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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

140 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Lost Places, Erlebnis, Urban Exploring ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Härtestes Urban Exploring Erlebnis

28.11.2011 um 21:12
@merit
Zitat von meritmerit schrieb am 22.11.2011:e ist auch rechtlich so dass stillgelegte gebaute u gellende, nicht zugänglich gehalten werden dürfen, u es trotzdem verboten ist sich da ohne Erlaubnis aufzuhalten...
dieser satz ergibt keinen sinn und ist - egal wie er verstanden wird - rechtlich falsch.
das betreten von grundstücken und gebäuden ohne erlaubnis des eigentümers / besitzers / pächters ist und bleibt eine straftat, auch wenn das grundstück oder gebäude nicht von einem hochsicherheitszaun umgeben ist.
es gibt in keinem bundesland deutschlands vorschriften, verordnungen oder gesetze, dass stillgelegte gebäude oder gelände (wann bitte ist überhaupt ein gelände "stillgelegt"?) "nicht zugänglich" gehalten werden müssten!
das ist schlicht 'ne erfindung von straftätern, die sich rausreden wollen und hat keinerlei grundlage in der gesetzgebung oder aktuellen rechtsprechung!

mal ganz abgesehen davon, dass jeder hier sehr genau weiss wie "zugänglich" ein grundstück bzw. gebäude selbst dann ist, wenn es in der üblichen weise (z.b. durch ganz normale türen) gesichert ist - wird ja oft genug berichtet wie türen aufgebrochen oder fenster ausgehebelt werden können...
und so ziemlich jeder hat selbst schon mal in seiner nachbarschaft oder gar am eigenen leib einen einbruch erlebt.


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28.11.2011 um 21:14
wo ist eigentlich der verhaltenskodex der urbexer geblieben?
müssten typen wie @merit da nicht wenigstens drauf hingewiesen werden?


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

28.11.2011 um 21:16
@wobel

Wer hat vom Häuser anzüngen geredet?


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

28.11.2011 um 22:16
Wir haben bei uns hier eine alte Fabrik, sind eigentlich nie auf die Idee gekommen da mal reinzulatschen, da dort oft Abhängige und obdachlose Jugendliche hausten.
Mein bester Freund und ich waren dann aber mal in der Nähe und haben uns spontan entschieden nen Blick hereinzuwerfen. Sind durch ein Fenster reingeklettert und haben die verschlossenen Türen und Fenster mit Brettern und Leeren Dosen versehen, so dass jeder der uns folgt uns durch den Lärm früh genug warnt. Dann gabs für mich den ersten Schock, da wir uns spontan entschieden hatten hatten wir keine Taschenlampen und gingen sehr langsam durch eine große dunkle Halle. Als unsere Augen sich dann aber langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten wurden wir unvorsichtiger, sodass ich grad mit meinem Freund am reden war, während wir auf einen Aufzug zugingen. Plötzlich schrie mein Freund der ca. 2 - 3 Meter links von mir ging aus vollem Halse ''Stop''. Er brauchte 2 mal bis ich gehorchte und dann sah ich vor mir ein riesiges Gulliähnliches Loch mit nem durchmesser von ca. 1,50m (Absolute Dunkelheit da unten). Meine Fußspitze ragte schon drüber :D In dem Moment hab ich den über alles geliebt.

