@smokingun smokingun schrieb:keans recherche ist für dieses Buch sauber gemacht .
Naja, da wär ich mir nicht so sicher. Es gibt zumindest einige Punkte, die die Art und Weise der Recherche von L. Kean in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen, und die man zumindest mal überdenken sollte, wenn man Leslie Keans Arbeit über den grünen Klee lobt und meint, es enthält die Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
Es gibt immer zwei Seiten, und ich bin der Meinung, man sollte sich die andere Seite ebenso ansehen, um sich dann ein möglichst objektives Bild machen zu können. Zu diesem Zweck poste ich hier zwei Artikel von Robert Schaeffer (die Übersetzung stammt von mir, ich hoffe, sie ist mir halbwegs geglückt). Im ersten Artikel geht es um Schaeffers kritische Sicht auf die Buchbesprechung von „UFOs - Generäle, Piloten und Regierungsvertreter brechen ihr Schweigen“ L. Keans von George Michael, und der zweite bezieht sich hauptsächlich auf Keans Buch, insbesonders auf ihre einseitige Arbeitsweise:
Zitat: „Normalerweise ist die skeptische Gemeinschaft eine verlässliche Informationsquelle was paranormale und pseudowissenschaftliche Behauptungen betrifft. Stellt euch also meine die Überraschung (und Bestürzung) vor, als ich im wöchentlichen E-Skeptic vom 28. März 2012 ein total unkritische Buchbesprechung von Leslie Keans Buch „UFOs - Generäle, Piloten und Regierungsvertreter brechen ihr Schweigen“ mit dem Titel „Bester Beweis für UFOs“ von George Michael las, welche Keans „zahlreiche vertrauenswürdige Augenzeugen von UFO-Begegnungen und zuverlässige Quellen“ lobt. Er glaubt, sie führe „beeindruckende Fälle“ an und lobt ihre „akademische Genauigkeit“. Offensichtlich hat Michael nicht dasselbe Buch wie ich gelesen, oder er fiel völlig auf die Art und Weise herein, mit der die gewiefte Kean ihren hardcore-UFO-Glauben als respekltablen Agnostizismus tarnt.
Michael ist total unkritisch bezüglich der Behauptungen und Aussagen in Kean´s Buch. Der Titel des Magazins lautet „Skeptic“, also warum kam ihm nie in den Sinn, die von Kean aufgestellten Behauptungen zu hinterfragen, anstatt jede davon einfach als grundsätzliche Wahrheit zu akzeptieren? Kam ihm nicht in den Sinn, dass man ein Buch, das von einer hardcore-UFO-Gläubigen (Kean´s Mentor war der späte Budd Hopkins) geschrieben wurde notwendigwerweise auf Richtigkeit des Bildes, das die Autorin versucht zu zeichnen verifizieren muss? Sind all diese Fälle wirklich ungeklärt? Was haben wir Skeptiker gemacht während den Jahrzehnten seit diese alten und verstaubten UFO-Behauptungen aufgestellt wurden, bloss auf unseren Händen gesessen oder unsre Köpfe gekratzt?
Der Autor ist offensichtlich absolut ahnungslos was die Geschichte der UFO Kontroverse angeht. Ansonsten würde er erkennen, dass viele von Kean´s „ungeklärten“ Fällen vor Jahren von Philip J. Klass und anderen detailliert erklärt wurden. Kean ignoriert einfach alle Erklärungen und Kommentare, die sie nicht mag. Für mich nicht gerade etwas, das „akademische Genauigkeit“ ausmacht, wie Mr. Michael anscheinend denkt. Doch er hat offenbar nie eines von Klass´ UFO-Büchern gelesen, und ich nehme an, dass er nicht einmal weiß, wer Klass war (ansonsten hätte er sich gefragt „was schrieb Klass über diesen Fall während der 70er und 80er?“). Ich habe bereits eine Kritik über Kean´s Buch geschrieben „ Ungeklärte Fälle – nur wenn man alle Erklärungen ignoriert“, die März/April 2011 im Skeptical Inquire veröffentlicht wurde. Ich habe nun eine Kopie dieser Kritik auf meine Homepage gestellt, für diejenigen, die sehen wollen, wie eine kritische Analyse von Kean´s dubiosen pro-UFO Behauptungen aussieht.
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Skeptiker James Oberg schrieb für MSNBC, dass Kean´s Buch auf „fragwürdiger Grundlage“ basierte. Er blickte kurz auf eine Liste von angeblichen „ungeklärten“ Fällen Kean´s und zog sogleich 10 davon heraus, von denen er wusste, dass sie von russischen Raumfähren verursacht wurden“. (Zitat Ende)
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http://badufos.blogspot.ca/2012/04/day-skeptics-society-wasnt-skeptical.htmlUnexplained’ Cases—Only If You Ignore All Explanations(...)
