Ninurta schrieb am 18.09.2020:Solange nichts geklärt ist, für was die aufgezählten Beispiele wirklich stehen, ist es legitim auch in diese Richtung zu forschen.
Zunächst einmal solltest Du wirklich anfangen, zwischen Fakten, Belegen und Belegen zu unterscheiden, und daraus auch Konsequenzen ziehen.
Wenn Du einen
Beweis hast, dann
beweist der auch etwas, nämlich eine bestimmte Annahme/Behauptung, und zeigt somit nur in eine
bestimmte Richtung. Mit anderen Worten:
Ein Beweis steht immer für etwas, das man danach wirklich weiß.Ein Beweis klärt etwas, und somit ist die Annahme, man wisse nicht, für was ein bestimmter Beweis gut wäre, Unsinn.
Was Du aber meinen könntest, sind
Belege, die natürlich auch die eine oder andere These stützen können.
Nur, auch hier gilt,
ein Beleg bezieht sich ebenfalls auf ein bestimmtes Geschehen/Phänomen/Beispiel, etc.
Man findet nicht erst einen Beleg und grübelt dann darüber nach, wozu der gut sein könnte. Sondern man hat bereits eine These, aufgrund vieler Beobachtungen und Fakten, und guckt dann nach, welche Fakten nun wohl die These belegen können.
Auch ein Beleg tritt erst dann auf den Plan,
wenn eine bestimmte Forschungsrichtung bereits eingeschlagen wurde.Ein Beleg ist allerdings nicht so sicher und fest wie ein Beweis, daher spricht man in der Forschung und echten Wissenschaft auch von Belegen, den es können ja immer wieder mal neue Fakten daher kommen, in der Mathematik und Justiz von Beweisen.
Somit sind es auch noch nicht einmal Belege, der einen in alle Richtungen forschen lassen sollten, sondern das sind die
Dinge, die am Anfang einer Kette voller Ereignisse, Thesen, Belege und eventuell dann Theorien liegen: nämlich der eigentliche Forschungsgegenstand selbst. Das Phänomen an sich.
Das beobachtete Phänomen an sich.Das beobachtete Phänomen an sich steht nämlich an der Spitze der Ereigniskette, die es in Gang setzt. Erst, wenn ein Phänomen tatsächlich beobachtet wurde, auch weiterhin oder wiederholt beobachtet werden kann, am besten gezielt unter Kontrollbedingungen (Experiment), dann kann ich anfangen, Fakten darüber zu sammeln. Durch weitere Beobachtungen. Kurzum: auf diese Art und weise sammle ich jetzt Daten.
Danach erst überlegt man sich Erklärungen (
Thesen), die natürlich zu diesem Zeitpunkt noch in etliche Richtungen gehen können.Jetzt guckt man erst nach, welche der gesammelten Fakten die eine oder andere These stützen, welche besser, welche gar nicht.
Irgendwann kommt aber der Punkt der Entscheidung, an dem man d
ie These aussondert, die so gar nicht von den gefundenen Fakten gestützt werden. Dieses sogenannte
Falsifizieren ist ein enorm wichtiger Schritt im Erkenntnisprozess.
Es macht nämlich keinen Sinn, ständig Erklärungen mit sich zu schleppen, die falsch sind oder für die es eben keine Belege gibt.
Dh, es gibt zwar Fakten, die man nennen kann,
diese Fakten stützen aber die These nicht Daher sind diese Faken keine Belege für diese These.
Nur das Aussondern der Irrtümer schafft Platz für echte Erkenntnis. Oder möchtest Du gerne, wenn Du Dich krank fühlst, der Arzt dann durch Blutabnahme fest stellt, dass Du eine bakterielle Entzündung ast, Dir zwar AB verordnet aber gleichzeitig, weil man muss ja in alle Richtungen offen sein, dann auch noch eine Blutegelkur andreht, Aderlass, eine Quecksilberkur oder Dir vorschreibt, dreimal am Tag zu beten und der Kirche einen Batzen Geld zu spenden?
Ohne Aussortieren von Irrtümern und Fehlern gibt es einfach keine echte Erkenntnis, keine Weiterentwicklung in Richtung Wissen.
Und genau an diesem Aussonderungsprozess scheitern Pseudoforscher, Schwurbler, VTler, PA, …
Die kommen dann mit unlogischen Aussagen und Gedanken, wie, selbst, wenn mein Fakt in eine andere Richtung zeigt, forsche ich dennoch lustig in der entgegengesetzten weiter. Vor Allem ja, weil ich doch lieber die entgegengesetzte Idee als richtig sehen würde.
Nur ist das kein Forschen, sondern, neben enormen Zeit-, Energie- und Ressourcenverschwendung sogar das Gegenteil. Das ist das Beibehalten von Irrtümern die Suche nach Bestätigung, das Verweigern des Offensichtlichen, das Beharren auf jeder Menge Schlussfolgerungsfehler. So bleibt man zwar lustig in seiner Fantasiewelt, aber Erkenntnis über das, was wirklich "da draußen" abgeht, gewinnt man keine.
Im Gegenteil: man ignoriert sogar die, die bereits vorhanden sind.
Dass dieses Beharren i geistigen MA so ganz nebenbei auch enorme Schäden anrichtet, seit mal dahin gestellt.