Das zweite war dann, dass wir zurück zu unserem Eingangsfenster gingen und gerade rausklettern wollten, als mein Freund (Ja an dem Tag war er der aufmersamere) eine kleine Ecke eines Polizeiwagens sah, wir liefen sofort wieder in die Halle in dessen Mitte sich etwas ähnliches wie ein Pavillon befand, mit einer Leiter aufs Dach, wir kletterten sofort hoch, während hinter uns unsere Fallen ihre Arbeit leisteten, und zogen die Leiter hinterher. ungefähr eine Sekunde, darauf wurde die Halle von 2 - 3 Taschenlampen erhellt. Wir zogen die Köpfe ein und lagen uns mitten in den Dreck auf dem Dach. Die Polizisten suchten und riefen etwa 1 1/2 Stunden nach uns. Als dann mehr als eine weitere halbe Stunde nichts von Polizisten zu hören war, kletterten wir herunter und spähten aus dem Fenster, der Wagen stand noch da aber die Polizisten waren am Wagen wahrscheinlich mit dem Besitzer am reden. (irgendein Kerl halt) Wir mussten dann einen anderen Ausweg finden und begaben uns in die Büroeinrichtungen auf der anderen Seite der Halle (ca 300 - 400m weg, war ziemlich groß) dort fanden wir dann ein Fenster, dass sich noch öffnen lies, aber ziemlich hoch war. (1. Stock) Wir rissen Die Gardine ab und banden sie an die Heizung unter dem Fenster um uns dann daran abzuseilen und den Rest zu springen. Wir hatten einfach viel zu viel schiss, nochmal in die vorderen Hallen zu gehen, da wir befürchteten, dass sie es nochmal versuchen könnten.

Auf diesem Dach haben wir ca. 1 Stunde kein Wort geredet,da die Polizei meistens 2 - 3 Meter neben uns stand und sich beriet. Habe sowas noch nie erlebt, kann echt froh sein einen Freund dabei gehabt zu haben, der das durchzieht. :)


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

28.11.2011 um 23:38
@Kc
hier das zitat:

@merit schrieb:
Zitat von meritmerit schrieb am 22.11.2011:... wir schossen da etwas rum rauchten Ganscha und dann gingen wir in denn Bunker die unter der Fabrik waren waren riesige Katakomben , wir blödelten bisschen unten rum, ein Kumpel von uns hatte blöde Idee und machte Feuer dort unten und plötzlich war alles voll Rauch da unten , ...



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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

29.11.2011 um 08:02
@wobel
@Kc
Ach, lasst stecken, ich hab schon per PN versucht dem die Leviten zu lesen... Über meinen Erfolg möchte ich hier nicht streiten, der sei mal dahingestellt, aber er hat mir geschrieben, dass er heute selbst weiss dass das vielleicht nicht ganz so intelligent war. Ich hatte versucht zu erklären, dass man damit vielleicht dann auch nicht hausieren gehen sollte, aber ich glaube das ist nicht recht angekommen... Also verschwendet doch nicht eure Zeit mit Leuten, die nicht verstehen wollen.
Es ist doch gut zu wissen, dass sich hier der Großteil an die Regeln hält und nur die Minderheit meint, sie könnte sich wie die Axt im Wald benehmen...


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

30.11.2011 um 18:44
Ich hatte mal eine ehemalige Wohnung einer Familie entdeckt die sich in einem verlassenen Haus versteckt hat. Feuerstelle im Zimmer; Kinderbücher in einer Sprache (Koreanisch/japanisch). Bettdecken/Polster etc.
Da fuhr mir echt ein Schock durchs Gebein.


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

01.12.2011 um 13:25
@Pumpkins
warum ein schock? findest du doch fast überall, vielleicht keine ganze familien ausstattung aber decken und bücker, fackeln und feuerstellen hab ich schon zu hauf vorgefunden.


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

01.12.2011 um 13:42
@handballer
Ich find das schon erschreckend! Ich war geschockt als ich die "verlassene" Schlafstätte gefunden hab.
Irgendwie konnt ich den Anblick nicht verkraften.. Ich mach mir da wohl zuviel gedanken.


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 19:15
Hab mich hier mal sporadisch durchgelesen. Manche Sachen sind ja wirklich ziemlich grenzwertig. Alle Achtung.

Bei meiner letzten Tour hatte ich auch mal eine unheimliche Begegnung - und ein Erinnerungsstück daran trage ich sogar immer noch täglich mit mir rum.