Zitat: „Über den COMETA-Report sagt sie (Kean):“alle konventionellen Erklärungen natürlicher oder menschengemachter Ursachen konnten von den Verfassern und Expertenteams ausgeschlossen werden, und diese Objekte wurden aus kurzer Entferung von Piloten und am Radar beobachtet und öffentlich fotografiert.“ Wirklich? Unter den COMETA-Fällen, die vermutlich nicht erklärt werden konnten, war Lakenheath UK, 1956 – abgesehen davon, dass dieser Fall Gegenstand von Kapitel 21 in „UFOs Explained“ (Random House) des bekannten UFO Skeptikers und späteren Mitglieds der CSI-COP Philipp Klass ist. Was sagt Kean über Klass´ Vernichtung der präsentierten „Beweise“? Nichts. Klass´ Name scheint im Buchindex nicht auf. Kean schreibt ein Kapitel über „Die Wurzeln der UFO-Vertuschung in Amerika“, aber sie erwähnt nicht einmal Klass, Menzel, CSICOP, oder sonst jemanden, der damit in Verbindung steht. Für sie liegt die Schuld alleine bei der Regierung: der United States Air Force (USAF) und besonders dem ehemals geheimen Robertson Panel der CIA von 1953.
Ein weiterer „ungeklärter“ COMETA-Fall ist der RB-47 Fall von 1957 (...) Kean erzählt uns, dass „Jimmy Carter seine eigene UFO-Sichtung 1969 hatte, bevor er Gouverneur von Georgia wurde“. Was sie ihren Lesern nicht erzählt ist, dass seit über 30 Jahren bekannt ist, dass Jimmy Carters „UFO“ sich an derselben Stelle befand wie die Venus.
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Es scheint hier ein Muster zu geben. Es ist einfach, UFO-Fälle anzupreisen, indem man es so darstellt, als gäbe es dafür keine konventionelle Erklärung, solange man alles, was von Gegenseite darüber geschrieben wurde, ignoriert. Sogar radikale Berkeley-Journalisten müssen kontroverse Behauptungen untersuchen (...). Ich kann mir nicht vorstellen, was Kean dazu bewog, ihre professionelle Ausbildung zu vergessen und ein unschuldiges Lamm zu werden, das UFO-Behauptungen akzeptiert, doch offensichtlich ist sie die UFO-Reporterin auf die man gewartet hat, die Auserwählte, die die Ufologie aus der Wüste der Isolation und Hoffnungslosigkeit ins mediale Rampenlicht führen wird. (...)
Kean lud einige Beitragende ein, Kapitel zu verfassen, in denen sie UFO-Fälle beschreiben, in die sie persönlich involviert waren. Sie beginnt mit dem Kapitel über die berühmte Belgien UFO-Welle von 1989, verfasst vom pensionierten Major General Wilfried de Brower von der belgischen Luftwaffe. Der Fall beginnt mit zwei Polizisten, die über ein helles Licht am Himmel berichteten, und bald darauf gingen Berichte über UFOs in der gesamten Region ein. Viele der UFOs wurden als dreieckig beschrieben, und es wurde weithin angenommen, dass die US eine Art geheimes Flugzeug testeten – über Belgien! Jets wurden zur Verfolgung hochgeschickt, doch keine Radar- oder visuellen Kontakte konnten hergestellt werden. Fakt ist, dass, sobald der Belgien UFO-Hype vorüber war – trotz weitgestreuten Sichtungen-, der einzige gelieferte „Beweis“ ein verwackeltes Farbfoto war, das unglücklicherweise nichts im Hintergrund zeigte, das zur Analyse verwendet werden konnte (der Mann, der das Foto gemacht hatte, wurde als Patrick Marechal identifiziert, der im Juli 2011 zugab, dass es sich dabei um eine Fälschung handelte. Er sagte, dass er „es fertigbrachte, die ganze Welt mit einem albernen Modell aus Styropor zu täuschen“)
Kean reagiert sensibel auf die Kritik, dass es doch viel mehr Fotografische Beweise hätte geben müssen. Sie nimmt lahm an, dass „vor zwanzig Jahren Handys und relativ günstige Digital- und Videokameras noch nicht gebräuchlich waren“ (das ist wahr, doch wir hatten eine Menge Filmkameras), und dass der Mangel an Fotos „wahrscheinlich auf einen Effekt von Infrarotlicht zurückzuführen ist, welches das UFO umgibt, der ein Objekt auf einem Foto gänzlich verschwinden lassen kann“, doch falls das stimmt, müsste es auch möglich sein, dass Einbrecher auf Beobachtungskameras verschwinden können, wenn sie Infrarotlicht bei sich tragen. Sie ignoriert eine skeptische Analyse, die zeigt, dass das UFO, welches die Polizisten beschrieben, sich in derselben Posiation wie die Venus befand, dass einige der frühen Belgien-Sichtungen von einer Lichtshow einer Disco herrührten, und dass das einzelne Farbfoto leicht mit Kartons und Spotlichtern dupliziert werden konnte. (...)
