Rüsselmensch schrieb:Hmm.. glaubst du dass die Grenze des Heilen, bei dem Heiler oder bei dem Patienten liegt?
@Rüsselmensch Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten unterliegende Welt setzt uns Grenzen bei Erkrankungen, unverrückbare objektive und subjektive Grenzen, so kann ein Mensch nicht ewig leben und wenn sein Bein vom Hai gefressen wurde, wächst es nicht nach.
Es lohnt sich allerdings in jedem Einzelfall zu ermitteln, wo genau die Grenzen verlaufen.
;)Gerade bei chronischen Erkrankungen entsteht nach einem erfolglosen Ärzte-Marathon die subjektiv unverrückbare Gewissheit "Es geht nicht, nichts hilft". In der hypnotherapeutischen Kommunikation wird dann von einer Problemtrance des Klienten gesprochen, welche die Ressourcen der betroffenen Person ausklammert.
Um den Klienten aus seiner Probemtrance herauszuführen, kann man ihm z. B. erklären, dass es eigentlich und objektiv heißen müsste: "So, wie es bisher probiert wurde, geht es nicht!" Diese Formulierung beinhaltet prinzipiell Optionen und lässt Raum für die Hoffnung auf Veränderung.
Dies ist ein Beispiel für eine subjektive Grenze beim Patienten und wie sie überwunden werden kann indem der Therapeut den Klienten darin unterstützt, den Zugang zu seinen Ressourcen und seiner Handlungskompetenz wiederzuerlangen.
In oder mit Hypnose ist vieles möglich. Zum einen lassen sich zahlreiche Probleme regeln und deutlich mildern, weil Hypnose das Homöostase- und Regenerstionspotenzial zugänglich macht.
In Trancezuständen können Veränderungen von immunkompetenten Zellen, Stresshormonen u. v. a. m
gemessen werden. Ziel ist in vielen Fällen eine "Stärkung der Abwehrkräfte", was bei allergischen Erkrankungen bis hin zu Krebserkrankungen vorteilhaft sein kann.
Desweitern haben viele Menschen eine hoffnungsvolle Erwartungshaltung in Bezug auf die Hypnose, was sich als Placeboeffekt positiv auswirken kann. Eine Erfolgsgarantie ist sowohl das eine als auch das andere zuvor Aufgeführte nicht, weswegen ein seriöser Hypnotherapeut niemals ein Heilversprechen geben wird. Hypnose öffnet einen - zuweilen neuen - Möglichkeitsraum ... - soviel zu Chancen und Grenzen der Methode.
Die Grenzen des Therapeuten hängen weitgehend davon ab wie er selber "drauf" ist und sich auf den Patienten - jeder Patient ist indivuell - einzustellen vermag. Es ist beispielsweise grundverkehrt als "Macher" aufzutreten. Eine hypnotherapeutische Beziehung profitiert von Vertrauen, Achtsamkeit, Empathie, Entschleunigung, Präsenz und Achtung. Der Therapeut muss selber seelisch ausbalanciert, wohlwollend und - indirekt - zuversichtlich sein, statt Überlastung als Markenzeichen zu demonstrieren, was vom Unterbewusstsein des Klienten als animierend und angenehm für eine hoffnungsvolle partnerschaftliche Zusammenarbeit registriert wird. Auf diese Weise eröffnet sich ein w e i t e r Möglichkeitsraum.
@Rüsselmensch Ich hoffe, Deine Frage mit den vorstehenden Ausführungen einigermaßen beantwortet zu haben.