Klaro
@RogerHouston - Frei aus der Hand
Februar 1990 war das. Klassenfahrt. 6Klasse. Kein Alkohol etc. - Garnix. In Schönau am Königssee. Bayern.
Irgendwann nachts wurden wir im Gruppenzimmer durch das Pfeifen der Heizung, oder sowas ähnliches geweckt.
Wir fragten uns was dieses ungewöhnlich laute Fiepen wohl sei und lukten schlaftrunken aus
dem Fenster.
Dann sahen wir dieses "Spiel" der Sterne, dachten uns nichts weiter dabei (Ablage "entferntes Feuerwerk" und pennten weiter.
Am nächsten Morgen, 5.Februar 1990 redeten wir mit den Klassenkameraden aus den Nachbarzimmern darüber.
Auch sie waren wach und hatten es bemerkt.
Ich erinnere mich daran, dass wir beschlossen uns diesem "Phänomen" in der nächsten Nacht einmal anzunehmen.
Ein Mitschüler übernahm die "Wache" und weckte uns sobald er etwas bemerken sollte. Was dann auch prompt geschah.
Wieder diese Heizungsgeräusche und dieses lästige Piepen dazu.
In etwa 5km Entfernung, über den gegenüberliegenden Bergen (Watzmann,
Jenner) leuchtete wieder dieser recht helle Stern.
Kleiner als der Mond, heller als der Polarstern. Um ihn herum und aus ihm heraus "tanzten" diese weniger hellen und wesentlichen kleineren Lichter (heute würde ich sie Orbs nennen)
Sie verschmolzen mit dem Grösseren und einige verschwanden zunächst senkrecht über dem Objekt, andere schossen nach einer Weile
etwa im Winkel 300Grad nach oben in die Dunkelheit.
Nach so circa 10min des Bestaunens unsererseits (und ich erinner mich während ich das schreibe nun daran, dass ich allen sagte: Das glaubt uns niemand und merkt euch das genau, werden wir wohl nie wieder sehen) legten wir uns wieder in die Betten, da das Schauspiel an Energie zu verlieren schien.
Die "Orbs" waren kaum mehr sichtbar und das helle Licht wurde schwächer.
Wir bekamen jetzt allerdings Angst.
Uns allen wurde spürbar kälter und wir beschlossen keinen Ton mehr von uns zu geben. Funkstille. Wir hörten Seltsames und nicht nur ich (wie ich am nächsten Morgen im Gespräch mit den anderen erfuhr) spürten auch etwas beängstigendes, irgendwas schien uns aus der Nähe zu beobachteten)
Wir beschlossen nichts davon den Lehrern zu erzählen, da uns eh niemand glauben würde.
Einige Wochen später bekam ich persönlich zunehmend psychologische/psychische Probleme die unmittelbar mit den Geschehen an diesen
beiden Nächten zu tun hatten. Erzählte es meinen Eltern, besuchte den Ort im Herbst 1990 wieder und traf mehrere Psychologen, die mir und dieser Geschichte nicht wirklich Glauben schenkten.
Irgendwann mit den Monaten und Jahren verschwand diese regelrechte Paranoia.
Mit dem zeitlichen und psychischen Abstand von heute zu damals habe ich immernoch kein Ahnung, was diese seitdem nie wieder erlebte Angst in mir und meinen Schulfreunden verursacht hat.
Ich bin im Übrigen danach Militärpilot geworden. Ich weiss wie Drohnen nachts aussehen und Himmelslaternen habe ich auch bereits nachts in den Himmel aufsteigen lassen (als es noch legal war) - fliege heute verschiedene Verkehrsflugzeuge und kenne selbstverständlich deren nächtliche Beleuchtung. Was DAS allerdings war kann ich mir nach wie vor nicht deuten.
Deine Geschichte liest sich eben von dem Gesehen so ähnlich. Es ist keine Scheibe, Untertasse oder Zigarre - sondern so etwas. Das Phänomen, dieser umkreisenden "Orbs" ist selten.
Nun denn. Will auch nicht zuviel herein interpretieren.
Beste Grüsse
R