@Krawall-Bruder Krawall-Bruder schrieb:Das habe ich erst gestern in einer Dokumentation zu diesem Thema mitbekommen.
Ist aber dennoch Mumpitz. Bisher können wir nur die Zahl der Planeten pro Galaxie á 10^11 Sternen grob abschätzen, die Wahrscheinlichkeit, daß einer davon sich in der Habitablen Zone seines Sterns befindet, sowie die Wahrscheinlichkeit, daß es sich dabei um einen terrestrischen Planeten handelt. Mehr Aussage geht bisher noch nicht, und selbst das hat noch ne Fehlerquote von mehreren Größenordnungen. Welche weiteren Bedingungen erfüllt sein müssen, wissen wir nur teilweise, und wie oft die uns schon bekannten Bedingungen (und erst recht die noch unbekannten) anzutreffen sind, wissen wir gleich gar nicht.
Wir hatten es hier schon mal vor nem halben Jahr, nen Link zu ner automatischen Berechnung, bei der jeder selbst Werte für die Terme der Drake-Rechnung eingeben kann. Berücksichtigt sind 400 Milliarden Sterne der Milchstraße. Hier ist der Link
http://www.seti-germany.de/drake/gleichung.htm (Archiv-Version vom 12.06.2007)und hier der Beitrag auf S.323
Beitrag von qube (Seite 323)Denk Dir mal selber Werte aus, einmal die optimistischsten, die Du für möglich hältst, und einmal die pessimistischsten, die Du für die Untergrenze des Wahrscheinlichen hältst. Und dann rechnest Du mal mit den einen Werten, mal mit den anderen.
Und dabei sind noch nicht mal sämtliche Aspekte berücksichtigt. Im Bulge, dem Zentrum einer Galaxie, befindet sich ein Großteil aller Sterne, aber so dicht, daß die Wahrscheinlichkeit, daß Planeten durch Gammablitze benachbarter sterbender Sterne sterilisiert werden, innerhalb von sagenwirmal 100 Millionen Jahren extrem hoch liegt. Auch führt die große Nähe der Sterne dort dazu, daß Planeten regelmäßig durch nahe vorbeiziehende Sterne in ihrer Bahn gestört werden und somit mal in die Habitable Zone geworfen, aber ebenso aus ihr herauskatapultiert werden. In den äußeren Regionen der Galaxie hingegen ist die Metallizität der Sterne im Schnitt extrem gering, was weitgehend Planeten verhindert. Nur im mittleren Bereich ist es sinnvoll, mit 50% Sternen mit Planeten zu rechnen, die dauerhaft in der Habitablen Zone bleiben können bzw. nicht alle zig Millionen Jahre sterilisiert werden. Dann müssen wir noch die großen Sterne abziehen, deren Lebensdauer zu kurz ist, als daß Leben entstehen könnte. Ferner gibt es sogenannte "staubige" Sternensysteme, also solche, in denen es um Größenordnungen mehr Asteroiden udgl gibt als bei uns, was Leben auf einem Planeten schneller zurückwerfen kann, als es sich von einem Schlag wieder erholen könnte. Ferner wissen wir, daß unser Mond groß genug ist, um die Erdachse zu stabilisieren, was für höheres Leben nötig ist. Und wir brauchen Riesenplaneten im mittleren / äußeren Bereich des Planetensystems zur Abwendung der meisten Impaktoren. Das sind alles Bedingungen, die in dem Rechner nicht aufgeführt sind, die aber als Terme das Ergebnis nochmals drücken.
Da nützen selbst 400 Milliarden erdähnliche Planeten in habitablen Zonen nicht viel; die Zahl technologischer Zivilisationen könnte verschwindend gering ausfallen, vielleicht nur uns beinhalten.