Es handelte sich um ein Haus, welches schon etliche Jahre leer stand, allerdings von außen vollkommen verriegelt war. Sämtliche Fenster, Türen, Hintereingänge, Kellertreppen, usw. - alles dicht.
Und weil ich mich sehr konsequent an den Grundsatz " "Take nothing but pictures, leave nothing but footprints" halte, viel dieses Haus auch relativ schnell wieder in Vergessenheit - aber mein Interesse daran blieb weiterhin bestehen. Und somit bin ich nach einer ganze Weile doch wieder, aufgrund einer spontanen Eingebung, zu diesem Haus gefahren. Und siehe da, die Haustür stand offen. Das Brett davor wurde entfernt - Gewalteinwirkung war allerdings nicht zu erkennen - und die Tür konnte mit leichtem Druck normal geöffnet werden.

Normalerweise gehört es sich nicht, ungefragt in Häuser zu gehen, auch wenn sie schon Jahre lang verlassen sind und keiner sich mehr das Gebäude kümmert. Aber trotz aller guten Vorsätze hat mich dieses Haus gereizt. Ich nahm mir also vor, wenn die Tür am Wochenende immer noch offen steht, werde ich mal einen Blick hinein werfen.

Also wartete ich die restlichen Tage ab und erkundigte mich ein wenig nach diesem Haus. Ich erfuhr, dass es einer älteren Dame gehörte, die aber vor langer Zeit entweder verstarb oder in irgend ein entferntes Altenheim kam. Es kümmerte sich daraufhin eine Freundin, Schwester oder sonst wie andere nah stehende Frau darum, die ebenfalls schon im gehobenen Alter und leicht senil war. Man hatte sie aber seit ein paar Jahren schon nicht mehr in der nähe des Hauses gesehen und man hörte, dass die Frau durch einen Schlaganfall gestorben sei.

Ein Kumpel berichtete mir, dass er selbst im letzten Sommer dieses Haus betreten wollte, da damals die Dielentür noch nicht verschlossen war und einen alten VW Bus dort stehen sah. Er wollte also nicht in das Haus hinein, sondern lediglich mal einen Blick auf die Karre werfen.
Er betrat am späten Nachmittag das Grundstück, wollte gerade Richtung Dielentor gehen und musste dabei an den Kellerfenster vorbei - als plötzlich jemand von innen wie wild gegen die Scheibe klopfte und man ein dumpfes " Verschwinde!" vernehmen konnte.
Keine 10 Sekunden später war er wieder von dem Grundstück runter.
Da war die Gute wohl doch nicht vom Schlaganfall hingerafft worden... Unheimlich.

Nun denn. Ich entschloss also selbst, mich mal auf den Weg zu machen und packte in der Dämmerung meine Sachen. Es war Spätsommer und daher auch nachts angenehm warm. Perfekt.

Beim Haus angekommen stellte ich mein Rad - ist ja wesentlich unauffälliger - in ein Gebüsch und machte mich zusammen mit meiner kleinen Taschenlampe auf den Weg.


Die Tür stand noch immer offen. Vorsichtig versuchte ich sie einen Spalt breiter zu öffnen, sodass ich dickes Ding hindurch schlüpfen konnte. Klappte problemlos. Ich zog die Tür hinter mir wieder ein wenig zu, der Lichteinfall wurde rasch weniger, sodass ich auf meinen künstlichen Lichtkegel angewiesen war. Der entpuppte sich allerdings als nicht sonderlich berauschend. Ich konnte gerade sehen, wo mein nächster Schritt hinführte. Der Rest lag im Dunkel. Wie praktisch...

