaßt habe. Dieser Junge war von seinen Eltern und den Lehrern, denn ich sage, jeder Erwachsene mit Kontakt zu Kindern hat einen Erziehungsauftrag, so verkorkst, so fehlgeängstigt worden, daß dieser Klecks Leitungswasser! ihn zum Weinen gebracht hat, weil das sein letztes reines T-Shirt war und die Eltern ihn heute abholen. Ein halber Nervenzusammenbruch. Das ist unglaublich hirnrissig. Eine anderes Beispiel ist die Angst vor schlechten Noten auf Gebieten, die nicht zählen. 

Kältezeit schrieb:sondern gehst zu einer Erzieherin und sagst ihr das".

Kälte, du machst alles richtig.
Das was ich dir vermitteln will ist das erzieher eben nicht immer als Anker für die Kids geeignet sind.
ich persönlich habe das Vertrauen in die Kompetenz unserer "Erzieher" schon in der Grundschule verloren.

jetzt erst, mein Sohn ist in der 8., und schon in der 2ten schule,, lasse ich erst wieder etwas davon ab.

Hier ist auch ein beliebtes Eltern- und Lehrerhobby: Mach, was man von dir verlangt, ob es Sinn ergibt, oder nicht. Auch, wenn es ganz rational keinerlei Sinn ergibt. Wie zum Beispiel, für's Klo zu lernen anstatt für's Leben.

 @Lemniskate Wenn ich in 13 Jahren Schulbildung eins gelernt habe, dann, daß sich faktisch kein Lehrer dafür interessiert, was aus dem Kind wird. Das scheint mit dem Konzept "Schule" nichts zu tun zu haben. Je weniger Verantwortung, desto besser.

Thaddeus schrieb:Mach, was man von dir verlangt, ob es Sinn ergibt, oder nicht. Auch, wenn es ganz rational keinerlei Sinn ergibt.

Das wäre ja Aufforderung zum mitdenken. ..tztzt...

^^

Ieh, Denngken

Lehrer und Erzieher sind auch erwachsene Menschen, deren Ansichten und Anforderungen an Heranwachsende anders gelagert sein können als die Eigenen. Solange keine groben Fehler bei der pädagogischen Behandlung gemacht werden, halte ich mich raus.

Im späteren Leben muss man auch unterschiedlichste Behandlungen von seinen Mitmenschen aushalten.

Thaddeus schrieb:sich faktisch kein Lehrer dafür interessiert, was aus dem Kind wird.

Jedenfalls nicht auf lange Sicht,  Jo denke ich auch.
Was noch hinzukommt, schule übernimmt keinerlei Verantwortung für ihre Erziehung oder Fehler die sie damit (im fall der fälle) machen.
Ebenfalls nicht dafür wenn zb durch Lehrer Mangel Unterricht nicht im vollem Umfang möglich war, und deshalb ggf. der notendurchschnitt mies ist .

cassiopeia88 schrieb:Im späteren Leben muss man auch unterschiedlichste Behandlungen von seinen Mitmenschen aushalten.

echt?
sehe ich anders.
In schule hast du keinerlei Möglichkeiten auszuweichen.
Im späteren Leben schon.

Außerdem hat ein Kinderkopf ganz andere Belastungsgrenzen und Bedürfnisse als ein 30Jähriger. Erinnert mich an die Foltermethode: Ein Baby muß schreien, bis es von alleine aufhört, damit es lernt, auch mal alleine zu sein.

@Lemniskate
Es geht um Anforderungen und den "Erziehungsstil" dieses Personenkreises und solange dort keine gravierenden Missachtungen der kindlichen Psyche stattfinden, kann auch ein Kind sich dementsprechend für den Zeitraum des Unterrichts anpassen. 

Manchmal hat man das Gefühl, die oberste Pflicht der Schule ist es, konform zu machen und das Kind zurechtzustutzen, damit möglichst wenig wirklich erfolgreiche Menschen dabei herauskommen. Und das beste, man braucht dazu noch nicht einmal irgendeine große Verschwörung. Man muß das Ego der Leute nur machen lassen, was es will.

cassiopeia88 schrieb:anpassen

genau Das ist das zauberwort aller vergangener  Generationen gewesen.
Dabei lebt unsere Gesellschaft sowas heute doch garnicht (mehr).
Niemand muss sich mehr "Anpassen" ...Wir werden einfach Individualisten.

