@google87SEIT rund 2 000 Jahren geht von der Geburt Jesu eine starke Faszination aus. Gemäß dem Arzt Lukas, der im ersten Jahrhundert lebte, kündigte ein Engel einer Jungfrau namens Maria an: „Siehe, du wirst in deinem Schoß empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.“ Was sagte der Engelbote über Jesus? „Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden; . . . er wird für immer als König . . . regieren, und sein Königreich wird kein Ende haben“ (Lukas 1:31-33).
Zweifellos benötigt die Menschheit solch einen Herrscher — jemand, der sich gerecht und liebevoll um die Erde und die Menschen kümmert. Tatsächlich kündigte die Bibel schon lange vor Jesu Geburt an: „Ein Kind ist uns geboren worden, ein Sohn ist uns gegeben worden; und die fürstliche Herrschaft wird auf seiner Schulter sein. Und sein Name wird genannt werden: . . . Ewigvater, Fürst des Friedens. Für die Fülle der fürstlichen Herrschaft und den Frieden wird es kein Ende geben“ (Jesaja 9:6, 7).
Eine gerechte Regierung und Frieden — ist das nicht eine herrliche Aussicht? Doch wie vorhergesagt, soll die erwähnte Herrschaft auf den Schultern eines Fürsten — des „Fürsten des Friedens“ — ruhen. Diese Herrschaft vertraut der König der gesamten Schöpfung, der allmächtige Gott, seinem Sohn an. Deshalb bezeichnete Jesus die Regierung, deren Herrscher er sein würde, wiederholt als „das Königreich Gottes“ (Lukas 9:27, 60, 62).
Zu Beginn seines Wirkens erklärte Jesus: „Ich [muss] die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündigen, denn dazu bin ich ausgesandt worden“ (Lukas 4:43). Jesus lehrte seine Jünger sogar, um das Kommen des Königreiches Gottes zu beten (Matthäus 6:9, 10). Gemäß der Zeitschrift Christianity and Crisis war „das Königreich . . . das beherrschende Thema seines Lehrens. Kein anderes Thema lag ihm so sehr am Herzen oder bildete einen solch zentralen Bestandteil seiner Botschaft. In den Evangelien wird es über 100 Mal erwähnt.“
Wie soll man sich Jesus heute vorstellen? Um die Weihnachtszeit wird er üblicherweise als Baby in einer Krippe dargestellt. Natürlich war er vorübergehend ein hilfloses Baby (Lukas 2:15-20). Aber ist das das Bild, wie er in Erinnerung bleiben sollte — als kleines Kind? Warum wurde Jesus überhaupt als Mensch geboren? Wer war er wirklich?
„War Jesus der Sohn Gottes, der verheißene Messias der hebräischen Bibel?“, fragte das Encarta-Jahrbuch für 1996. „Oder war er einfach ein Mensch, ein besonderer vielleicht, aber dennoch nur ein Mensch?“ Das sind ernst zu nehmende Fragen. Warum? Weil unser Glück und sogar unser Leben davon abhängen, wie wir Jesus sehen und wie wir uns ihm gegenüber verhalten. „Wer Glauben an den Sohn ausübt, hat ewiges Leben“, heißt es in der Bibel, doch „wer dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen“ (Johannes 3:36).
Kein gewöhnlicher Mensch
Nach dem Bericht über den Besuch des 12-jährigen Jesus im Jerusalemer Tempel und seine Heimreise mit Maria und ihrem Mann Joseph lesen wir über ihn: „Und er blieb ihnen untertan“ (Lukas 2:51, 52). Doch als Jesus erwachsen war, wurde deutlich, dass er kein gewöhnlicher Mensch war.
Als Jesus einmal das sturmgepeitschte Meer beruhigte, riefen seine Freunde ängstlich aus: „Wer ist denn dieser?“ (Markus 4:41). Letztendlich brachte man Jesus aufgrund von Falschanklagen vor den römischen Statthalter Pontius Pilatus. Dieser war von Jesu Unschuld überzeugt und bewunderte die Würde, mit der Jesus die grausame und ungerechte Behandlung ertrug. Daher präsentierte Pilatus ihn der Menschenmenge und rief aus: „Seht! Der Mensch!“ Aber was erwiderten die Juden? „Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht“ (Johannes 19:4-7).
Als Pilatus hörte, Jesus sei möglicherweise „Gottes Sohn“, bekam er es mit der Angst zu tun. Zuvor hatte seine Frau ihm nämlich von ihrem Traum über Jesus berichten lassen und von Jesus als von „diesem gerechten Menschen“ gesprochen (Matthäus 27:19). Pilatus muss sich also gefragt haben, wer Jesus wirklich war. Obwohl Pilatus wusste, dass Jesus aus Galiläa stammte, fragte er ihn: „Woher bist du?“ Jesus gab ihm keine Antwort, und so war das Gespräch bald beendet (Johannes 19:9, 10).