Ein anderer Beitragender ist der pensionierte iranische General Parfiz Jafari, der seinen eigenen „UFO-Kurvenkampf“ beschreibt, als er 1976 (als Iran US-Verbündeter war) ein vermeintliches UFO am Himmel über Teheran verfolgte. Er erzählt davon, wie er in einer amerikanischen F-4 ein unbekanntes Objekt verfolgte, das „ähnlich aussah wie ein Stern, doch größer und heller“. Das war ziemlich sicher Jupiter. Das Objekt verursachte angeblich Fehlfunktionen in der Elektronik des Flugzeugs. Dieser Fall, laut COMETA ebenfalls „ungeklärt“ , ist Gegenstand des 11. Kapitels von Klass´ Buch „UFOS The Public Dceived“ (Prometheus Books). Klass, eine Autorität was Avionik betrifft, beschrieb bekannte Aspekte, die wahrscheinlich die Probleme verursachten, die Jafari beschrieb.(...)
Ein weiterer ihrer grossen Fälle ereignete sich in Rendlesham Forest, UK, 1980, nahe einer USAF Basis. Der Fall wird manchmal auch das „Britische Roswell“ genannt, obwohl es sich bei diesem Vorfall um eine Landung und nicht um einen Absturz handelte. Der britische Skeptiker Ian Ridpath hat eine Website, auf der eine große Anzahl an Problemen mit diesem Falls behandelt, was Kean fröhlich ignoriert. Ihr Beitragender Sgt. James Penniston zeigt sein Notitzbuch mit Zeichnungen, die er angeblich während dem Vorfall anfertigte, während Col. Charles I. Halt annimmt, Mitarbeiter des Air Force Office of Special Investigations heimlich zur Basis kamen und Zeugen befragten, heimlich Natriumamythal zur Gehirnwäsche benutzten und um ihre Erinnnerungen zu löschen. Kean sagt uns nicht, dass Penniston´s Notitzbuch 23 Jahre lang niemals öffentlich zu sehen war, was auf seine zweifelhafte Authentizität hinweist. Penniston hatte auch an anderer Stelle erklärt, dass er glaubt, die Wesen, die in Rendlesham Forest landeten seien unsere vorfahren, die zurückkehrten um sich genetisches Material zu beschaffen, um ihre dahinsiechende Rasse am Leben zu erhalten: „Sie sind Zeitreisende. Sie sind wir.“ Er behauptete ebenfalls, digital-codierte telepathische Botschaften von ihnen erhalten zu haben, die er in seinem magischen Notitzbuch aufzeichnete. Was Halt angeht, litt seine Glaubwürdigkeit was diesen Fall betrifft sehr, insbesonders deshalb, weil seine kürzlich abgegebene eidesstattliche Erklärung rundweg seinen ursprünglichen Aussagen widerspricht.
Kean ist enorm beeindruckt von Pilotensichtungen, die sie als „ein einzigartiges Fenster zum Unbekannten“ beschreibt. Sie schreibt, dass Piloten „die erfahrensten und besterprobten Beobachter der Welt von allem was fliegt repräsentieren...diese besonderen Umstände können jedes Flugzeug in ein spezialisiertes Labor zum Studium seltener anormaler Phänomene verwandeln“. Wie auch immer, Dr. J. Allen Hynek, der spätere USAF Berater des Project Blue Book, welchen Kean wiederholt als eine respektierte UFO-Autorität bezeichnet, kam zu einer anderen Schlussfolgerung. Auf Seite 271 seines Buches „The Hynek UFO Report“ schrieb er, „Erstaunlicherweise scheinen Berufs- und Militärpiloten relativ schlechte Zeugen zu sein.“ Kean zitiert zwar andere Stellen aus diesem Buch, doch erwähnt in keinster Weise Hynek´s geringschätzige Meinung über Pilotensichtungen. Das ist vielleicht das deutlichtste Beispiel von Keans Gewohnheit, alles in der UFO-Literatur komplett zu ignorieren, was ihrem Glauben zuwiderläuft.“ (Zitat Ende)
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http://www.debunker.com/texts/kean.htm