Thaddeus schrieb:Hier ist auch ein beliebtes Eltern- und Lehrerhobby: Mach, was man von dir verlangt, ob es Sinn ergibt, oder nicht. Auch, wenn es ganz rational keinerlei Sinn ergibt. Wie zum Beispiel, für's Klo zu lernen anstatt für's Leben.

Für's Leben lernt man am besten durch eigne Erfahrungen. Außerdem kann jedes Kind speziell gefördert werden, da müssen halt die Eltern - mal wieder, man mag es kaum glauben - ran und dafür Sorge tragen.

Lernen lernen ist auch ganz wichtig und eine gewisse Allgemeinbildung, die in der Schule gelehrt wird, eben auch.

Erweiterndes Wissen, also das Lernen für's Leben, das können ruhig auch mal die Eltern übernehmen.

Eine Institution, die drei Viertel der Jugend ungefragt beschlagnahmt, MUSS ZWINGEND für's Leben lehren. Ansonsten ist sie eitler Selbstzweck. Ich behaupte: jeder Erwachsene, der mit einem Kind in Kontakt kommt, ist auch verantwortlich. Ist das nicht so, dann wird die Welt so, wie sie jetzt ist. Alte Menschen beliebiger Kompetenz schieben sich den schwarzen Peter gegenseitig zu. Es spielt nämlich keine Rolle, WER einem Kind durch relevante Bildung eine gute Zukunft ermöglicht. Und es ergibt keinerlei Sinn, Schuldige zu suchen. 

Kältezeit schrieb:da müssen halt die Eltern - mal wieder, man mag es kaum glauben - ran und dafür Sorge tragen.

weißt du.
Hier in Bremen gibt es keine Halbtagsschulen mehr.
Die Kinder gehen in der Grundschule von 8-16hr zur schule. Dann kommen sie nach hause, dann gibs auch schon Abendbrot, noch eben Baden und dann ins Bett. Max 4 stunden hat hier das Elternhaus seinen Zögling, und Zeit "Sorge" zu tragen.
Ich finde schon das man den externen Erziehern eine große Verantwortung und Einfluss zusprechen kann.

Thaddeus schrieb:Eine Institution, die drei Viertel der Jugend ungefragt beschlagnahmt

Was soll denn in der Zeit, in denen die Schüler normalerweise die Schulbank dücken, ansonsten mit ihnen passieren? Mami und Papi nehmen sie mit auf die Arbeit?

Außerdem gibt es heutzutage Alternativen. Die Waldorfschule z. B. ..

Lemniskate schrieb:Die Kinder gehen in der Grundschule von 8-16hr zur schule. Dann kommen sie nach hause, dann gibs auch schon Abendbrot, noch eben Baden und dann ins Bett. Max 4 stunden hat hier das Elternhaus seinen Zögling, und Zeit "Sorge" zu tragen.
Ich finde schon das man den externen Erziehern eine große Verantwortung und Einfluss zusprechen kann.

Ich war früher von 6 Uhr bis 17.30 Uhr in der Kita, da meine Mutter arbeiten ging. Dafür hat sie am Wochenende viel mit mir unternommen und wusste auch, wie sich mich anständig erzieht, trotz der mangelnden Zeit. Sie war aber eben auch sehr konsequent und streng, das, was vielen Eltern einfach heutzutage fehlt. Und jepp, dadurch entstehen Arschlochkinder.

@Kältezeit
Ich kenne die Waldorfschule (OK, eine Waldorfschule) und die Lehrer dort sind kaum anders als die Lehrer an staatlichen Schulen. Das bringt der Lehrerberuf in seiner derzeitigen Form so mit sich. Auch Strenge kann Arschlöcher erzeugen. Sogar sehr einfach. 

Kältezeit schrieb:Mami und Papi nehmen sie mit auf die Arbeit?

Außerdem gibt es heutzutage Alternativen. Die Waldorfschule z. B. ..

tja, da haben wir wieder ein modernes Problem. 
Frauen arbeiten ...Oft genug weil die Männer nicht genug verdienen trotz dessen das sie 10 Stunden auf der Arbeit sind.
hm..blöd:/

wWaldorfschule?
Schon mal gefragt wie lang an solchen Elfen und Feen Schulen die Wartelisten sind?

Thaddeus schrieb:Auch Strenge kann Arschlöcher erzeugen. Sogar sehr einfach.

Ich spreche immernoch von einer liebevollen Strenge und keiner, die mit Gürtel oder Rohrstock durchgesetzt wird. Streng in den richtigen Momenten und liebevoll die restliche Zeit über.