Die nächsten geschätzten 40 Minuten verliefen relativ unspektakulär.
In der Küche: Alte Einmachgläser, deren Inhalt kaum noch zu erkennen war. Auf dem Herd ein Topf mit Deckel, welchen ich natürlich - blöderweise - öffnen musste. Heraus kam ein grausiger Gestank. Widerlich... In einer Schranktür alte Medikamente und hoch konzentrierter Alkohol - wohl zum desinfizieren. Für die orale Einnahme war der wohl weniger geeignet, es sei denn, man hat vor, sich die Speiseröhre zu verätzen. Bah.
Im Wohnbereich: Ein alter massiver Eichenschrank, ein massives Eichenbett, ein alter Ofen, Zeitungen aus längst vergangenen Jahren, zerfledderte Decken.
In einer angrenzenden Kammer dann etwas, was mich schon ein wenig schockierte. Ein einfaches Bettgestell, eine durch gelegene Matratze, zurückgeschlagene Bettlaken - getränkt von roter Flüssigkeit, welche sich am Bettgestell hinab rann und auf dem Boden ergoss. Allerdings schon angetrocknet - vielleicht geronnen(es) (Blut) ?
Wie auch immer. Ich wollte es gar nicht so genau wissen.

Mein nächster Weg sollte in Richtung Diele führen. Ich machte allerdings noch schnell einen Abstecher auf den Dachboden, welcher allerdings eher ein kleiner Speicher/Kammer war mit altem Gerümpel. Kein Durchkommen ohne etwas beschädigen zu müssen - daher uninteressant. Also wieder runter.

Auf dem Weg zur Diele kam ich dann noch an einem alten Plumpsklo vorbei (Die Tür war genau so schnell wieder zu, wie ich sie geöffnet hatte...), musste durch 2 weitere kleinere Kämmerchen mit einem weiteren massiven Eichenbett und dem passenden Eichenschrank (Der Kram musste Gold wert (gewesen) sein) und durch eine Scheune mit alten Holzwagen, wohl für die frühere Heuernte.

Die Tür zur Diele hing schon schief in den Angeln und war total verwittert. Ich bin geschlichen wie ein Kätzchen um ja nichts kaputt zu machen.

Durch das Dach und die hohen Wände der Diele fielen diffuse Lichtstrahlen vom Mond. Besser als gar nichts. Meine Taschenlampe war mehr als unbrauchbar, wenn es darum ging, etwas in der Ferne erkennen zu können.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich einfach nur dumm da stand, mitten in den tanzenden Staubkörnern, hatten sich meine Augen an das seltsame Gemisch aus Dunkelheit und Mondlicht gewöhnt. Prima.
Ich sah mich also um. Aber nirgend war ein alter VW Bus zu sehen. Lediglich ein ziemlich großer alter Pferdewagen - wohl auch für die Ernte gedacht, ich kenne mich da nicht so aus.
Das Ding sah noch ziemlich gut in Schuss aus - ich glaub, wenn andere Leute wüssten, dass sowas da rumsteht und vergammelt... die würden da die Bude einrennen. Und auch wegen der ganzen Eichenmöbeln. Nun denn.

Ich wollte mich also wieder auf den Rückweg machen. Mittlerweile war es stockfinster draußen und ich hatte nicht vor, in diesem irgendwie doch unheimlichen Haus meine Nacht zu verbringen.


Ich ging also wieder zurück durch die Scheune, die Kämmerchen und irgendeinen anderen, nicht einzuordnenden Wohnbereich oder dergleichen (Da hat jemand ganze Arbeit geleistet, indem er einige Möbelstücke an Plätze gerückt hat, an denen sie definitiv nicht hingehörten).


Jetzt wird es schwierig zu erklären...
Man stelle sich vor, man stehe vor einer Tür, welche sich nach außen öffnet. Wenn diese Tür offen steht, befindet sich direkt links hinter der geöffneten Tür der Eingangsbereich mit der Haustür. Will man also - so wie ich zu dem Zeitpunkt - wieder durch die Haustür nach draußen und muss zuvor diese besagte Tür öffnen (hinter der sich eben der Eingangsbereich befindet), hat man logischerweise keine Einsicht auf die Haustür, da der Blick dorthin ja von der Zimmertür versperrt ist.

