Dennis75 schrieb:Und wie eignet man sich Wissen an, wenn die Intelligenz nicht ausreicht um dieses Wissen abzuspeichern, zu verarbeiten und anzuwenden?
Wobei reicht denn unsere Intelligenz nicht aus? Wir reden hier über die Intelligenz, die nötig ist, interstellare Reisen hinzubekommen (sofern die Physik es erlaubt). Dann werd doch mal konkret.
Dennis75 schrieb:Falls es so wäre, dass der durchschnittliche europäische Doktor oder Professor einen höheren IQ hätte als der durchschnittliche äthiopische Bauer wäre das also ein reiner Zufall, und hätte NICHTS damit zu tun dass man eine bestimmte Intelligenz bräuchte um dieses Wissen zu erwerben und erfolgreich anzuwenden.
Der IQ ist gar nicht mal wirklich ein Gradmesser der Intelligenz, sondern - Übung macht den Meister - den Grad der
Anwendbarkeit der eigenen Intelligenz. Deswegen kann jeder Mensch, der AUfgaben, wie sie im IQ vorkommen, regelmäßig löst, seine IQ-Testergebnisse steigern. Und deswegen haben Menschen aus gehobeneren Schichten einen um ca. 10 Punkte höheren IQ im Durchschnitt als Menschen der unteren Schichten, und deshalb würde ein äthiopischer Bauer gegen einen deutschen Professor im IQ-Test abkacken, aber der deutsche Bauer gegenüber einem äthiopischen Akademiker ebenso. Im Schnitt aber würden Äthiopier im deutschen IQ-Test ebenfalls nicht auf 100% im Mittel kommen, selbst wenn die Bevölkerungsanteile so wären wie bei uns. Aber das heißt eben nicht, daß die Äthiopier im Mittel weniger intelligent wären als die Deutschen. Sondern eben nur, daß die Bildung, die Entfaltungsmöglichkeiten etc. uns in Deutschland mehr aus unserer Intelligenz zu machen erlauben, als das in Äthiopien der Fall ist.
Dennis75 schrieb:Ich hatte dich so verstanden dass die menschliche Intelligenz in den letzten Jahrtausenden praktisch gleich geblieben wäre
Exakt. Seit wahrscheinlich zwei Jahr
hunderttausenden.
Dennis75 schrieb:was natürlich völliger Blödsinn ist, denn sie ist weder von Generation zu Generation gleich noch von Land zu Land. Wenn du stattdessen Potenzial zur Intelligenz gemeint hast, das kommt schon eher hin.
Fast. Intelligenz
ist das Potential für kreatives Betätigen. Vergleich mal Mensch und Schimpanse als Spezies. Deren unterschiedliche Intelligenz ist deren Potential für kreative Lösungen. Wenn eine Schimpansengruppe ausgegrabene Wurzeln bisher nicht abgewaschen hat, es nun aber erlernt, tut und über die Generationen weitergibt, dann ist die Spezies Pan troglodytes nicht einen My intelligenter geworden. Jene Schimpansen haben nicht die Fähigkeit zum Wurzelnwaschen erworben, sondern die Fertigkeit erlernt, sich angeeignet. Hätten sie nicht die Fähigkeit dazu schon längst gehabt, hätten sie es auch nicht lernen können. So, wie Schimpansen zwar via Zeichen- bzw. Symbolsprache "Sprechen" lernen können, allerdings praktischnur mittels Zweiwortsätzen. Sogenannte Dreiwortsätze - und damit also die Möglichkeit,
über Dinge zu sprechen, statt nur Dinge mitzuteilen - überschreiten hingegen die Pan-Intelligenz.
Intelligenz ist nicht die Summe dessen, was Du bereits kennst und kannst, im Gegensatz zu dem, was Du kennen und können könntest, Dir jedoch noch nicht angeeignet hast. Intelligenz ist das, was einen dazu befähigt, sich etwas aneignen zu können. (Und was eben nicht; das ist dann die Grenze der Intelligenz.)
Daß Intelligenz das Maß der Fähigkeit, nicht das Maß der Aneignung (von Kenntnissen, Fertigkeiten etc.) ist, erkennt man auch gut, wenn ein Lehrer den Eltern eines Kindes sagt (oder die Eltern über ihr Kind): "Es ist intelligent, aber es macht nichts daraus (und ist einfach nur faul)". Oder aus ärmeren Ländern "Es ist so intelligent, leider haben wir kein Geld, es auf eine gute Schule / auf die Uni zu schicken". NachDeiner Logik müßte man sagen: "Mein Kind hat das Zeug, irgendwann einmal intelligent zu sein". Da frage ich mich, wie nennt man eigentlich die Eigenschaft des Kindes, die sich da äußert, daß Eltern es erkennen, daß Ihr Kind mal in Zukunft... Mir fällt da echt nur "Intelligenz" für ein.
Dennis75 schrieb:Selbstverständlich sind unsere intellektuellen Möglichkeiten der Mangel, so lange wir sie nicht voll ausschöpfen.
Davon war aber nicht die Rede. Sondern von der Fähigkeit. Z.B. zu interstellarem Reisen. Und diese Fähigkeit wurde uns ja abgesprochen wegen mangelnder Intelligenz. Nicht wegen Faulheit odgl., womit wir uns selber daran hindern, etwas hinzubekommen, was wir durchaus auch hinbekommen könnten.
Lenk also nicht ab.
Dennis75 schrieb:Und das tun wir Menschen nun mal weder heute noch früher in dem Umfang, dass wir fähig wären eine interstellare Zivilisation zu entwickeln.
Nee, das würde allenfalls das Tempo des Erreichens bestimmen.
Dennis75 schrieb:Um es NOCH deutlicher zu sagen: Intelligenz ist das ERGEBNIS von intellektueller Stimulanz. Keine Stimulanz, keine Intelligenz. Hohe Stimulanz, hohe Intelligenz. Die Fähigkeit einer interstellaren Zivilisation ist zwangsläufig nur möglich, wenn viele Generationen von Wesen extrem hoch intellektuell stimuliert werden.
Wie sagtest Du so schön? Blödsinn. Das ist der Stand von erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten. Und Dein "Grad der Stimulation" sagt nur was über die Anzahl der benötigten "vielen Generationen" aus.
Dennis75 schrieb:Dass und warum jeder Mensch (ohne sich dessen voll bewusst zu sein) von sich selbst auf andere schließt, lernt man im Psychologiestudium spätestens im dritten Semester. Ist mir aber ehrlich gesagt egal ob du es glaubst.
Ich hoffe mal für Deine Intelligenz, daß Du es (mit diesen Worten) nur nicht verstehen
willst, wie Du Dich mit Deiner vorigen Äußerung selbst vorgeführt hattest.