Genau wie der irdischer Herrscher des Königs übt er selbst sein Amt aus: Re thront als Sonnenscheibe auf der Barke, mit der er über den Himmel fährt. Thot, sein Schreiber steht an der Spitze des Buges. Er schreibt Erlasse und versiegelt die Briefe. Auch Maat ist an der Spitze der Sonnenbarke zu finden. So wacht und waltet er hoch im Himmel über den Zustand der Erde. Er wehrt jede Störung oder jeden Angriff ab. Er sorgt dafür, dass der Zustand der Maat gewahrt bleibt.
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Das gilt auch für die kleinen Störungen des menschlichen Daseins. Deshalb dürfen sich Menschen, denen Unrecht widerfährt, an ihn wenden, um ihre Sorgen vorzutragen. Re gilt als gerechter Richter, der unbestechlich ist.
Auch das irdische Königtum wurde Re unterstellt. Der König, als Sohn Re's führt dessen Willen auf Erden aus. Deshalb erhielten die Könige den Beinamen des Re.
ägyptischer Gott Re + Weltgott + Energeia
Re wurde mit vielen Lokalgöttern verschmolzen. Damit wurde eine Auseinandersetzung mit diesen zu einem Ende gebracht. Sie erhielten ebenfalls den Beinamen des Re. Vermutlich war die Lebensnähe der Menschen zur Sonne für diese Lösung ausschlaggebend. Re gewann universale Macht. Sein Beinamen zeugte von einem übergeordnetem Wesenszug, der alle Lokalgötter miteinander verband. Re selbst blieb der Herr aller Re/Osiris-Ptha-Schu-Geb-Osiris-Seth-Horus-Götter.
Auch im Totenreich spielte Re eine wichtige Rolle. Gerade die Toten setzten ihre Hoffnung auf Leben, auf Wärme und Licht. Deshalb sind im Totenbuch viele Gebete an Re zu finden. Selbst im Dunkel der Unterwelt, wenn die Sonne versinkt, bleibt den Toten immer noch die Möglichkeit auf eine Nachtfahrt mit der Barke in die unendliche Dunkelheit zu hoffen.
Der ägyptische Gott Ptah ist Allgott. Er muss sich nicht wie viele anderen Götter gegenüber Re behaupten, bzw. mit Re verschmelzen, was eine gängige Methode war, wollte man die Wichtigkeit eines Gottes für die Welt herausheben. Als Vater, steht Ptah über Re. Re selbst ging aus ihm hervor. Re ist ein Abbild der Schönheit von Ptah. Ptah zeigt sich in allen Formen der Schöpfung, also auch in Re. Er steht mit seinen Füßen auf der Erde und sein Kopf ragt in den Himmel, aus dessen Augen die Welt erleuchtet wird.
Ptah umschließt den Himmel, Erde, Luftraum und die Unterwelt. Er ist den Menschen in der Nachtsonne gegenwärtig. Damit erleuchtet er das Dunkel der Toten, vertreibt Unrecht und Übel.
Er wird auch Richter des Totengerichts genannt. Dadurch entsteht eine Nähe zu Osiris. Osiris wird zu seinem Sohn. An anderer Stelle wird die enge Beziehung der beiden durch eine Verschmelzung ausgedrückt: Ptah-Sokar-Osiris=RE. Sokar war ein memphischer Totengott, der mit Ptah verschmolz. Durch die Verschmelzung war Ptah an der Zeremonie der Mundöffnung beteiligt, was auch mit seiner Funktion als Gott der Kunst zusammen passt (siehe den Artikel über Pt|-a-|h - Schöpfergott= Im alten Ägypten wurde eine ähnliche Geschichte erzählt. Deren Folge war ebenfalls, dass die Menschen zwar die göttliche Fähigkeit der Erkenntnis besaßen, aber sterblich blieben. Die Form der Erkenntnis war aber eine ganz andere:
Sie wussten nicht nur Gut von Böse zu unterscheiden, sondern auch
* wie der Kosmos funktionierte,
* wie man die Welt erschuf und
* was sie am Leben hielt.
Im alten Ägypten waren die Menschen den Gottheiten, in diesem Wissen gleich und konnten ihnen somit auch gefährlich werden. Ein Gott unterschied sich vom Menschen dadurch, dass er mehr von derselben Fähigkeit besaß. So hatten z.B. die Gottheiten mehrere Ka's (Seelen) anstatt eines Ka's beim Menschen. Sie waren aber genauso wie sie, anfällig für Gewalt und Willkür.
Im alten Ägypten hatte das kosmotheistische Wissen vier Merkmale
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Es ist erstens auf die Welt und den Kosmos bezogen. Dadurch ist die Erfahrbarkeit und Erforschbarkeit des Göttlichen gegeben. Das Göttliche wird nicht Gegenstand des Glaubens. Es wird zu Wissen. Andersherum ist damit auch die Göttlichkeit der Welt gegeben.
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Zweitens versteht es den Sinn alles Irdischen.
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Drittens ist es magisch. Es kennt die Rituale und Handlungen, die zur Weltinganghaltung notwendig sind.
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Last but not least ist es hermetisch, geheim. Nur eine privilegierte Priesterschaft und der Pharao kennen die Gesetze des Kosmos.).
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