Ich hatte noch die Klinke in der Hand, als der Lichtkegel meiner Taschenlampe einen Schatten rechts von mir erwischte, der sich durch den plötzlichen Lichteinfall verflüchtige. Ich schwenkte das Ding zurück und konnte den Schatten genauer erkennen.
Mir ging alles durch den Kopf. Innerhalb Bruchteilen von Sekunden. Bis mir klar wurde, dass irgendjemand meinen "Fluchtweg" versperrte, indem er in der Haustür stand.
Mein Puls war weit über 180, darauf hätte ich meinen Ar*ch verwettet... Ich wusste gar nicht wohin mit mir. Hatte aber auch keine Zeit zu überlegen. Ich wusste nur: Du bist in diesem Haus drin. Unbefugt - Du bist selber Schuld, jetzt lass Dir was einfallen!
Im nächsten Augenblick haben meine Füße eigenständig gehandelt und sind einen Schritt vorgetreten. Weg vom Schutz der Zimmertür und hinein in den Eingangsbereich.
"Scheiße." Das Wort klang unendlich Laut in dieser Situation, ich hab mich vor meiner eigenen Stimme förmlich erschrocken.

Das Lachen des korpulenten Mannes auf der Schwelle der Haustür war dann jedoch noch erschreckender.
Es waren auch hier nur Bruchteile von Sekunden, aber mir ging alles durch den Kopf und der Gedanke: Reiß Dich zusammen und lass Dir verdammt nochmal was anständiges einfallen! manifestierte sich in meinem Hirn. Innerhalb kurzer Zeit versuchte ich also zwanghaft mir etwas einfallen zu lassen, warum ich hier stehe und was ich hier zu suchen hab.

Der Kerl sagte währenddessen gar nichts. Er versperrte einfach nur weiterhin meinen Ausgang. Mittlerweile war es aber doch schon eindeutig mein Fluchtweg... So fühlte ich mich zumindest.
Ich konnte sein Gesicht nicht richtig erkennen, weil er im Gegenlicht vom Mond stand und ich meine Taschenlampe irgendwo gen Boden gerichtet hatte, wo sie mir absolut nichts nütze. Aber ich konnte dem Typen ja auch schlecht in die Visage leuchten....

"Ja,... damit hättest' wohl nich' gerechnet, wa'?" - Der Kerl hatte ne Fahne. Eindeutig. Na prima, hätte es besser laufen können...

Ich schüttelte nur den Kopf.
Der Mann lachte wieder und trat einen Schritt weiter ins Haus rein - auf mich zu.
Wie das nun mal so ist, weicht man automatisch einen Schritt zurück, wenn jemand den natürlichen Privatsphäre-Abstand durchbricht - das fand der Typ scheinbar wieder unheimlich lustig und fing debil an zu grinsen.

Er sah mich immer noch direkt an, während er langsam ein - ziemlich altmodisches - Handy aus seiner Westentasche zog. "Ich brauche nur kurz ein paar Tasten drücken und schon sind in ein paar Minuten die Bullen (er hat wirklich Bullen gesagt - ich fand das in dem Moment unglaublich respektlos und hätte ihn unter anderen Umständen wohl auch darauf hingewiesen - ) hier. Du glaubst gar nich', wie oft ich das mach'." Wieder dieses bescheuerte Grinsen und ein weiterer Schritt auf mich zu - langsam machte es mich aggressiv.

Sekunden verstrichen, in denen keiner von uns ein Wort sagte.
Ein noch breiteres Grinsen. "Tja... mach ich aber nich'". Er steckte sein Handy wieder weg und seine Hände in die Hosentaschen.
(Das fand ich unbeschreiblich beruhigend. Wohin tun Menschen/Männer mit ihre Hände, wenn sie Hosen ohne Taschen haben?)

