Prosa
21.09.2007 um 16:09
Dämonenherz
In einem fernen Land,
gar unbekannt,
tief versteckt und schattengleich,
liegt tief verborgen das finstere Reich.
Jeder der sich dorthin verirrte und des Blickes nicht verwehrte,
von diesem Ort nie wieder kehrte.
Der letzte Sonnenstrahl, der den aufsteigenden Nebel traf,
die Bäume nun lange Schatten warf.
Dunkelheit verdrängt das Tageslicht,
die Vögel verstummen ihr Liebesgedicht.
Genau in diesem finsteren Wald,
wo das Heulen der Geister schaurig erschallt,
Schwarze Elfen des Menschen Geistes verwirrte,
ein kleines Mädchen sich verirrte.
Der Geruch von feuchtem Gras liegt in der Luft,
ganz benommen von Wacholderduft,
wo der Nebel auf die Bäume traf,
fiel das Mädchen in einen tiefen Schlaf.
Gefunden von den Geisterfeen,
legten sie es in ein Bett aus schwarzen Orchideen.
Die Nacht brach ein,
und im fahlen Mondenschein,
erwachten die Bäume an diesem Ort,
nahmen das Mädchenund trugen es fort.
Das Kind erwachte auf Blutrotem Boden,
Zweiköpfige Drachen haben ihre Körper erhoben.
Mit wankenden Schritten schreitet sie vor,
und folgte einen langen Korridor.
Er war geschmückt mit Spiegeln und Kerzenlicht,
doch das Mädchen erkannte sich nicht.
Sie ahnte nicht wo sie sich befand,
am Ende des Korridors ein entsetzliches Knurren vernahm.
Doch wie gebannt geht sie darauf zu,
die kleinen Dämonen, die sie begleiten, kommen allmählich zur Ruh.
Nur noch bewacht von dem ihr folgenden Drachen,
entblößten schwarzblaues Feuer aus geöffneten Rachen,
dann betrat sie einen großen Saal,
auf einen Tisch aus Menschenknochen, stand zubereitet ihr Abendmahl.
Zwei Höllenhunde traten im Saal ihr entgegen,
das Mädchen konnte sich vor Angst nicht mehr bewegen.
Knurrend und ihre Augen brannten wie Feuer,
zähnefletschend umkreisten sie das Kind, die Ungeheuer.
Angstvolle Tränen liefen runter die Wangen,
ihrKörper zittert vor Bangen.
Sie schrie „ Lasst mich in Ruh“,
doch die Höllenhunde hörten nicht zu.
Stattdessen drängten sie das Kind auf dem Stuhl,
auf dem sie Platz nehmen musste, betrachtet vom Goul.
Das Kind weinte und sah sich um,
an ihrer Seite, die Hunde beobachten sie stumm.
An der Decke hängt ein Kronleuchter in Dämonenschädeln gebaut,
in den Regalen stehen Bücher, eingeschlagen in Menschenhaut.
In der Wand sind die toten Seelen derer eingesperrt,
die sich an diesen finsteren Ort verliefen
und für immer nun schliefen.
Furchteinflössendes erfüllt diesen Saal,
das Kind verspürt Angst und innere Qual.
Eine Stimme, grollend wie ein Donnergewitter,
erschüttert den Raum und ließ alles erzittern.
Mit Augen, die stahlblau und eisigkalt,
mit schwarzen Engelsflügeln in Menschengestalt,
voll mit seinem grauenvollen Schmerz,
trat aus dem Dunkel hervor; Das Dämonenherz.
Still und starr mustert er das kleineMädchen,
das sich hierher verlaufen, vom anderen Städtchen.
Sie fasste sich Mut und fragte ihn dann:
„Wer bist Du und wo bin ich hier?
Gehört Dir all das Ungetier“?
„Sie sind meine Diener, das ist wohl wahr,
ich finde Dein Mut gar wunderbar“
Ihre Angst hat sich gelegt und sie erzählten sich viel,
von der Menschenwelt und ihrem grausamen Spiel.
Dann sagte das Mädchen: „Ich muss bald nach Haus,
sag mir, wie komm ich hier raus“?
Der Dämon sah in die Kinderseele:
„Ich gebe Dir meine Raben, denen ich befehle.
Doch nie erfährst Du meinen Namen,
und auch nie darf ich in das Licht.
Das ist mein Schicksal, ich entkomme dem nicht.
Meine Raben tragen Dich von hier fort
und begleiten Dich, bis zu Deinem Ort“.
Jahrein, Jahraus kam das Mädchen zurück,
mit der Zeit empfand sie für ihn Freude und Glück.
Sie wuchs heran zu einer schönen Frau,
die finstere Welt war nun für sie nicht mehr rau.
Auch der Dämon, der ihrAntlitz begehrt,
spürte Liebe in seinem kalten Herz.
Er zeigte ihr die Schönheit in seinem Reich,
und die Dimension, die den Göttern gleicht.
Auch die schöne Frau wollte ihm die Außenwelt zeigen,
doch der Dämon musste dankend verneinen.
„Du weißt genau mein geliebtes Kind,
in welchen Teil der Welt auch immer wir sind.
Bei unserer Liebe, versuche mich nicht,
Du weißt genau, ich darf niemals ins Licht“!
Doch einmal musste sie zurück zu der Stadt,
wo man ihr schon hinterrücks aufgelauert hat.
Die Leute zwangen sie, sie zum Dämon zu führen,
im blanken Zorn, seine Vernichtung küren.
Der Dämon spürte die Gefahr,
die von den Menschen ausgegangen war.
Mit seinen Dienern sprang er hinaus in das Licht,
den brennenden Schmerz beachtet er nicht.
Um seine Liebste zu retten und mit voller Wut,
er die ganze Menschenmeute in alle Richtungen zerschlug.
Dann brach er zusammen,
vom Licht gefangen,
und nun flehend nach Atemrankt,
der Dämon dann kraftlos zu Boden sank.
Von Weinkrämpfen gepackt, beugt sich seine Liebste über ihn:
„Was habe ich getan? Was ist mir geblieben“?
Sie umarmte ihn, sie küsste ihn, sie will nicht von ihm gehen,
sie fing an zu bitten und fing an zu flehen.
Tränen, die noch mal sein Gesicht auftauen,
ließen noch einmal öffnen, seine Eisblauen Augen:
„In ewiger Liebe, möge das Schicksal uns für immer vereinen“.
„In ewiger Liebe mein Dämonenherz, Deine Worte sind auch mein“,
Und schlief mit dem Engel in Menschengestalt - Für immer ein.
Verf. NormanBates