Link: www.wissenschaft.de (extern) (Archiv-Version vom 15.11.2005)@ highabove
hab deinen Treath gelesen und gehe im Großen und Ganzem damit konform.
Da ich mich selbst etwas für Astronomie interessiere weiß ich, dass unser Universum an sich und somit natürlich auch unsere Milchstrasse tatsächlich noch relativ jung ist. Das mit der Elementverteilung ist mir so zumindest jedoch noch nicht untergekommen und liegt etwas schwer im Magen um ehrlich zu sein.
Ich bin durchaus nicht jemand der voreilig Schlüsse ziehen will und daher distanziere ich mich schon jetzt von jedweden UFO-Fanatikern die engstirnig durch die welt laufen und ihre vorgefassten Meinungen mit sich herum schleppen.(Es gibt aber ein paar Gruppen und Leute die das Ganze anscheinend mit der nötigen Sorgfalt und entsprechend wissenschaftlichen Methoden angehen auch wenn jeder gleich in die selbige Schublade gesteckt wird)
Was dein Argument betrifft kann ich sagen, dass ich wohl zum einen die Zahl der möglichen Bewohner unserer Galaxie insgesamt deutlich herunterschrauben muss weil es in diesem Sinne und in ermangelung anderer, neuerer Kenntnisse einfach das logischste zu diesem Zeitpunkt ist.
Wie du aber sicher bereits gemerkt hast lass ich mich nicht völlig davon abbringen und das aus gutem Grund. Zum einen habe ich gerade diesen Artikel gefunden der dein argument der einzigen, gerade entstandenen Zivilisation in unserer Galaxie etwas mildert. Mildert, weil die zuständigen Wissenschaftler die Zone für das Entstehen von Leben in einem Bereich ansetzen der 7-9kpc also im mittel 8kpc= rund 26000ly vom zentrum unserer galaxie entfernt ist. Wenn diese Entfernung, von der Entfernung unserer Sonne zum Kern (rund 33000ly) abzieht kommt man auf eine Entfernung unserer Sonne zu diesem "Lebensgürtel" von etwa 7000ly. Zugegeben das ist immer noch ganz schön weit enfernt, was mich auch dazu veranlasst hat meine Zahl der unmittelbaren Nachbarn etwas herunter zu setzen. Als nächstes möchte ich anhand dieses Artikels in der Science(den genauen Artikel habe ich nicht gelesen sondern nur diesen Kurzauszug wo ich den Link dazu angegeben habe) auch deutlich machen dass man bloss weil man ein Modell von etwas, wie der Verteilung der schwereren Elemente hat, das noch lange nicht heissen muss dass es auch stimmt. Ich denke das trifft sowohl auf meine Überlegungen wie auch auf deine zu und ganz sicher auch auf die ehrenwerten Forscher welche auf diesem Gebiet tätig sind. Das bedeutet dass es sowohl sein kann dass sich in der Zukunft herausstellt dass es sich doch etwas günstiger mit den Bedingungen für Leben im All verhält als wir bisher annehmen oder aber dass sich herausstellt dass dem überhaupt nicht so ist. Was ich damit sagen will ist einfach dass ich denke dass du bestimmt auch dein Wissen über ein Buch oder eine Vorlesung zu diesem Thema erlangt hast und dies offensichtlich nicht mehr ganz up to date ist wenn man sich diesen Bericht anschaut. Das ist ja auch völlig normal denn wenn wir bestimmte Dinge die wir einmal berechnet haben (ganz grundlegende Gesetzte natürlich ausgenommen) als für in alle Zeit gültig annehmen würden, würden wir uns kaum weiterentwickeln.
Es ist schon ganz schön schwer solche Theorien und Modelle aufzustellen da man immer(meiner ansicht nach, kann sein das das nicht ganz korrekt ist) vom Urkall ausgeht und dann die zeitliche Entwicklung der Materie und Energie von diesem Punkt aus betrachtet. Eine kleine Inflation, isolierte Bereiche oder andere Umstände können wie du sicherlich weißt zu völlig anderen ergebnissen führen(bzw. geführt haben) und ein paar Millionen Jahre mögen ja nicht viel sein aber ein paar tausend Jahre Differenz zwischen zwei Kulturen kann dagegen sehr wohl etwas ausmachen und in sofern ist der Bericht recht ermutigend da hier davon die rede ist dass in dieser Zone schon komplexes Leben entstanden sein könnte.