"Und weißt Du auch, warum ich das jetzt nich' mach', mhh?"
Ich schüttelte wieder nur den Kopf und blickte irgendwo auf einen Punkt auf dem Boden.

"Weil Du so nett lächelst."

________________________________________


Oh je, jetzt wollte ich eig nur mal kurz meinen kleinen Bericht hier erzählen und jetzt ist das Ganze doch so lang geworden und ich bin noch nicht einmal fertig... Verzeihung!

Jetzt klingelt es aber gerade unten. Besuch soll man ja nicht warten lassen...


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:03
@Splitter
Oha... :O
Du gehst da bestimmt nicht mehr rein, oder


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:28
@Muckymuh
Ich war bisher nicht noch einmal drin, nein.

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So, weiter geht’s.


Ich blickte auf. Sah ihn an. Blickt wieder zurück auf den Boden. Meine Augen schweifte hin und hier, ich wusste nicht was ich tun oder sagen sollte. Normalerweise bin ich schlagfertiger. Wie blöd, dass mich diese Fähigkeit gerade in so einer Situation im Stich lässt. Na danke.
Das debile Grinse, dieses Mal begleitet von einer ebenso debilen Lache. Wieder roch ich eindeutig die Fahne, die mir wie eine Welle entgegenschlug. Toll… ganz toll…

Ich merkte, dass ich mich mittlerweile fast schon am Ende des Raumes befand. Instinktiv bin ich unbemerkt immer weiter zurückgewichen.

Der Kerl atmete einmal tief durch, verzog sein Gesicht zu einer ernsten Mine. Bevor er richtig redselig wurde…

„Hast‘e Dich hier überall umgeseh’n? Hast’e die Eichemöbel geseh’n? Die alten Wagen auf’er Diele? Hast’e das alles geseh’n?!“

Ich nickte und brachte ein gebrochenes, kaum hörbares „Ja“ heraus. In meinem Kopf schwirrten die schlagfertigsten und rationellsten Antworten herum, die mich aus dieser unerwünschten Situation vielleicht hätten befreien können. Leider konnte der Kerl keine Gedanken lesen… So ein Pech.

„Kannst’e Dir vorstell’n, wat für’n Wert das alles hat? Kannst’e Dir das vorstell’n?!“

Ich nickte wieder. Er grinste krankhaft.

„Die Bücher, hast’e die Bücher auch entdeckt, ja? Hast’e Dir vielleicht sogar welche eingesteckt? Wat schönes gefunden, ja?“

Das Grinsen war wieder verschwunden. Ich schüttelte deutlich den Kopf. „Nein,… ich hab nichts mitgenommen. Ich…“ Er unterbrach mich. Gut so. Ich wusste eh nicht, wie ich den angefangen Satz beenden sollte.

„Ha, soll mir auch egal sein. Nimm ruhig mit. Nimm mit, wat de magst und brauchst. Kümmert ja keinen! Nimm man mit, machen die anderen ja auch alle.“

Ich sagte nichts. Wartete ab. Ich wusste, dass er weiterreden würde.

„Da.“ – er zeigte auf einen alten Ofen neben mir in einer Ecke. „Wat meinste, wo der vorher stand, hä? Wohl nich hier! Da ham se schon versucht, den rauszuschleppen. Hat aber nich‘ geklappt, weil se’n nich‘ durch’e Tür gekriegt haben. Die geht nich‘ mehr weit genug auf. Tja. Ham se’n hier steh’n lassen.“

„Mh…“ Ich blickte wieder auf den Boden und stellte mir vor, wie es wäre, wenn der Kerl plötzlich einfach umkippt und schläft. Oder so…

„Hinten stand n alter VW. Den ham se mitgenommen. Weiß nich‘ wann. War plötzlich wech. Ha. Und beim letzten Mal, da hab ich hier auch jemanden wie dich erwischt. Lief allerdings draußen im Garten rum. Hab ich gefragt, watt‘r will. Hatt‘r mich doch ganz dreist gefragt, ob’r die noch eingepackten Dachpfannen mitnehmen kann, die da rumstehen! Neeee, hab ich gesacht, hab ich ihm den Autoschlüssel abgenommen un‘ ins Gras geworfen. Durft’r widersuchen. Das geht so nich‘. Hier is‘ kein Selbstbedienungsladen.“

Keine Ahnung, aber irgendwie war meine Sprache wieder funktionstüchtig. Auch wenn sie irgendwie noch ziemlich gebrochen und klein klang.