Jesus war eindeutig ein Mensch, doch im Gegensatz zu anderen Menschen hatte er zuvor als Geistperson im Himmel gelebt, wo er als „das WORT“ bekannt war. Sein Leben übertrug Gott dann durch ein Wunder in den Schoß Marias. „So wurde das WORT Fleisch und weilte unter uns“, bestätigte der Apostel Johannes (Johannes 1:1, 2, 14, 18; Offenbarung 3:14).
Warum er göttlichen Ursprungs sein musste
Der erste Mensch, Adam, sündigte, bevor er Kinder zeugte. Ein rebellischer Engel, später Teufel und Satan genannt, hatte ihn dazu gebracht, Gott ungehorsam zu werden. Die Folge war, dass Adam sein Sohnesverhältnis zu Gott einbüßte, so wie Gott es ihm für den Fall des Ungehorsams angekündigt hatte. Adam musste die Konsequenzen tragen: Er wurde unvollkommen, alterte und starb schließlich (1. Mose 2:15-17; 3:17-19; Offenbarung 12:9).
Zu den Auswirkungen, die Adams Ungehorsam für alle seine Nachkommen und damit auch für jeden von uns hat, heißt es in der Bibel, dass „durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12). Traurigerweise haben wir alle von unserem Vorfahr Adam die Sündhaftigkeit geerbt, einschließlich der grässlichen Folgen Alter und Tod (Hiob 14:4; Römer 3:23).
Von derartigen Auswirkungen könnte man nur mithilfe eines vollkommenen Vaters freikommen, eines Vaters, der nicht mit dem Erbe der Sünde und ihren Folgen belastet wäre. Wo würde dieser neue Vater — vergleichbar mit dem vollkommenen Adam — herkommen?
Ein vollkommener Vater
Wie bereits erwähnt, wurde der verheißene „Fürst des Friedens“ auch als „Ewigvater“ bezeichnet. Seine Geburt als Mensch war wie folgt vorhergesagt worden: „Die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären“ (Jesaja 7:14, Einheitsübersetzung; Matthäus 1:20-23). Jesus hatte ebenso wenig einen menschlichen Vater wie Adam, der erste Mensch. Wie der biblische Geschichtsschreiber Lukas schrieb, der die Geschlechtslinie Jesu bis an den Anfang der Menschheit zurückverfolgte, kam Adam als ein „Sohn Gottes“ ins Dasein (Lukas 3:38). Doch Adam büßte das Sohnesverhältnis zu Gott ein — für sich selbst und für alle seine Nachkommen. Deshalb brauchen wir alle sozusagen einen neuen Vater, der so vollkommen ist wie Adam bei seiner Erschaffung.
Gott sandte seinen Sohn vom Himmel herab; er sollte dieser neue Adam werden und den ersten Adam ersetzen. Die Bibel sagt: „ ,Der erste Mensch, Adam, wurde eine lebende Seele.‘ Der letzte Adam wurde ein lebengebender Geist. Der erste Mensch ist aus der Erde und von Staub gemacht; der zweite Mensch ist aus dem Himmel“ (1. Korinther 15:45, 47). Jesus, „der letzte Adam“, ist in dem Sinn wie „der erste Mensch, Adam“, dass er ein vollkommener Mensch war, dessen vollkommene Nachkommen ewig in Vollkommenheit auf der Erde hätten leben können (Psalm 37:29; Offenbarung 21:3, 4).
Jesus, der keine Kinder hatte, blieb Gott trotz aller Angriffe Satans treu bis in den Tod. Das vollkommene menschliche Leben in Treue, das Jesus opferte, wird in der Bibel als „Lösegeld“ bezeichnet. „Durch ihn haben wir die Befreiung [von Sünde und Tod als Folge von Adams Ungehorsam] durch Lösegeld mittels des Blutes [Jesu]“, erklärt die Bibel. Ferner lesen wir: „So, wie durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen [Adam] viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des e i n e n [Jesus] viele zu Gerechten gemacht werden“ (Epheser 1:7; Römer 5:18, 19; Matthäus 20:28).
Wenn wir Glauben an Jesus ausüben, wird er unser „Ewigvater“ und unser „Retter“ werden. Als Regent im Königreich seines Vaters wird er seine fürstliche Herrschaft auf eine Weise ausüben, die keine Wünsche offen lässt. Wie wird das Leben unter seiner Herrschaft aussehen? Und wann können wir mit den herrlichen Segnungen rechnen? (Lukas 2:8-11).