Schloss Egg in Bayern

Death_Doll schrieb am 04.12.2007:Noch etwas...im ersten Text ist von einem 16m tiefem Brunnen die Rede....war des dieses "Verließ" in Quelle 2? (weil des auch komischerweise 16m tief ist XD)

Das Thema ist zwar uralt (wie die Burg ^^) und der ein oder andre von euch hat sie ggf. schon besucht....
Die Sache mit den 16 metern ist folgende. Der Brunnen ist (klar) am Erdboden der Burganlage. Das "Loch" bzw. der Kerker des Hungerturms hat auch 16 meter Tiefe wie der Brunnen, allerdings ist dieser nicht im Erdboden selbst sondern das "Angstloch", so wie man den "Eingang" zu dem Kerker nennt, ist in 16 Meter Höhe des Turms.
Der einzige Eingang in den Turm ist eben nur von einer Burgmauer aus und eben genau in dieser Höhe ist die Klappe in das Loch.
Also 45m hoher Turm, bis zur Höhe von 16m war der Hungerturm.



Burgmauer zum Eingang in den Turm



In dem Turm (genaue Anzahl weiß ich nicht mehr) wurden laut Führung mehrere hundert Skelette gefunden.
Leider finde ich dazu nichts mehr im Netz.

Georg Aichinger schreibt 1859 in seinem Buch "Kloster Metten und seine Umgebung" auf Seite 217:

Graf Armannsperg ließ nun die Thurmmauer am Boden durchbrechen; .... Die Gebeine wurden herausgetragen; sie füllten einen großen Wagen mit doppelt über einander gelegten Brettern und wurden im Kirchhof zu Berg, wohin Egg damals eingepfarrt war, begraben. In den Eisen mußten sie vermodern, die Körper dieser Unglücklichen; fürchterlich wird ihr Todeskampf gewesen sein......

Georg Aichinger beschreibt auf 26 Seiten sehr schön das Schloss und seine Geschichte.

Letztes Jahr hatte ich die Gelegenheit, den Erdstall unter dem Schloss zu begehen (zu bekriechen). Es ist ein sehr beklemmender Eindruck den man hier bekommt, vorallem, wenn man wie ich, alleine da unten ist. Einen Sinn der Anlage kann man nicht erkennen, da die Gänge irgendwo unter dem Schloss einfach enden und auch keinen Hinweis darauf geben, was man mit der aufwändigen Graberei erreichen wollte.

zur Info: Eine Brauerei gibt es in Egg schon lange nicht mehr. Man kann von der Brauerei nur noch ein paar Kellerruinen im Wald erkennen.

Jop Hallo zusammen,

ich wohne in Deggendorf, ca 4,5 km von Schloss Egg entfernt. Ich kenne das Schloss, hab schon einige Touren mitgemacht, die führen übrigens auch in den Turm. Dieser Turm ist der Ort, wo Steuer- und andere Sünder auf einem Stuhl, über dem Abgrund schwebend schmachten mussten. Konnte die Strafe nicht entrichtet werden, wurden diese einfach in den Turm runtergekippt. Soweit ich weiss, wurde die Außenwand geöffnet und ca. 4m hoch Skelette weggeschafft. Wann das war weiss ich leider nicht mehr. Den Brunnen kenne ich, der ist innerhalb der Burganlage, nicht allzu leicht erreichbar und vergittert. Wer da runter will, braucht schon die Einwilligung des Eigentümers. Ich kenne allerdings den Hausmeister des Burghotels. Dieser hat mir bereits von eigenen Entdeckungen von weitverzweigten unterirdischen Gängen in der Nähe der Burg berichtet.

Ich selbst habe mich öfter nachts in der unmittelbaren Nähe der Burg befunden. Eine weisse Frau oder sonst ungewöhnliche Erscheinungen konnte ich nicht feststellen. Von den Geschichten habe ich gehört. Auch der Hausmeister hat noch nichts gesehen. Bei Nacht verströmt diese Burg einen ganz besonderen Charme. Da kann man sie jedoch nur von außerhalb der Mauern bewundern.

Wenn ich Euch irgendwie mit Infos versorgen kann, dann sagt Bescheid.

@Kunoichi,

die unterirdischen Gänge in der Nähe der Burg (südlich im Wald) gehörten zur ehemaligen Brauerei in Egg und haben mit dem Schloss nichts zu tun.

Gruß
Toltec