„Nein… natürlich nicht. Sowas geht auch nicht. Ich… will auch gar nichts mitnehmen. Ich wollte nur… ich wollte mich einfach nur umsehen. Ich hab auch nichts kaputt gemacht.“

Und wieder dieses Grinsen.

„Achwas… das glaub ich Dir.“ Pause…. „Du lächelst so schön…“

Irgendwie wurde mir schlecht.

„Aber, sach mal… jetz‘ ma ehrlich. Is‘ mitten in der Nacht. Du weißt gar nich‘, wat für Gestalten sich hier manchmal rumtreiben. Weißte, ich guck ich ab und an ma‘ nach’m Rechten. War ne alte Schulfreundin von mir, der dat Haus hier gehört, ja. Is‘ einfach ne Ehrensache, weißte. Sind auch viele persönliche Dinge noch hier drin. Muss einfach nich‘ sein, dat hier jeder rein und raus marschiert.“

Ich nickte. Er grinste noch debiler.

„Aber die, die bisher alle hier waren, ham alle nich so schön gelächelt wie du.“

Vielleicht hatte ich mittags nichts gegessen und meine Übelkeit rührte daher… auf jeden Fall wurde sie nicht besser.

„Aber, weißte was de falsch gemacht hast?“ Grinsen. „Dein Fahrrad haste direkt vor’e Haustür inne Büsche geschmissen. Na, komm, dat sieht man doch vonne Weite schon. Dat hab ich ma hinter’n Baum gestellt. Da hinten auf’er anderen Straßenseite.“

Und ich hatte mir so viel Mühe gemacht, dass man das Fahrrad nicht sofort sieht, falls jemand vorbei kommen sollte…

„Und, weißte, wenn de hier mitten in der Nacht rumstiefelst, dann musste auch ne anständige Taschenlampe haben. Echt jetzt. Wat siehst n damit? Nix!.“ Er zeigte auf die kleine Leuchte in meiner Hand, die immer noch bereitwillig und stets zu Diensten auf den Boden leuchtet, ohne Sinn und Verstand.

Er kramte in seiner Hemdinnentasche. Ich schaute zur Seite.

„So.“ Er zog eine Plastikverpackung hervor. Fummelte daran herum und zog eine kleine LED-Lampe hinaus. „Die geb ich Dir jetzt, ja? Und dann nimmste demnächst die. Die is‘ ma wat heller als deine da.“ Er knipste das kleine Teil an und demonstrierte mir, dass sein bläulicher Lichtkegel deutlich weiter reichte, als meiner.“

Er hielt mir die Lampe hin. Kam einen Schritt näher, als ich keine Anstalten machte, sie mir zu greifen. Umgehen befanden sich meine Finger am anderen Ende der kleinen Taschenlampe.
Er ließ sie nicht los. Ich verspürte den starken Impuls, die Lampe loszulassen und meine Hand umgehend wieder wegzuziehen.

„Versprichst‘ mir, dass de die dann auch jetzt immer mitnimmst, ja? Glaubst echt nich‘, wat hier alle für Pack rumrennt. Ehrlich. (Das „Ehrlich“ klang immer eher wie ein „Äh-lich“) Und dat wär ja nu ma schade, wenn son schönes Lächeln wat passiert, wa‘:..?“ Debiles Grinsen.

Ich nickte. Er ließ die Lampe los. Ich ließ sie fix in meiner Hand verschwinden und zog diese in meinen Jackenärmel.

