Ja, der Frank D. hat wieder die Lösung und alle glauben ihm ...
Tulli-Papyrus = Fake. Schon als ich den Text das erste mal sah, war ich sicher, weil so SCHRIEB kein Ägypter. Es sah aus wie aus verschiedenen Texten zusammengeklaubt. [...] Ulrich Magin, der die Debatte damals mitverfolgte, ging der Sache dann genauer nach und konnte herausfinden, aus welchen Texten dieser "Papyrus" zusammengesetzt ist, und hat auf mysteria3000 einen Artikel dazu verfasst.
Jeder kann selbst nachlesen, was Ulrich Magin WIRKLICH geschrieben hat:
http://www.mysteria3000.de/2002/neues-vom-tulli-papyrus/Der Tulli-Papyrus scheint also echt zu sein. In meiner Arbeit konnte ich zeigen, dass er chronologisch genau in das Leben Thutmoses III. passt und dass auch die Ereignisse just zu dem Zeitpunkt eintraten, als er eine kosmische Intervention benötigte. Durch Vergleiche der Übersetzung des Tulli-Papyrus mit Übersetzungen sämtlicher mir zugänglichen Inschriften Thutmoses III. hatte sich schon gezeigt, dass Diktion und Vokabular perfekt in die Zeit der 18. Dynastie passten. Nun hat eine junge und sehr kompetente Ägyptologin den Text untersucht und – unter dem Vorbehalt, dass es natürlich immer einen unendlich cleveren und gelehrten Fälscher gegeben haben kann – für echt erklärt.
Also nicht nur Ulrich Magin hielt den Papyrus für überwiegend echt, sondern auch eine sich damit befassenden Ägyptologin. Ist schon seltsam, dass eine Ägyptologin den Papyrus für echt hält, Frank D. aber - siehe sein Zitat ganz oben - schon "beim ersten Sehen sicher war, dass so kein Ägypter schrieb".
Aber es wird ja noch interessanter:
Als ich die Ergebnisse meiner früheren Studien auf dem ‘Internetforum für alternative und klassische Archäologie’ [6] zur Diskussion stellte, schlugen sowohl Rainer Lorenz wie Frank Dörnenburg vor, es könne sich beim Tulli-Papyrus um eine religiös motivierte Fälschung aus den zwanziger Jahren handeln – und auch ich hatte längst gemerkt, dass der Satz “Dieses Wunder aber, nicht geschah es (?) seit dieser Gründung dieses Landes” sich sehr eng orientiert an einem Bibelsatz bei der Beschreibung der 10 Plagen Ägyptens: “Es war das schlimmste Unwetter, das Ägypten je erlebt hatte, seit es ein Staat geworden war.” (Exodus 9: 24) Dieser Satz des Tulli-Papyrus schien wörtlich aus der Bibel zu stammen. Da man in den 20er Jahren Thutmosis III. für den Pharao des Exodus hielt, da der Papyrus, wie die Exodus-Geschichte, Pestillenz sowie einen Regen von Vögeln (Wachteln?) enthält, könnte der Text tatsächlich geschrieben worden sein, um eine altägyptische Parallele zum Bibelbericht herzustellen. Zudem, so Frank Dörnenburg, widerspräche der Satz “nie seit der Gründung dieses Landes” dem ägyptischen Geschichtsdenken, das eher zyklisch denn linear sei.
Aha! Nachtigall ick hör Dir trapsen!
Frank D. baut hier einen bekannten Autor als Strohpuppe auf, dem er (er selbst, Frank D.) mit seiner EIGENEN Meinung BEEINFLUSST und schreibt dann hier, dass Ulrich Magin ebenso dieser Meinung (von Frank D.) sei.
Tatsächlich schreibt aber Magin etwas ganz anderes in der von Frank D. genannten Quelle aus Mysteria 3000:
Nach wie vor scheinen mir demnach die Hinweise darauf, dass der Text des Tulli-Papyrus echt ist, höher einzuschätzen als die Indizien auf eine Fälschung, auch wenn diese nicht auszuschließen ist.
Jeder kann also wortwörtlich nachlesen, dass Ulrich Magin NICHT das aussagt, was ihm Frank D. in seinem Posting hier in den Mund legt. Richtig ist dagegen, dass lediglich Frank D. und sein damaliger Mitstreiter Rainer Lorenz eine Fälschung vermuteten, Ulrich Magin daraufhin eine solche zwar nicht ganz ausschließt, aber - siehe Zitat - die Echtheit HÖHER einschätzt. NOCHMAL: Die Ägyptologin (mehr Fachfrau als Magin und Dörnenburg zusammen) geht ebenfalls nicht von einer Fälschung aus.
Vor allem ist die Begründung für die angebliche Fälschung seitens Dörnenburg und Lorenz lächerlich! Nur weil dieselbe Überlieferung in der Bibel vorkommt, soll es eine Fälschung sein? Das ist ja der größte Unsinn, den ich je gehört habe. Weltweit gibt es in den mythologischen und religiösen Überlieferungen verblüffende Übereinstimmuungen, die Bibel höchstselbst berichtet gleich von mehreren Aufenthalten hebräischer Gruppen in Ägypten und Frank D. will Übereinstimmungen in ägyptischer und biblischer Überlieferung als "Fälschung" erkannt haben?
Noch ein Wort zu den Abbildungen: Man vergleiche die drei Kreise mit den jeweils vier symmetrisch angeordneten Dreiecken mal mit dem Kreuznimbus und schon hat man den nächsten Vergleich zur Bibel: Nur das dass Kreuz fehlt. In unzähligen Fällen findet man dieses Kreuz mit den sich verbreiternden Speichen, teil umgeben von einem Ring, in alten Schriften und modernen Piktogrammen. Alles geht auf ein damaliges Ereignis in grauer Vorzeit am Himmel zurück, von dem auch der Tulli-Papyrus in unvollkommenen Bruchstücken berichtet.