Ich habe aber auch noch ein Argument GEGEN den Besuch ausserirdischer Zivilisationen. In einem seiner Bücher hat Stanislaw Lem eine Idee angerissen die gar nicht mal so unüberlegt klingt:
Wenn man davon ausgehen würde dass vielleicht eine handvoll Zivilisationen in der "Nähe" existierten und die Möglichkeit hätten auch in relativ kurzer Zeit(meinetwegen ein paar jahrzehnte)zu uns reisen könnten, könnte es dennoch sein, dass keiner uns besucht weil das zeitliche Fenster, das vielleicht einen Kontakt auf gleichem Niveau ermöglichen würde einfach zu klein ist. Eine Zivilisation in unserer Nachbarschaft könnte:
a) noch zu unterentwickelt sein, womöglich sogar noch in Höhlen hausen oder
b) schon meherere zehntausend Jahre weiterentwickelter sein als wir es heute sind
( c) oder sich schon längst selbst vernichtet haben)
Im ersten Fall wäre eine Kontaktaufnahme z.B. durch Signale gar nicht möglich, wir würden also nicht mal wissen dass es dort Leben gibt.
I
m zweiten Fall würde es sich unter Umständen so verhalten als wären wir Kleinkinder die noch nicht einen einzigen kausalen Gedankengang tätigen können , die anderen Wesen jedoch schon unsere Urgroßeltern die darum wüssten und keine Möglichkeit hätten auf einem gleichen Niveau mit uns zu kommunizieren. Eine Spezies zu finden die noch nicht ZU weit entwickelt ist bzw. nicht mehr ZU unterentwickelt (denn hier wäre eine entsprechende Kommunikation auch nicht möglich.. bestenfalls hielten sie uns für Götter und würden im schlimmsten Fall wahrscheinlich ihre eigene Großmutter zu diesem Anlass opfern um uns milde zu stimmen) wäre also wahrscheinlich ziemlich schwierig da zwar eine allgemeine Entwicklung des Lebens zu relativ gleicher Zeit an verschiedenen Orten stattfinden könnte, andererseits ein Vorsprung von einigen 1000 Jahren schon gravierende Unterschiede in der(geistigen sowie technischen) Evolution der verschiedenen Zivilisationen zur Folge hätte.
Das ist auch einer der Gründe warum ich selber nicht bei jedem Bericht oder Foto über UFO´s gleich anspringe und aufs Feld hinauslaufe um sie willkommen zu heissen.
Hier der Artikel und der Link:
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/233956.html (Archiv-Version vom 15.11.2005)Wohnliche Milchstraße
Modell der Evolution der Milchstraße berechnet Voraussetzungen für komplexes Leben
Bis zu zehn Prozent der Sterne in der Milchstraße bieten möglicherweise Bedingungen für Leben. Dieses bewohnbare Gebiet erstreckt sich ringförmig um das Zentrum unserer Galaxie. Das ist das Ergebnis einer Modellrechnung, die australische Astrophysiker angestellt haben. Ihre Berechnungen präsentieren die Forscher in der Fachzeitschrift Science (Bd. 303, S. 59).
Die Wissenschaftler um Charles Lineweaver von der Universität von New South Wales in Sydney erstellten ein Modell der Evolution der Milchstraße, um die Verteilung grundlegender Voraussetzungen für komplexes Leben über Raum und Zeit ausfindig zu machen. Dazu berücksichtigen die Forscher vier entscheidende Erfordernisse: Das Vorhandensein eines Muttersterns, genügend so genannte schwere Elemente für das Entstehen erdähnlicher Planeten, ausreichend Zeit für eine biologische Evolution und eine Umgebung, die weit von katastrophalen Supernova-Explosionen entfernt ist, die jegliches Leben zerstören würden.
Die Galaktische bewohnbare Zone (GHZ) identifizierten die Astrophysiker mithilfe dieses Modells als eine ringförmige Region in einer Entfernung von sieben bis neun Kiloparsecs um das Zentrum der Milchstraße herum (ein Parsec entspricht etwa 3,263 Lichtjahren). Der Bereich weitet sich mit der Zeit aus und besteht aus Sternen, die vor vier bis acht Milliarden Jahren entstanden sind und somit genug Zeit für die Entwicklung komplexen Lebens hatten.