Sekunden verstrichen. Er grinste. Ich blickte unstet im Raum umher.

„Tja, dann lass uns ma‘ raus gehen, wa‘? Oder willst’e noch n bisschen gucken hier? Wenn de noch nich fertig bist, dann bleib ruhig noch n bisschen.“

„Nein, nein… Ich wollte ja eh gerade gehen.“ Zur Bekräftigung schüttelte ich mit dem Kopf. Und tat – wenn auch ungern – einen Schritt auf ihn zu, Richtung Ausgang.

Er grinste noch einmal, drehte sich um ging hinaus. Zögernd folgte ich.

Auf dem kleinen Patt von der Straße zur Haustür blieb er stehen, drehte sich um. Ich ging ruckartig einen Schritt zurück. Er grinste wieder, atmete tief durch – wieder schlug mir eine Fahne entgegen.

Er drehte sich wieder um und ging zur anderen Straßenseite, zeigte auf einen Baum, an dem mein Fahrrad fast unsichtbar im hohen Gras lag.

„So, dann mach mal’s Licht an und fahr nach Hause.“

Ich ging zu meinem Fahrrad. Schaltete das Licht an und schob es auf die Straße zurück.


Ab hier weiß ich heute nicht mehr genau, wie wir uns… verabschiedet haben. Oder ob überhaupt. Auf jeden Fall bin ich ziemlich zügig gen heimwärts. Die LED-Lampe in meiner Jackentasche

Und dieses „Geschenk“ klemmt noch heute an meinem Schlüsselbund und begleitet mit somit auch weiterhin auf meine kleinen Touren…


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:37
@Splitter
:o
Schock fürs Leben :(
Zu dem muss ich mal.
Da tausch ich meinen PC ein :D


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:40
@Muckymuh
Zitat von MuckymuhMuckymuh schrieb:Zu dem muss ich mal.
Da tausch ich meinen PC ein :D
Hab's erst nicht verstanden, wie Du das meinst. Aber jetzt hat's klickt gemacht. *g*

Ja, nur zu. Aber ohne mich... .


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:41
@Splitter
Der ist total fürn Arsch.
Und wenn der deine Taschenlampe schon nimmt, wird der meinen PC auch nehmen :D


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:42
Wie gesagt, jetz's hat's klick gemacht.

Na, ein Versuch wäre es vielleicht wert. Lass Dich nicht aufhalten.


Ich glaube, ich habe sogar noch Bilder von der Hütte... vllt krame ich da mal demnächst was raus.
Kann ich die dann hier auch reinstellen? Oder sind Bilder in diesem Thread nicht erwünscht?


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:43
@Splitter
Denke mal..ja.
Sofern es keine Diskussion drüber gibt.
Bilder sind denke ich erwünscht.


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:57
Mal sehen, ob's so funktioniert... Ich kenn mich hier noch nicht wirklich aus. Hab diesen Account erst heute wieder entdeckt.

1)
1zgc9vl

2)
jrz9jt

3)
11mgn77

4)
35izj2c



So. Irgendwo hab ich, glaube ich, noch mehr... Aber die finde ich leider auf die Schnelle nicht.


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 20:59
@Splitter
was ist das eigtl für ein haus?sieht recht intressant aus


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Härtestes Urban Exploring Erlebnis

05.12.2011 um 21:05
@TheSailentPain

Das ist ein ganz normales Wohnhaus bzw. altes Bauernhaus. Interessant ist es auch. Jemand anderes fand auf dem Speicher eine Kiste mit Liebesbriefen. Geschrieben von einem Mann, der vermutlich im Krieg war. Man kann nicht mehr genau alles erkennen und entziffern, zumal die Schrift wirklich gewöhnungsbedürftig ist. Aber die Briefe wurden, soweit ich weiß, unterem Heimatsverein bzw. dem Museum gestiftet. Das war wirklich interessant.


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